Ein Unternehmen, dass sich mit System und dauerhaft für die Gesundheit seiner Mitarbeiter einsetzt, profitiert wirtschaftlich und hat ein besseres Arbeitsklima. Das war die Kernbotschaft des ersten Forums Betriebliches Gesundheitsmanagement, das in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (FHWS) als Kooperationspartner stattfand.
Extremsportler Joey Kelly als besonderer Gast
Veranstalter waren die Unternehmensberatung „Health for all“, das Institut Predia und die IKK Classic (Innungskrankenkassen). Als Ehrengast sprach vor geladenen Gästen aus der Wirtschaft der Extremsportler Joey Kelly, Mitglied der legendären Kelly Family, über seine Ziele und Motivation – und räumte selbst ein: „Ja, ich muss auch noch mehr für meine Mitarbeiter tun.“
Unternehmensberater Marco Scherbaum („Health for all“) machte deutlich, dass bei mangelnder Gesundheit nicht nur die Beschäftigten leiden, sondern Krankheitsausfälle die Unternehmen auch materiell teuer zu stehen kommen. Prof. Steffen Hillebrecht von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der FHWS hatte die Berechnungen dazu: Bei einem Bruttogehalt von knapp 40 000 Euro kostet der durchschnittliche Krankheitsausfall eines Arbeitnehmers in Deutschland das Unternehmen zwischen 2200 und 3000 Euro. Der Burnout einer Fachkraft belaufe sich leicht auf Kosten von 8000 Euro, wenn der Lohn bei längerem Ausfall sechs Wochen fortbezahlt wird. Hinzu kämen Kosten für eine Ersatzkraft und die höhere Beanspruchung von Kollegen.
Unternehmen sollen gesundheitlich aktiv werden
Quintessenz: Es sei im ureigensten Interesse der Unternehmensführung auf die Gesundheit der Mitarbeiter zu achten und sie zu fördern. Möglichkeiten dazu gibt es viele. Sabine Tast von der IKK nannte nur einige: So könne im Unternehmen ein Gesundheitstag mit Checks und Messungen für die Mitarbeiter angeboten werden, auch Experten für Arbeitsplatztrainings würde man vermitteln.
Sportwissenschaftler Thomas Frobel (Predia) unterstrich beim Thema Gesundheit die Vorbildrolle von Vorgesetzten: „Der Chef geht voran. Ich empfehle hier immer eine Top-Down-Strategie.“ Zwei Vertreter einer Steuerkanzlei berichteten, dass sie seit geraumer Zeit ihren Angestellten zweimal im Monat eine Massage anbieten – dies dient nicht nur zur Gesundheitsförderung: „Wir bekommen damit auch leichter Leute auf dem umkämpften Arbeitsmarkt.“