Gleich zwei Umbau- und Sanierungsmaßnahmen öffentlicher Einrichtungen konnte die Gemeinde Estenfeld kürzlich abschließen und deren Einweihung feiern. Zum einen wurde die Schulturnhalle saniert, zum anderen erhält der Malteser-Ortsverband eine neue Unterkunft im ehemaligen Feuerwehrhaus. "Die sanierte Turnhalle ist der erste Meilenstein zur Gesamtmaßnahme Schulsanierung", sagte Bürgermeisterin Rosi Schraud.
"Von der Baumaßnahme profitieren nicht nur die Schüler und Lehrer, sondern letztlich wir alle", so Schraud. Denn es sei Aufgabe einer modernen Gesellschaft, die besten Voraussetzungen und das beste Umfeld für eine gute Schulentwicklung und für die körperliche Fitness zu schaffen. Ebenso sei es eine gesellschaftliche Aufgabe, "denjenigen, auf deren Hilfe wir alle vielleicht irgendwann einmal angewiesen sind, die beste Möglichkeit zu bieten", sagte Schraud mit Bezug auf die Räume der Malteser. Diese befinden sich unterhalb der Turnhalle.
"Die sanierte Turnhalle ist der erste Meilenstein zur Gesamtmaßnahme Schulsanierung."
Rosi Schraud - Bürgermeisterin
Ein Neubau sei zwar oft leichter als eine Sanierung, dennoch hätten die ortsansässigen Architekten die schwierige Aufgabe bewältigt, sowohl die Bedürfnisse der Lehrer, der Übungsleiter und der Kinder, aber auch die der Malteser hervorragend zu berücksichtigen. "Eigentlich hätte ich am liebsten zuerst die Kinder begrüßt, das ist aber leider wegen Corona nicht möglich", sagte Architekt Bernhard Schubert vom Büro "S-Hoch 2", das seinen Sitz in Estenfeld hat. Dennoch ist er überzeugt, dass die Schüler und die Vereine viel Freude in der generalsanierten Halle haben werden, die nach rund einem Jahr Planung und einem Jahr Bauzeit übergeben werden konnte.
An den Gemeinderat sprach er ein "ehrlich gemeintes Dankeschön" aus
Die Ansprache von Rektor Christoph-Rupert Schneider drehte sich um die beiden Schlagwörter Emotion und Dank. Beim Thema Emotion erzählte er von seinen persönlichen Erfahrungen mit der Turnhalle. 1974 wurde er in Estenfeld eingeschult, die Turnhalle war damals brandneu und habe ihn sofort beeindruckt. 2001 und 2004 kam er bei Einschulung seiner Kinder in Kontakt mit der Turnhalle und dachte sich: "Ach guck mal, ist ja immer noch so".
Als er 2013 Schulleiter in Estenfeld wurde, sagte er sich: "Ach, schau her, die kennst du doch. Aber uiuiui, die ist ganz schön alt geworden." Als er die neue Halle gesehen hat, habe er einen Wow-Effekt erlebt. Da er selbst Sportlehrer sei, freue er sich darauf, nach den Herbstferien in der modernen Halle zu unterrichten. An den Gemeinderat sprach er ein "ehrlich gemeintes Dankeschön" aus. Dieser zeige sich seiner Verantwortung bewusst und trage von den Kosten den "größten Batzen", was nicht selbstverständlich sei.
Rund 2,2 Millionen Euro hat die Sanierung der Turnhalle gekostet
Rund 2,2 Millionen Euro hat die Sanierung der Turnhalle gekostet, gefördert wurde die Maßnahme mit 846 000 Euro. Für den Umbau der Malteserräume gibt es keine Förderung, die Kosten trägt alleine die Gemeinde. Allerdings übernehmen die Mitglieder des Malteser-Ortsverbandes die Arbeiten soweit möglich in Eigenleistung. Der ganze Landkreis, so die stellvertretende Landrätin Karen Heußner in ihrer Begrüßung, blühe auch wegen dem großen ehrenamtlichen Engagement. "Und was die Kinder hier beim Sport lernen, nämlich Teamgeist, spielt auch im Untergeschoss bei den Maltesern eine große Rolle", sagte Heußner.
"Es ist eine schöne und wichtige Tradition, das Gebäude, und die, die es zukünftig nutzen, zu segnen", sagte Schraud. Deshalb segneten die Pfarrer Joachim Bayer und Frank Hofmann-Kasang die Turnhalle und die Malteserräume. Dort solle Spaß und Sport stattfinden und gemeinschaftliches Miteinander gelebt werden. Möglichkeiten dafür gibt es in der multifunktionalen Halle viele - stolz sind alle auch auf die herunterklappbare Bühne.