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GROMBÜHL: Erwin Bergers ungewöhnliches Engagement in 64 Jahren Ehrenamt

GROMBÜHL

Erwin Bergers ungewöhnliches Engagement in 64 Jahren Ehrenamt

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    Vorbild im Ehrenamt: Grombühl und die Stadt haben Erwin Berger viel zu verdanken.
    Vorbild im Ehrenamt: Grombühl und die Stadt haben Erwin Berger viel zu verdanken. Foto: Foto: Herbert Kriener

    Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass Sport mithilft, geistig und körperlich fit ins Alter zu kommen, dann stünde der Name Erwin Berger dafür. Mit Wandern in der Natur, mit Schwimmen und Radfahren hält er sich fit.

    Dass er sein ganzes Leben sportlich aktiv war und ist, zeigt aber nur die eine Seite einer glänzenden Medaille. Beeindruckend und außergewöhnlich ist, was Erwin Berger im Ehrenamt für seinen Verein TSV Grombühl und für den Verband Würzburger Sportvereine (VWS) geleistet hat. Beim Verbandstag des VWS am Montag, den 2. Mai, wird Berger nicht mehr für das Amt des Vizepräsidenten kandidieren, und niemand wird ihm verdenken, dass er mit 78 diese Aufgabe in jüngere Hände legen will.

    Bleibende und für viele erlebbare Verdienste hat sich Berger vor allem in Grombühl erworben. 1932 geboren, hat er den Bombenangriff als 13-Jähriger auf die Stadt 1945 auf dem Grombühler Kupschacker miterlebt. Die Familie hatte alles verloren und wurde nach Eibelstadt evakuiert.

    Noch 1945 wurde er Mitglied im Turn- und Sportverein von 1893 Grombühl, wo er als Torwart und Stürmer „mit Riecher“ aktiver Fußballer von den Schülern bis zu den Alten Herrn war. Mit 14 Jahren wurde er Schriftführer der Fußballabteilung, und damit begann seine 64-jährige ununterbrochene ehrenamtliche Tätigkeit in der Vereinsführung.

    Er wurde Schriftführer im Hauptverein, dann Vorsitzender des Vergnügungsausschusses, was er gerne tat, denn neben dem Sport war das Gesellschaftliche bei ihm groß geschrieben. So organisierte er Osterwanderungen und Weihnachtsfeiern und viele mehr. 1972 wurde er Fußball-Abteilungsleiter und wenig später Referent für Bauwesen. Drei Jahrzehnte lang war er verantwortlich für Planung, Organisation und die Bauabwicklung wichtiger Projekte, hat dabei 2,4 Millionen Euro 34 000 Stunden ehrenamtlich Arbeit der Mitglieder mobilisiert.

    Um Geld in die Kasse zu bekommen, war Berger erfinderisch. Anfänglich organisierte er Sammlungen von Altmetall und Papier. 1973 hob er das Grombühler Straßenweinfest am Wagnerplatz aus der Taufe, das damit das älteste in der Stadt ist. Das Fest hat von Anfang eingeschlagen und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit.

    Über die Jahre verwirklichte der TSV Grombühl unter Bergers Leitung große Projekte. Das Sportheim mit Gaststätte wurde errichtet, an der Rimparer Straße entstand eine neue Sportanlage mit Regenwasserzisternen, die Schießanlagen an der Rimparer Steige neu gebaut, die Sportanlagen von 1928 saniert.

    1994 gründete Berger die Seniorengruppe, 1995 die Arbeitsgemeinschaft Grombühler Vereine. Noch heute ist er Revisor im TSV und aktiv im Turn- und Sportrat. Seit 1996 ist er Mitglied im Sportbeirat der Stadt und Präsidiumsmitglied im Verband Würzburger Sportvereine, seit 1999 dessen Vizepräsident.

    Beruflich stark gefordert

    Die Leistung im Dienste der Gemeinschaft verdient umso größeren Respekt, da Erwin Berger als Führungskraft der Siemens AG beruflich im In- und Ausland stark gefordert war. Aber Berger war es wichtig, Grombühl sein eigenständiges Leben zu erhalten und nicht immer nach dem Staat zu rufen. Ebenso wichtig war ihm von Anfang an, ausländische Mitbürger zu integrieren und die Schwachen in der Gesellschaft mitzunehmen. So gibt es auf seine Initiative einen „Club 60“ zur Förderung der Sportjugend.

    „So etwas kann man nur machen, wenn man eine starke Frau an der Seite hat“, sagt Berger. 1959 hat er seine Elisabeth geheiratet, die selbst eine erfolgreiche Sportlerin im Geräteturnen beim TSV Grombühl war.

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