Im gemeindlichen Kindergarten in Rieden bekommen die Kinder ein warmes Mittagessen. Für die Krippenkinder sei das verpflichtend, weil es das Personal zeitlich nicht leisten könne, individuelle Mahlzeiten für jedes Krippenkind aufzuwärmen oder herzurichten. Für die Kindergartenkinder ist die Teilnahme am warmen Essen freiwillig, aber es werde sehr gern genutzt. Das erklärte Bürgermeister Bernd Schraud den Mitgliedern des Hausener Gemeinderats.
Das frisch gekochte Mittagessen wird gegen eine Aufwandsentschädigung von einem Riedener Dorfbewohner im nahen Arnstein geholt. Mit dieser Regelung, mit dem Geschmack, der Menge und Abwechslung des Essens wären alle zufrieden. Für den Transport hat die Gemeinde Hausen Wärmebehälter und Wärmeplatten angeschafft.
Die Kosten für das warme Mittagessen im Kindergarten sollen von den Eltern und ohne Zuschuss der Gemeinde getragen werden. Das sei vor allem aus Gleichstellungsgründen wichtig, weil es im gemeindlichen Kindergarten in Erbshausen-Sulzwiesen kein warmes Mittagessen dieser Art gibt.
Preis steigt auf 4,30 Euro
Zum 1. Februar hat das Altenheim in Arnstein die Preise für ein Essen von 2,70 auf 3,20 Euro und damit um 18,5 Prozent erhöht. Deshalb hat die Gemeindeverwaltung mehrere Fallbeispiele berechnet und sie den Ratsmitgliedern vorgelegt.
Der Gemeinderat entschied sich daraufhin, den Essenspreis von täglich 3,50 Euro auf 4,30 Euro und damit um knapp 23 Prozent zu erhöhen. Damit wollen auch die weiteren entstandenen Kostensteigerungen aufgefangen werden. Die Gebühren fallen monatlich an. Die Essen können nun für drei, vier, oder fünf Tage bestellt werden. Bisher war die Wahl nur zwischen drei und fünf Tagen möglich gewesen.
Die Satzung der Gemeinde Hausen über die Benutzungsgebühren für den Besuch der gemeindlichen Kindergärten wird zum 1. September und damit erst zum Beginn des neuen Kindergartenjahres entsprechend geändert.
Gemeinde übernimmt Defizit
Um den Kindergarten ging es auch bei einem weiteren Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung. Er betraf die Kostenübernahme des Defizits für die Kalenderjahre 2020 und 2021 des Kindergartens in Hausen. Hier ist der St. Elisabeth-Verein der Träger. Bürgermeister Schraud zollte den ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen größten Respekt und Dank.
Weil sich der Elisabethenverein in Hausen um das Personal, die Hausmeistertätigkeiten, die Rasenpflege und dergleichen kümmert, würden die gemeindlichen Kindergärten in Erbshausen-Sulzwiesen und in Rieden die Haushaltskasse der Gemeinde höher belasten als der Hausener Kindergarten. Er schlug deshalb vor, das Defizit über den jährlich vereinbarten Kostenrahmen hinaus zu übernehmen.
Im Jahr 2020 betrug das Defizit rund 16 310 Euro. Im Jahr 2021 rund 40 740 Euro. Die höheren Kosten hängen mit dem Umzug in den größeren neuen Kindergarten am Ortsrand sowie mit Krankheitsausfällen beim Personal zusammen. Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Übernahme der beiden Defizite.
Die Gebühren für Kanal und Wasser sowie für die Heizkosten sind in diesem Defizit noch nicht enthalten. Das Kindergartengebäude ist Eigentum der Katholischen Kirchenstiftung Hausen. Deshalb wird diese Stiftung als Eigentümer und nicht der Träger mit den entsprechenden Gebühren belastet.
Wegen der künftigen Regelung der Kanal- und Wassergebühren nach dem Umzug des Kindergartens von der Ortsmitte an den Ortsrand habe die Kirchenstiftung schon Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen. Vor einem Grundstückstausch mit der Gemeinde Hausen im März 2018 war das Areal um die Kirche St. Wolfgang eine einheitliche Grundstücksfläche gewesen.