Nach kurzer schwerer Krankheit ist der bekannte Würzburger Bauunternehmer Werner Schmidtlein im Alter von 77 Jahren gestorben. Bis kurz vor seinem Tod war er noch in seiner Firma aktiv. Um ihn trauern seine Familie, viele Wegbegleiter und Freunde. „Tschüss Papa, dein unverbesserlicher Optimismus und grandioser Humor werden mir fehlen“, schrieb seine Tochter Micha Schmidtlein auf Facebook.
Schmidtlein hat sein Bauunternehmen aus dem Nichts aufgebaut und zu einem der führenden in der Region gemacht. Geschaffen hat er fast 225.000 Quadratmeter Wohnfläche und an die 50.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Bekannt und beliebt war er in früheren Jahren auch im Würzburger Nachtleben.
Geboren wurde der Unternehmer am 3. Mai 1946 in Heidingsfeld. Schon als Junge hat er, wie er einmal sagte, davon geträumt, Architekt oder Ingenieur zu werden. In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, hat er zunächst seine Maurerlehre bei der Baufirma Krämer in Heidingsfeld gemacht. Dann hat er drei Jahre lang als Maurer gearbeitet und dabei eisern gespart, um sein Studium zu finanzieren. Am Balthasar-Neumann-Polytechnikum (heute Fachhochschule) hat er Hochbauingenieur studiert, nebenbei als Fahrer des "Käsexpress" bei der Firma Nussbaumer gearbeitet.
Beethoven-Center und Tennishalle Zellingen gebaut
Von 1971 bis 1973 war er Angestellter im Ingenieur-Büro Holm. 1975 gründete er seine eigene Firma „ssb Schmidtlein schlüsselfertiges Bauen“. Sein erstes Objekt waren fünf Reihenhäuser im damals neuen Stadtteil Heuchelhof, in dem er in den folgenden Jahren weitere 60 Einfamilienhäuser und rund 400 Wohnungen gebaut hat.
Schwerpunkt war für Schmidtlein am Anfang vor allem der Wiederaufbau kriegsbedingter Baulücken in der Stadt. Schon bald folgten Projekte in Berlin, Regensburg, Ingolstadt, Nürnberg und Köln. Aber auch im gewerblichen Bereich wurde er tätig, etwa beim Bau des Beethoven-Centers. Gebaut hat Schmidtlein auch Sportanlagen wie die Tennishalle in Zellingen. Im Bereich Altbausanierung wurden viele Objekte im Fassadenwettbewerb der Stadt Würzburg ausgezeichnet.
1998 gründete der Bauunternehmer die heutige sbp-GmbH Schmidtlein Immobilien, die seit 2007 von seiner Tochter Michaela als Immobilienmaklerin geführt wird. Seit 2020 arbeitet dort mit Enkel Noah Bomba die dritte Generation.