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Würzburg: Erweiterung der Fußgängerzone abgelehnt

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Erweiterung der Fußgängerzone abgelehnt

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    Der Würzburger Umwelt- und Planungsausschuss hat die geplante Erweiterung der Fußgängerzone unter anderem in der Plattnerstraße gekippt.
    Der Würzburger Umwelt- und Planungsausschuss hat die geplante Erweiterung der Fußgängerzone unter anderem in der Plattnerstraße gekippt. Foto: Thomas Obermeier

    Besser 45 Innenstadt-Parkplätze statt einer Erweiterung der Fußgängerzone mit sieben neuen Bäumen in der Sterngasse, Plattnerstraße und Am Bruderhof: Dafür hat sich der Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrats am Dienstag mit knapper Mehrheit von 8:7 Stimmen entschieden und einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung abgelehnt.

    Die Entscheidung war kein Gutachten für die Sitzung des Gesamtstadtrates am 26. Juli, sondern ist endgültig - das Thema ist damit zumindest vorerst vom Tisch. Dabei hatte sich Baureferent Christian Baumgart redlich bemüht, dem Ausschuss die nächste Erweiterung der Fußgängerzone schmackhaft zu machen: "Das ist überall dort, wo wir es bisher gemacht haben, eine Erfolgsgeschichte. Wir können eine Aufwertung der Innenstadtqualität wie in der Eichhorn- und Spiegelstraße erreichen", betonte Baumgart. Gleichzeitig sollten - im Vorgriff auf weitere Maßnahmen in dem vom Stadtrat beschlossenen "Green City Plan" zur Verbesserung der Luftqualität - die Bewohner von Lärm und Abgasen durch den Autoverkehr entlastet werden.

    900 Fahrzeugbewegungen in der Plattnerstraße täglich

    In dem vorgesehenen Bereich im Anschluss an Sternplatz, Domstraße und den bereits verkehrsberuhigten Bereich der Plattnerstraße wären insgesamt 45 Auto-Stellplätze entfallen. Bei einer Erhebung im Oktober 2017 wurden innerhalb von 24 Stunden 400 Fahrzeugbewegungen in der Sterngasse und 900 in der Plattnerstraße gezählt. "Das ist verhältnismäßig viel Parksuchverkehr für relativ wenige Stellplätze", sagte Lore Koerber-Becker von der SPD, deren Vertreter wie die Grünen und die ödp im Ausschuss für den Vorschlag der Verwaltung stimmten.

    Der Parkplatz in der Sterngasse sollte nach den vorgelegten Plänen zu einem grünen Quartiersplatz mit Flächen für Außengastronomie und einer (bereits vom Stadtrat beschlossenen) Abstellanlage für 30 Fahrräder umgestaltet werden. In der Plattnerstraße und auf der Fläche Am Bruderhof waren sieben neue Großbäume vorgesehen. Die Zufahrtsmöglichkeiten für alle Anwohner und für die Patienten und Besucher der Theresienklinik und der fachärztlichen Notfallpraxis wären erhalten geblieben.

    Baumgart: Forderungen sind nicht mehr zeitgemäß

    Der Mehrheit im Ausschuss war der Wegfall von 45 Stellplätzen aber ein zu hoher Preis für die Erweiterung der Fußgängerzone. "Wir brauchen erst Ausweich-Parkplätze, bevor wir so etwas beschließen. Ich verstehe dieses Vorpreschen nicht", sagte Josef Hofmann (Freie Wähler). Auch Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) verteidigte die Innenstadt-Stellplätze - dabei gehe es nicht nur um Parkmöglichkeiten für die Kunden des Einzelhandels, sondern auch um die Besucher von Arztpraxen oder Anwaltskanzleien. Judith Jörg (CSU) schlug vor, vorerst nur die Sterngasse in eine Fußgängerzone umzuwandeln - der Ausschuss lehnte aber lieber gleich die komplette Vorlage ab.

    Der Stadtbaurat machte aus seinem Unverständnis über den Inhalt der Diskussion keinen Hehl: "Wir haben tausende von Tiefgaragenstellplätzen in der Innenstadt. Die Forderungen sind nicht mehr zeitgemäß und gehen an der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung massiv vorbei", sagte ein sichtlich frustrierter Christian Baumgart. Für die von mehreren Stadträten erneut geforderten Park-and-Ride-Möglichkeiten am Rand der Innenstadt wird es nach seinen Worten "keine Akzeptanz von Seiten der Autofahrer geben, solange wir den Eindruck erwecken, dass man in Würzburg vierspurig bis ins Zentrum fahren kann".

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