Mamke Schrag ist eigentlich Psychologin und engagiert sich im Elternbeirat der Schule ihrer siebenjährigen Tochter im Steinbachtal. Außerdem arbeitet sie an einer politischen Eltern-Website mit. Ihr Ehemann Andreas Wagener ist ursprünglich Politikwissenschaftler und arbeitet heute bei den Vogel-Industriemedien in Würzburg. Die beiden Würzburger sind begeisterte Büchersammler und haben als Kinder schon gerne die Bücher von Astrid Lindgren gelesen.
Jetzt haben sie selbst ein Buch zum Thema verfasst: „Das Astrid Lindgren Kochbuch“. Erschienen ist es vor wenigen Tagen im Oetinger Verlag, der auch die deutschen Übersetzungen der Lindgren-Bücher herausbringt.
Als ihre Tochter drei Jahre alt war, begannen Mamke und Andreas Schrag-Wagener ihr Geschichten von Astrid Lindgren vorzulesen. Schnell merkten sie, dass in den Büchern das Essen eine große Rolle spielt. Da entstand die Idee für das Kochbuch, weil ja auch bei Kindern Essen eine wichtige Angelegenheit ist.
Wie schmecken eigentlich die Zimtwecken, die Karlsson so gerne verspeist, oder wie kocht man Hähnchen mit Birnen? Die beiden Autoren fanden in den Lindgren-Büchern jede Menge Gerichte, deren Rezepte bisher nicht bekannt waren. Also begannen sie danach zu suchen – in schwedischen Kochbüchern oder in entsprechenden schwedischen Fachzeitschriften.
Nachdem ausreichend Material beisammen war, begann der praktische Teil. Schließlich mussten die Rezepte ja ausprobiert werden.
Steckrübenmus
Also wurde in der Küche im Steinbachtal Rosinenbrötchen gebacken, Steckrübenmus gekocht oder Sahnebonbons hergestellt. Insgesamt 86 Rezepte wurden letztlich in das Buch aufgenommen – von Ananaspudding bis Zuckerkuchen.
Schnell war klar, dass für das Buch nur der deutsche Lindgren-Verleger in Frage kommt. Der zeigte auch gleich großes Interesse. Doch auch die Erben der Schriftstellerin hatten ein Wörtchen mitzureden. Sie achteten genau darauf, dass die Rezepte auch den Gerichten in den Büchern entsprachen. So musste kurz vor Fertigstellung des Manuskripts noch einmal das Pfefferkuchenrezept geändert werden, weil die Lindgren-Erben monierten, es entspreche nicht dem Rezept der Autorin. Und weil man statt Fotografien lieber die Originalillustrationen aus den Lindgren-Büchern wollte, mussten auch noch die entsprechenden Rechte organisiert werden.
Schließlich aber konnt die insgesamt dreijährige Arbeit an dem Buch zu einem guten Ende gebracht werden und das Lindgren-Kochbuch ist seit Anfang August im Buchhandel erhältlich.
Mamke Schrag und Andreas Wagener, Das Astrid Lindgren Kochbuch, 112 Seiten, zahlreiche Illustrationen, Oetinger Verlag 2008, 16.90 Euro. ISBN-13: 978-3-7891-8419-2