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ROTTENDORF: Ernst Schäfers Taube Nummer 06706/12/15 war die Schnellste

ROTTENDORF

Ernst Schäfers Taube Nummer 06706/12/15 war die Schnellste

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    Ein Herz und eine Seele: Glücklich und stolz präsentierte der 75-jährige Rottendorfer Brieftauben-Züchter Ernst Schäfer seine Nationalsiegerin.
    Ein Herz und eine Seele: Glücklich und stolz präsentierte der 75-jährige Rottendorfer Brieftauben-Züchter Ernst Schäfer seine Nationalsiegerin. Foto: Foto: Theresa Ruppert

    Es ihr erster Auftritt nach einem fulminanten Ritt durch die Lüfte, der ihr, beziehungsweise dem Sportsfreund Ernst Schäfer, einen Nationalsieg einbrachte. Eine weitere Taube aus seinem Schlag landete buchstäblich auf dem dritten Platz und rundete den Erfolg ab.

    Angesichts der Dimensionen ist das eine für Laien sensationelle Leistung. Der vom Deutschen Brieftaubenverband ausgeschriebene Nationalflug war in Gien (Frankreich) gestartet worden. Dazu wurden fast 8000 Tiere aus Unterfranken, Osthessen und Südthüringen mit einem Spezial-Lkw an die Loire transportiert. Die drei Zielgebiete wurden deshalb zusammen genommen, weil sie auf dem gleichen Radius liegen, also die gleiche Entfernung haben. 85 Tiere gingen für die Brieftauben-Reisevereinigung Würzburg und Umgebung an den Start, davon 26 aus Ernst Schäfers Zucht.

    Seine Siegertaube 06706/12/15 – Vereinsnummer 06706, Jahrgang 2012, Schlagnummer 15 – schaffte die 585 Kilometer lange Strecke in sieben Stunden und 40 Minuten. Das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast unglaublichen 80 Kilometer pro Stunde.

    Schäfers drittplatzierte Taube brachte nur fünf Minuten länger. Ein großartiger Erfolg „unseres Rottendorfer Top-Schlages", zollt Franz-Josef Page, stellvertretender Vorsitzender der Würzburger Reisevereinigung, dem ersten und dritten Nationalsieg seinen Respekt.

    Von nichts kommt bekanntlich nichts. Gutes Training sei der Grundstein für einen Erfolg, erklärt der Experte. Bevor es aber ans Fliegen geht, werden die Jungtiere erst einmal in einen Extra-Schlag gesperrt, damit sie nach oben blicken können. „Eine Taube, die noch nie denn Himmel gesehen hat, kommt nicht mehr nach Hause zurück", so Schäfer.

    Der 75-jährige Rentner aus Rottendorf ist täglich auf seinem Grundstück neben der Bundesstraße 8 anzutreffen. Schließlich wollen rund 200 Brieftauben verschiedener Rassen mit Futter und Wasser gut versorgt sein. Dazu kommen die Trainingsflüge.

    Rund sechs bis acht Stunden ist er vom Frühjahr bis Herbst auf dem Areal anzutreffen, wo seine Taubenschläge stehen. Im Winter kommt er immer noch auf vier bis sechs Stunden.

    Seine Tauben lässt er jeden Tag fliegen, so lange die Fahne gehisst ist. Wenn er mit der Flagge winkt oder mit einer Pfeife trillert, kommen sie zurück in den Schlag. Der Sinn dieser Übung: „Tauben müssen erzogen werden.“

    Auf die Reiseflüge schickt er ausschließlich Weibchen. Sie haben ein Durchschnitts-Gewicht von rund 450 Gramm und seien leistungsfähiger, „vom zweiten bis zum dritten Lebensjahr liefern sie Top-Leistungen ab.“

    Und was dann mit den „alten" Tieren? Die bekommen in einem Extra-Schlag ihr Gnadenbrot. Schließlich fühle er sich für seine Tauben verantwortlich, sagt Schäfer.

    Schon als Kind hat er sich der Taubenzucht gewidmet. Das ging so bis zum 30. Lebensjahr. Bedingt durch berufliche Unterbrechungen erfolgte der Einstieg wieder ab dem Rentenalter. Seit 22 Jahren lebt Ernst Schäfer in Rottendorf, wo er die Buderus-Niederlassung geleitet hat.

    Zwischenzeitlich haben seine gefiederten Lieblinge viele regionaler und überregionale Meisterschaften eingeflogen. Bei all den Erfolgen – im kommenden Jahr wird Schluss mit den Flügen sein. „Ich will nicht mehr reisen“, sagt der 75-Jährige.

    Ganz loslassen will er allerdings doch nicht. Er werde sich ausschließlich der Zucht widmen. Da hat er immer noch genug zu tun. Schließlich schlüpfen in seinem Schlag jedes Jahr rund 150 Küken aus den Eiern.

    Die Frage, ober er schon einmal Tauben verspeist hat, bejaht Schäfer – allerdings nicht seine eigenen. „Das könnt' ich nicht.“ Und warum nicht? „Ich liebe alle meine Tauben.“

    Ergebnisse des Reisefluges

    Weitere Platzierungen:Die Tiere von Ernst Schäfers Kollegen der Brieftauben-Reisevereinigung flogen ebenfalls hervorragende bis beachtliche Ränge ein. Klassen-Sieger: Franz-Josef Page kam mit seiner Spitzentaube auf den achten Platz. Das ist ebenfalls ein großer Erfolg, weil sie unter den 2447 einjährigen Tauben als Siegerin hervorging und nur sieben Minuten nach Schäfers Tier im Heimatschlag landete.. Die weiteren Ränge: 16. Werner Christ (Thüngersheim); 28. Ludwig Ringelmann (Maidbronn); 97. Adolf und Ernst Thiele (Rottendorf).

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