Alois Landwehr, der im Haushalt seines Sohnes Martin lebt, konnte den Tapetenwechsel kaum erwarten: Bereits drei Tage vor dem Umzug hatte er seine Tasche gepackt. „Das Zimmer mit Aussicht auf Giebelstadt gefällt mir sehr gut“, sagte er bei seiner Begrüßung. Um sich hier heimisch zu fühlen, hatte er seine eigene Nachttischlampe mitgebracht.
Der 88-Jährige ist sowohl der erste, als auch bisher einzige Bewohner des neuen Seniorenzentrums. Im Lauf der Woche kommen aber weitere Bewohner dazu. „Ich habe keine Angst, allein im Zimmer zu sein“, betonte Landwehr. Schließlich sei er schon über ein Dutzend Mal auf Kur gewesen und kennt das Gefühl, meistens ein Einzelzimmer zu haben.
Sichtlich gut gelaunt genoss er den Rummel, der ihm zu Ehren veranstaltet wurde. „Die Damen sagten mir, ich bekomme alles, was ich will,“ erklärte er schelmisch zwinkernd. Das Pflege- und Versorgungsteam gab sich von Anfang an alle Mühe, und der Koch bereitete ihm gleich eine seiner Lieblingssuppen zu. Weil er zurzeit der einzige Bewohner ist, tanzen die Betreuer quasi nach seiner Pfeife. Beim Verhältnis von Beteuern und Bewohnern im Verhältnis von 1:1 wird es aber nicht lang bleiben.
Einrichtungsleiterin Sonja Oberst informierte, dass das Seniorenzentrum über 112 Plätze verfügt. Neben dem Bereich für die Langzeitpflege gibt es die Kurzzeitpflege (auch Urlaubspflege genannt) sowie 24 Plätze für an Demenz erkrankte Menschen. „Wir bieten den Senioren die Möglichkeit, selbstständig und aktiv am täglichen Leben teilzunehmen und es mit uns zu gestalten“, hob sie hervor. Dazu gehörten viele Veranstaltungen wie Musikabende, gesellige Spiele, Tanztee-Nachmittage, Sport und kreative Angebote.
Eingeweiht wird das neue Pflege- und Sozialzentrum am 11. Juni. Einen Tag der offenen Tür gibt es am Sonntag, 20. Juni, von 10 bis 17 Uhr.