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HEIDINGSFELD: Erst viel Arbeit, jetzt Vergnügen

HEIDINGSFELD

Erst viel Arbeit, jetzt Vergnügen

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    Der Ball rollt wieder: Adolf Schöpplein (hinten Mitte), der sich maßgeblich für das neue Jugendzentrum in Heidingsfeld eingesetzt hat, schaut nach getaner Arbeit dem Tischkicker-Duell zu.FRANZ NICKEL
    Der Ball rollt wieder: Adolf Schöpplein (hinten Mitte), der sich maßgeblich für das neue Jugendzentrum in Heidingsfeld eingesetzt hat, schaut nach getaner Arbeit dem Tischkicker-Duell zu.FRANZ NICKEL Foto: Foto:

    32-300-3 sind nicht die Traummaße der neuen Model-Generation, sondern die Zahl der tatkräftigen Jugendlichen sowie deren erbrachte Arbeitsstunden für ihr bislang drittes Jugendzentrum (JUZ): 32 Mädchen und Jungen opferten 300 Stunden ihrer Freizeit, um diesen neuen Treffpunkt der offenen Jugendarbeit in der Hofmannstraße 7 herzurichten. Inzwischen haben sie die etwa 92 Quadratmeter schon „besetzt“, die offizielle Eröffnung geht am 18. Januar über die Bühne.

    Einer der fleißigsten Helfer war der 15-jährige Thomas Jopp. Er schwitzte 32 Stunden lang beim Ausräumen des Kellers, dem Ablösen von Tapeten, der Grundierung der Wände sowie beim Streichen in knalligen Farben. „Ich finde es klasse, dass wir hier auch kochen können“, sagte er und fügte schmunzelnd hinzu, dass er wegen der anstrengenden Arbeit einige Male „Muskelkater“ hatte.

    Thomas gehört zu den Jugendlichen, die schon zuvor regelmäßig ins JUZ neben dem evangelischen Kindergarten St. Paul pilgerten. Ebenso wie Julian Oehrlein aus Reichenberg. „So ein Treffpunkt ist ganz wichtig, weil wir gemütlich beisammen sitzen und miteinander quatschen können.“ Der 15-Jährige packte fast 13 Stunden mit an. Warum er und sein Kumpel Ronny Schrauth aus Reichenberg nach Heidingsfeld kommen? „Weil bei uns nicht viel los ist.“

    „Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen JUZ“, erklärte der 16-jährige Mario Schrader. Zwar stehen den Jugendlichen in der Hofmannstraße neben dem jüdischen Friedhof ein paar Quadratmeter weniger zur Verfügung als in St. Paul, aber gemütlich ist es allemal. „Ich wünsche mir, dass wir etwas öfter Ausflüge machen“, schrieb er auf den Wunschzettel an die Organisatoren der offenen Jugendarbeit - die Diakonie und das Sozialreferat der Stadt.

    Dass die offene Jugendarbeit gut ankommt, spricht sich herum. Zu Spitzenzeiten sind an einem Abend über 50 Jugendliche mit von der Partie, doppelt so viele wie zuvor im JUZ von St. Paul. „Ein Freund erzählte mir vom JUZ, also bin ich auch mal mitgegangen, und es gefällt mir prima“, meinte der 14-jährige Thomas Bazan.

    „Ich bin froh, dass das Diakonische Werk Würzburg Geld für den Umbau in die Hand genommen hat, damit hier die offene Jugendarbeit in Heidingsfeld fortgesetzt werden kann“, informierte Jürgen Keller, Bereichsleiter Jugendarbeit in der Diakonie. Außer den jungen Helfern lobte er besonders Adolf Schöpplein, der sich seit Jahrzehnten für die Jugendlichen in diesem Stadtteil einsetzt. Seine Installationsfirma übernahm nicht nur die Bauleitung für die im Mai begonnene Generalsanierung des seit über zehn Jahren leerstehenden Hauses, sondern leistete auch zahlreiche ehrenamtliche Stunden Arbeitszeit. Darüber hinaus motivierte Adolf Schöpplein weitere Unternehmen, dieses Projekt ebenfalls zu unterstützen. Keller hob auch den Einsatz von der Diplompädagogin Kristina Dörnbrack und dem Sozialpädagogen Chris Murillo Sanchez hervor, die während der Sanierung oft ihr handwerkliches Geschick bewiesen.

    Öffnungszeiten: Dienstags und donnerstags gibt es von 18 bis 21 Uhr den offenen Treff für 14- bis 21-Jährige; freitags von 14 bis 16.30 Uhr für Elf- bis 14-Jährige; am Montag, 18.30-22 Uhr, ist Fußballtraining in der Turnhalle der Josef-Greising-Schule; dienstags von 18.30-20 Uhr, Capoeira in der Turnhalle der Waltherschule.

    Jugendzentrum Heidingsfeld

    Seit Jahrzehnten setzt sich Adolf Schöpplein, derzeit Vize-Vorsitzender der Bürgervereinigung Heidingsfeld, für die offene Jugendarbeit im „Städtle“ ein. Seit 1990 gab es kein JUZ mehr in Heidingsfeld, 1996 machte man eine erste Anfrage bei der Stadt – ohne Erfolg. Im Jahr 2000 dann ein dritter Anlauf mit 534 gesammelten Unterschriften. 2002 wurde das JUZ in privaten Räumen in der Winterhäuser Straße eröffnet, bis 2006 gab es dort regelmäßige Treffen von Jugendlichen. Ab 2007 wurden die Räume nur noch für private Feiern genutzt, weil es immer schwieriger wurde, Verantwortliche zu finden. Ende 2008 stellte die Stadt Würzburg zwei Sozialarbeiter zur Verfügung. Von 2010 bis März 2013 gab es das JUZ in Räumen der Pfarrei St. Paul. Seit diesem Oktober hat das JUZ im umgebauten Haus in der Hofmannstraße 7 seinen Sitz.

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