Anfang November hatte sich der Unterpleichfelder Bürgermeister Alois Fischer mit Ursula Bördlein von der Kindergartenfachaufsicht und weiteren Fachplanern zu einer Besprechung im Landratsamt getroffen. Dabei ging es um konkrete Vorgaben und Fördermöglichkeiten zum geplanten Neubau der Grundschule. Nun stellte Architekt Tobias Back von der GbR Baurconsult in Haßfurt dem Gemeinderat seine ersten Entwürfe vor.
Das Grundstück mit seinen 9630 Quadratmetern wird über die Schulstraße erschlossen und hat laut Architekt einen guten und tragfähigen Baugrund. Kleinere Herausforderungen sind die von der Straße abfallende Hanglage mit einem Höhenunterschied von zweieinhalb Metern und eine Freileitung, die über eine Teilfläche verläuft. Die fußläufige und verkehrstechnische Anbindung sei gut.
Wegen der Beheizung des Gebäudes schlug Architekt Back dem Gemeinderat vor, über den Bau eines Blockheizkraftwerks oder eines Nahwärmenetzes mit Pelletheizung nachzudenken. Mit der neuen Grundschule, der bestehenden Mittelschule und den Sportstätten mit Mehrzweckhalle in unmittelbarer Nähe gebe es schon jetzt drei potentielle Wärmeabnehmer.
Planungsteam hat 13 Varianten entwickelt
Aufgrund des Zuschnitts des Geländes, dem Wunsch nach Erweiterbarkeit und flexibler Nutzungsmöglichkeiten wird das neue Schulgebäude "auf ein längliches Gebäude mit zwei Stockwerken hinauslaufen", so der Architekt.
Sein Planungsteam habe für die acht Klassenzimmer mit Nebenräumen, die fünf Hortbereiche, die gemeinsame öffentliche Bücherei und Schulbücherei, Nebenflächen, Garderobe, Pausenhalle, Lehrerzimmer, Toiletten, Freiflächen und dergleichen 13 Varianten entwickelt.
Vier Varianten davon stellte Architekt Back dem Gemeinderat als "grafische Darstellungen des Raumprogramms" vor. Alle Entwürfe bewegen sich um die neun Meter Gebäudehöhe, alle haben integrierte "Marktplätze", Pausenhöfe und sind behindertengerecht. Ein Teil der Entwürfe hat Innenhöfe, versetzte Gebäudeteile oder eine integrierte Sporthalle.
Die Gemeinderatsmitglieder werden sich in den nächsten Wochen mit den Varianten beschäftigen und wollen in der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember entscheiden, welche Version Architekt Back weiter verfolgen soll. Bis dahin will Bürgermeister Fischer auch die Verantwortlichen der Schule, des Horts und der Büchereien mit einbeziehen.
Eine Schulküche ist in der neuen Grundschule nicht geplant, weil in unmittelbarer Nähe in der Mittelschule bereits jetzt 130 Essen täglich frisch gekocht werden. Dort können die Grundschüler auch künftig essen.
Drittes Stockwerk wird es wohl nicht geben
Obwohl der Wunsch im Ratsgremium besteht, wird es wohl kein drittes Stockwerk geben. Zum einen schließe das einige Bauweisen – etwa mit Holz – aus, zum anderen würde das eine viel höhere Brandschutzsicherung für alle Gebäudeteile nach sich ziehen.
Die Ratsmitglieder stellten Rückfragen zu Erweiterungsmöglichkeiten der für aktuell 125 Grundschulkindern geplanten Schule, zu möglichen Förderungen, der Größe der Bücherei mit Büro oder der wohl sparsamsten Variante. Es ging auch um Treppen im Außenbereich und Eingänge an verschiedenen Gebäudeseiten.
Als nächsten Schritt nach der Entscheidung für eine Variante werden die Fachplaner und Sonderfachplaner eingebunden. Sie sollen das Vorkonzept begutachten. Der Zeitplan des Neubaus ist allemal sportlich: Zum Schuljahresbeginn 2024/25 soll die Grundschule bezugsfertig sein. Bei einer Bauzeit von etwa einem Jahr bedeutet das, dass die Bauphase im Sommer 2023 begonnen werden müsste.