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OCHSENFURT: Fahrrad-Akku explodiert: Gehäuse war geöffnet

OCHSENFURT

Fahrrad-Akku explodiert: Gehäuse war geöffnet

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    ARCHIV - 14.03.2018, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Mann fährt einen Radweg entlang. Aus Sicht des Umweltverbandes investiert Stuttgart mit 5 Euro pro Kopf zu wenig Geld in einen sicheren Radverkehr. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    ARCHIV - 14.03.2018, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Mann fährt einen Radweg entlang. Aus Sicht des Umweltverbandes investiert Stuttgart mit 5 Euro pro Kopf zu wenig Geld in einen sicheren Radverkehr. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Sina Schuldt (dpa)

    Nach wie vor ist unklar, was genau der Grund für die Explosion eines Fahrrad-Akkus am Montag in Ochsenfurt ist. Sicher ist laut Polizei nur: Das Gehäuse des Lithium-Ionen-Akkus war geöffnet worden – eine laut Experten gefährliche Situation.

    Polizei sagt: Kein Produktfehler

    Wie der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizei in Ochsenfurt, Armin Fuchs, am Mittwoch auf Anfrage sagte, gibt es „keine Erkenntnisse“, dass ein Produktfehler zu der Explosion der Fahrradbatterie geführt hat. Vielmehr komme eher falsche Handhabung in Frage. „Wir gehen davon aus“, so Fuchs, dass das Öffnen des Akkugehäuses mit dem Unglück zusammenhängt.

    Weil es laut Fuchs kein Ermittlungsverfahren in dem Fall gibt, müsse sich der Fahrradbesitzer nicht weiter zu dem Unglück äußern. Der 57-Jährige und seine Frau waren bei Löschversuchen verletzt worden und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Zuletzt war Anfang August in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) in einem Wohnhaus ein E-Bike-Akku beim Aufladen in Flammen aufgegangen. Schaden: 10 000 Euro. Details zur Unglücksursache wurden nicht bekannt.

    Experte: Akkus sollten niemals geöffnet werden

    Die Batterie eines Elektrofahrrads zu öffnen, „ist lebensgefährlich“, sagte Jürgen Schneider am Mittwoch gegenüber dieser Redaktion. Schneider ist bei Radmarkt Schauer in Schweinfurt Spezialist für E-Bikes. Die Akkus der heutigen Generation seien absolut sicher, weil sie und die Ladegeräte einen Schutz gegen Überladung hätten. Wenn mal etwas passiere, „dann hat meistens der Kunde selbst Schuld“.

    Warum jemand wie im Fall Ochsenfurt auf die Idee kommt, einen Fahrrad-Akku zu öffnen, kann sich Schneider nicht erklären. Mit dem häufig zitierten „Frisieren“ von Elektrofahrrädern könne das nichts zu tun haben: Dazu müsse man nicht am Akku ansetzen, sondern an der Motorsteuerung.

    Immer auch Thema: Frisieren von E-Bikes

    Mittlerweile gibt es im Internet Anleitungen auch für Laien, wie Pedelecs frisiert und illegal zu S-Pedelecs gemacht werden können. Die Polizei warnt allerdings davor, dies zu tun: Das sei gefährlich und ziehe Strafen nach sich.

    Auch der TÜV Süd in München weist darauf hin, dass Fahrrad-Akkus generell sicher seien. „Falschbehandlung ist nach wie vor die größte Unfallursache“, sagte Sprecher Vincenzo Luca am Dienstag. Zum Beispiel sollten beschädigte E-Bike-Batterien unbedingt ausgetauscht werden.

    Verband gibt Tipps zu Fahrrad-Akkus

    Der Fahrradclub ADFC hat im Internet eine Reihe von Hinweisen und Tipps rund um E-Bike-Akkus. Dort ist unter anderem zu lesen, dass diese Batterien niemals geöffnet werden und nur mit dem Original-Ladegerät aufgeladen werden sollten. Auch sollte vermieden werden, dass die Akkus auf den Boden fallen: Experten zufolge können die Batterien wegen mechanischer Beschädigungen dann in Brand geraten.

    Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte diesen Tipp des ADFC befolgen: Akkus sollten nicht längere Zeit unbeaufsichtigt geladen werden, auch wenn der Ladevorgang grundsätzlich als unproblematisch gilt. Diesen Hinweis unterstreicht E-Bike-Experte Jürgen Schneider vom Schweinfurter Radhaus Schauer: „Bleib' dabei, wenn du lädst.“

    Elektroräder werden immer populärer

    Dass derlei Ratschläge immer wichtiger werden, sieht Schneider allein an der ständig steigenden Popularität von Elektrofahrrädern: Etwa jeder zweite Kunde ab 50 Jahren kaufe mittlerweile bei Schauer ein E-Bike. Das unterstreichen Zahlen des Portals Statista: Im vergangenen Jahr machte der Fahrradhandel in Deutschland 51 Prozent (2010: 18,5) seines Umsatzes mit Elektrorädern – Tendenz steigend.

    E-Bikes, Pedelecs und S-Pedelecs Pedelecs sind Räder, deren Elektromotor den Fahrer bis Tempo 25 unterstützt. Bei S-Pedelecs hingegen schaltet sich der Motor erst bei Tempo 45 ab. Für diese Fahrräder braucht man eine eigene Fahrerlaubnis und ein Versicherungskennzeichen, zudem gilt die Helmpflicht. Ein E-Bike indes ist eigentlich ein Elektromofa. Der Begriff wird mittlerweile aber allgemein für jegliche Art von Elektro-Zweirädern verwendet. (aug)

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