Die Einweihung des Bürgerparks auf dem Areal der Kartause, die Kindertagesstätte an der Wilhelm-Hoegner-Straße, der Neubau der Grundschule, die Sanierung der Deckschicht der Würzburger Straße oder auch die Hausanschlüsse nach der Sanierung der Kreis- und Hauptstraße sowie der Brücke in Mühlhausen – das waren nur einige der vielen Maßnahmen, die der Gemeinderat Estenfeld im vorigen Jahr angestoßen und teilweise schon durchgeführt hat.
Auf diese Maßnahmen blickte Bürgermeisterin Rosi Schraud beim Neujahrsempfang am Sonntag in der Mehrzweckhalle Weiße Mühle zurück. Der Bürgerpark "ist ein Naherholungsort mitten in unserer Gemeinde geworden", so die Bürgermeisterin. Auch der Skaterplatz an der Weißen Mühle oder der Basketballkorb und die Tischtennisplatte in Mühlhausen gehören schon wie selbstverständlich in die beiden Ortsteile.
"Mutige und alternative Zukunftsinvestition"
Im September feierte die Gemeinde die Grundsteinlegung für den Neubau der Grundschule. Dort beginnen im Frühjahr die Arbeiten für den Innenausbau, und sobald die Schule bezugsfertig ist, werden Grundschule und der Hort, den 150 Kinder besuchen, dort einziehen. Danach wird die ehemalige Mittelschule abgerissen und weicht dem Neubau eines Kindergartens im Erdgeschoss und dem Hort im Obergeschoss. Allein für die Neubauten von den Kindergärten und der Schule werden rund 30 Millionen Euro fällig, "eine mutige und alternative Zukunftsinvestition zur Verbesserung der Betreuung unserer Kinder", so Schraud.
Auch im kommenden Jahr stehen große Ereignisse an. Unter anderem sind das die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Weihe-Jubiläum der St.-Mauritiuskirche und diverse Vereinsjubiläen: 40 Jahre Musikverein, 60 Jahre AWO Estenfeld und 75 Jahre VdK des Ortsvereins Estenfeld.
Im zweiten Teil des Neujahrsempfanges, der heuer durch den Musikverein Estenfeld unter der bewährten Leitung von Michael Hümpfner qualitativ sehr hochwertig bereichert worden ist, standen die Ehrungen verdienter Bürgerinnen und Bürger. Michael Knoblach und Sabrina Knoblach sind seit 25 Jahren Mitglieder bei der Wasserwacht in Würzburg, "und das, obwohl Estenfeld nicht gerade als Zentrum für den Wassersport bekannt ist", so die Bürgermeisterin schmunzelnd. Horst Schug erhielt für mehr als 60 Jahre Tätigkeit im Bund Deutscher Karneval (BDK) den Verdienstorden in Gold mit Brillanten des BDK, Norbert Prantl den Verdienstorden dieses Bundes.
Drei Aufstiege in einem Verein
Sportliche Ehrungen erfuhren dieses Jahr die Mitglieder des Tennisclubs Weiße Mühle. Die Herren 40 Senioren sind in die Nordliga aufgestiegen, selbes gelang den Herren 55. Die Senioren Damen 60 sind trotz drei verletzter Stammspielerinnen souverän in die Landesliga aufgestiegen. "Ansonsten hat keiner unserer Sportvereine irgendwelche Aufstiege oder Meisterschaften gemeldet, auch das intensive Studieren der Main-Post in diesem Bezug hat nichts Weiteres ergeben", hatte die Bürgermeisterin am Rand des Empfangs gesagt.
Letztlich sind noch der Malteser Hilfsdienst und die Mühlhäuser Musikanten für ihre Jubiläen geehrt worden. Der Malteser Hilfsdienst, so dritter Bürgermeister Christian Albert in seiner Laudatio, habe 1963 als erste Hilfsorganisation Erste-Hilfe-Kurse in Estenfeld angeboten, und daraus habe sich ein "stattlicher Ortsverband" entwickelt. Aber nicht nur im Rettungsdienst seien die Malteser aktiv, sondern auch mit Hilfsgütertransporten nach Litauen und die Ukraine sowie einem Hausnotruf für Seniorinnen und Senioren.
Zu Fuß nach Burggrumbach
Der erste Dirigent des Musikvereins stammte übrigens nicht aus Estenfeld, sondern aus Burggrumbach, weshalb sich die Musiker vor knapp 100 Jahren für die Proben zweimal wöchentlich zu Fuß dorthin aufmachen mussten. Ein Umstand, der sich mittlerweile doch zum Positiven geändert hat, wie Albert augenzwinkernd anmerkte.