Im Jahr 2011 werden zum Wintersemester in Bayern doppelt so viele Abiturienten an die Hochschulen wechseln wie in den Vorjahren, weil der letzte Jahrgang des neunstufigen und der erste Jahrgang des achtjährigen Gymnasiums die Schulen verlässt. Das Kabinett in München hat bereits den Ausbau der Studentenzahlen an der FH zugesagt. Demnächst soll der Landtag zustimmen.
Derzeit 4553 FH-Studierende
Aktuell zählt die FH in Würzburg mit den Studiengängen Architektur, Bauingenieurwesen, Informatik, Wirtschaftsinformatik, Kunststofftechnik, Vermessung, Betriebswirtschaft, Soziale Arbeit, Pflegemanagement, Kommunikations-Design, Medienmanagement und Fachübersetzen 4553 Studierende. In vier Jahren sollen es dort dann 5500 Studenten sein. Die Abteilung Schweinfurt mit den Studiengängen Elektrotechnik, Ingenieur-Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieur-Wesen wächst auf 2700, die gesamte Fachhochschule von 6633 auf deutlich über 8000 Studenten.
In Schweinfurt wird es spätestens 2011 den zusätzlichen Studiengang Logistik geben. Ansonsten wird vor allem der Maschinenbau und das Wirtschaftsingenieurwesen gestärkt.
Wenn Ende Februar und Anfang März 2008 die Bauarbeiter die FH in Schweinfurt verlassen, dann sitzen Studenten und Professoren „in der ersten Reihe“, zumindest was die Räumlichkeiten betrifft, sind sich Präsident Heribert Weber und Vizepräsident Johannes Brändlein im Gespräch mit dieser Zeitung sicher. Lärm und Dreck zu ertragen, das habe sich gelohnt.
Boom in Schweinfurt
Schon zum laufenden Semester habe Schweinfurt nicht zuletzt wegen der guten baulichen Voraussetzungen einen Boom bei den Anfängerzahlen erlebt, ein Plus von 27,1 Prozent von 461 im Oktober 2006 auf jetzt 586. Kräftig gestiegen sind die Anfängerzahlen in den Studiengängen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieur-Wesen, leicht gesunken bei der Ingenieur-Informatik. In Würzburg kletterte die Anzahl der Anfänger „nur“ um 9,1 Prozent – von 1023 im Herbst 2006 auf jetzt 1117. Brändlein und Weber führen den Boom in Schweinfurt auf die „hervorragenden“ Berufsaussichten der Ingenieure und auf den guten Ruf der FH gerade im Bereich Technik zurück.
In den letzten zwei Jahren wurde in Schweinfurt der Kernbereich des Gebäudes mit der großen Aula, vier Großlabore im Maschinenbau und die Leiterplattenfertigung der Elektrotechnik erneuert. Drei weitere Sanierungsabschnitte stehen noch aus. Die Realisierung dieser wird auf sich warten lassen. Die FH muss jetzt erst einmal in die Gebäude am Standort Würzburg investieren. Und auch in Schweinfurt gilt es, den Brandschutz vordringlich aufzurüsten.
Wenn auch aktuell die Räume ausreichen, so muss sich die Leitung der FH doch schon jetzt Gedanken über Anmietungen von zusätzlichen Flächen machen. Denn spätestens mit dem Doppeljahrgang 2011 reichen die Flächen nicht mehr aus.