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Winterhausen: Erkenntnisse aus der Schlammlawine

Winterhausen

Erkenntnisse aus der Schlammlawine

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    Matthias Dürr (links) hat aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat im Gemeinderat Winterhausen niedergelegt. Als Nachfolger wurde Manfred Urban (rechts) von Bürgermeister Luksch (Mitte) vereidigt.
    Matthias Dürr (links) hat aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat im Gemeinderat Winterhausen niedergelegt. Als Nachfolger wurde Manfred Urban (rechts) von Bürgermeister Luksch (Mitte) vereidigt. Foto: Klaus Stäck

    Das jüngste Unwetter war Hauptthema der Bekanntgaben von Bürgermeister Christian Luksch im Gemeinderat. Am Nachmittag des 5. Mai waren schlammige Wassermassen aus Richtung Fuchsstadt vom Berg herab geschossen und hatten vor allem den Altort heimgesucht.

    Erste Erkenntnis sei, dass die Schlammlawine vom 29. Mai 2016 kein Jahrhundertereignis gewesen sei, so Luksch. Angesichts des Klimawandels müsse man immer mit solch örtlich begrenzten, aber heftigen Ereignissen rechnen. Die 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter, die in Winterhausen gefallen waren, hätten allein nicht diese Auswirkungen gehabt. Aber auf der Höhe im Bereich Klingholz, Fuchsstadt, Eßfeld sei es viel mehr in kürzester Zeit gewesen. Die Fluten seien durch das Uptal geflossen, das wie ein Trichter wirkte. Dort wurden sogar Steinbankette von einer nagelneuen Straße weggeschwemmt, bei deren Bau bereits Vorkehrungen für starken Regen getroffen worden waren. Andere schon umgesetzte Maßnahmen, wie verbesserte Gräben und größere Rohrdurchlässe, hätten sich bewährt. Alle weiteren schon geplanten Maßnahmen zur Wasserrückhaltung in der Flur müssten zügig umgesetzt werden. Luksch gab aber eines zu bedenken: "Es gibt keine Gewähr, dass dann da niemals mehr was runterkommt."

    Keine offizielle Unwetterwarnung

    Luksch kritisierte, dass es am 5. Mai keine offizielle Unwetterwarnung für die Region gegeben habe und plädierte für ein Frühwarnsystem. Wenn es beispielsweise in Fuchsstadt so heftig regnet wie jüngst, müsste Winterhausen informiert und die Feuerwehr vorsorglich alarmiert werden können, damit sie nicht erst helfen kann, wenn schon großer Schaden eingetreten ist. Beispielsweise könnten Gitterroste über großen Durchlässen rechtzeitig geöffnet werden, um für ungehinderten Abfluss zu sorgen.

    Luksch, der selbst mit der Wehr im Einsatz war, berichtete, dass Menschen, die Schäden an Hab und Gut zu beklagen hatten, betroffen gewesen seien, aber auch konstruktive Anregungen gegeben hätten. Diese müssten nun im Detail ausgewertet werden.

    Dank für Gemeinschaftsgeist

    Eine positive Erkenntnis hat der Bürgermeister aus dem Geschehen mitgenommen: "Es haben alle in der Not zusammengestanden". Die Feuerwehr war 24 Stunden im Dauereinsatz. Aber auch Nicht-Feuerwehrleute hätten sich zusammengerufen um Helfergruppen zu bilden, die dann - in Ölzeug und Gummistiefel gekleidet, ausgerüstet mit Schaufeln und Schippen - Schlamm beseitigten. Ebenso wurden ehrenamtlich Getränke und Essen für die Helfer organisiert. Für diesen Gemeinschaftsgeist sprach Luksch allen Beteiligten seinen Dank aus.

    In der Gemeinderatssitzung wurde auch ein Wechsel vollzogen. Matthias Dürr, der dem Rat seit 1. Mai 2014 angehörte, hatte aus gesundheitlichen Gründen die Entbindung von seinem Amt beantragt. Bürgermeister Luksch verabschiedete ihn mit einem Geschenk und bedauerte sein Ausscheiden. Dürr habe bürgernah gehandelt, sei direkt in der Art, aber immer konstruktiv gewesen, habe sinnvolle Vorschläge eingebracht. Als Listennachrücker der CSU wurde Manfred Urban neu für das Gemeinderatsmandat vereidigt. Urban ist auch Behindertenbeauftragter der Gemeinde Winterhausen.

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