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WÜRZBURG: Fachhochschule: Einblicke in Technik und Gestaltung

WÜRZBURG

Fachhochschule: Einblicke in Technik und Gestaltung

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    Dank einer von Arndt Balzer und seinen Studenten entwickelten App kann dieser Roboter per Smartphone bedient werden.
    Dank einer von Arndt Balzer und seinen Studenten entwickelten App kann dieser Roboter per Smartphone bedient werden. Foto: Foto: Christ

    Eine Bildungsinstitution hat sich Raum verschafft: Im Neubau der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FH) können sich Studierende und Lehrende nach Herzenslust ausbreiten. „Endlich haben wir den Platz, den wir schon immer benötigten“, sagte Professor Michael Müßig, Dekan der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik, beim „Tag der offenen Tür“ am Sanderheinrichsleitenweg. Sechs Stunden lang gab die FH am Samstag Einblick in ihr breit gefächertes Angebot.

    Die Auseinandersetzungen im Vorfeld des 2011 eröffneten Gebäudes mit 950 Studienplätzen scheinen vergessen. „Ich hatte zunächst aus Umweltgründen Bedenken“, meinte Besucher Helmuth Veira. „Aber nun sehe ich, wie sensibel hier mit der Natur umgegangen wurde.“ Der 66-Jährige hatte sich mit großer Neugier auf dem Weg zur Hochschule gemacht: Was ist wohl aus „seiner“ alten FH geworden?

    „Ich sehe, wie sensibel hier mit der Natur umgegangen wurde.“

    Helmuth Veira Besucher der FH

    Es war nicht schwer, den Programmierer und Lehrer, der 1971 zu den ersten Studierenden der damals neu gegründeten FH gehörte, von Sinn und Zweck des Neubaus zu überzeugen. Veira zeigte sich nach einem kurzen Rundgang bereits äußerst angetan. Er sei ohnehin ein glühender Anhänger der Fachhochschulen, „wegen des starken Praxisbezugs.“

    Um IT dreht sich alles im ersten und zweiten Stockwerk des Neubaus. Hier ist unter anderem das Labor für Rechnertechnik von Arndt Balzer angesiedelt. „Wir entwickeln Apps“, erläuterte der Informatikprofessor den Besuchern. Unlängst kooperierten er und seine Studierenden mit einem großen Spielzeughersteller aus dem Schwarzwald: Für verschiedene Roboter und Fahrzeuge, die Jugendliche und spielfreudig gebliebene Erwachsene zusammenbauen können, entwickelte das Team um Balzer eine App. Seither lassen sich die Roboter mit dem Smartphone bedienen. Wer den Bausatz kauft, kann die App kostenlos aus dem Internet herunterladen.

    Dass in den technischen Fächern noch immer überwiegend Männer lehren und dort auch der Anteil der weiblichen Studierenden weiterhin niedrig ist, das möchte Irmgard Krammer ändern. Die ehemalige Bürgermeisterin von Gerolzhofen ist seit Februar für das Mentoring-Projekt der FH für Studentinnen und Ingenieurinnen in Schweinfurt zuständig. Am Samstag stellte sie die Initiative zusammen mit Studentin Nadja Achtziger vor. „Es sind Vorurteile, warum sich Frauen nicht trauen, einen technischen Beruf zu wählen“, erklärte die ausgebildete Mechatronikerin, die im zweiten Semester an der Schweinfurter FH das Hochschulfach Mechatronik studiert.

    Wie einfach das von einer polygonal gemusterten Mauer umgebene Schwimmbad der Schule in Mwanza im Vergleich zu den Schwimmbädern in Salamanca oder Caen wirkt, das zeigte die Ausstellung „Fernbeziehungen“ der Gestaltungsstudenten. Wer der langen Bilderreihe folgte, gelangte ins Fotostudio der Gestaltungsfakultät. „Hier haben wir drei Sets aufgebaut“, erklärte Zweitsemesterstudentin Stella Daumenlang das Angebot für Besucher. Sie studiert mit dem Ziel, einmal ein eigenes Fotostudio zu eröffnen. Familien konnten sich zum Beispiel als Gangster mit dunklen Sonnenbrillen oder, mit Helmen bestückt, inmitten einer Baustelle von den Studierenden fotografieren lassen.

    Ein beschwingter Präsident am Grill freute sich über die positive Resonanz der Besucher auf den Neubau. „Ich fühle mich heute wirklich gut“, so Roland Grebner. Nicht ein einziges Mal wurde Kritik laut an dem Bauwerk – obwohl einige FH-Mitarbeiter, was hätte provozieren können, alte T-Shirts aus der Zeit des Kampfes um den Bürgerentscheid übergestreift hatten. Attraktiv sei sie, die FH, bekam Grebner zu hören.

    Und noch attraktiver soll sie werden, wünscht sich der Präsident: „Wir möchten mehr internationale Studierende.“ Was nur gelingen könne, wenn Sprachbarrieren fallen: „Künftig soll es bei uns noch viel mehr Lehrveranstaltungen in englischer Sprache geben.“

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