Ob Verpflegung, Flugleitung, Betankung und Reinigung der Absetzmaschine sowie die Auswertung – alles habe hervorragend geklappt, so der allgemeine Tenor.
Zu Beginn wurden aus einem Katalog der FAI, dem internationalen Luftsportverband, aus den möglichen Formationen drei Figuren ausgelost. Einziger Unterschied zu den offiziellen FAI-Regeln, es wurde in Dreier-Teams gesprungen. Diese drei Figuren beziehungsweise Formationen mussten natürlich eingeübt werden, denn der freie Fall, in dem diese Formationen an den Himmel zu zaubern sind, ist ja sehr kurz.
In der Halle des FSO sah man dann die Teams diese Kombinationen in einer Art „Tanzstunde“ üben. Anschließend ging es aufs Brett, eine Art Skateboard mit vier vollbeweglichen Rädern. Hier wurde nun in der Horizontalen, also sehr realistisch, geübt, abgesprochen, umgestellt, wer macht was.
Auch nicht ganz einfach ist der richtige „Exit“, der Ausstieg aus der Absetzmaschine. Dazu gibt es am Sprungplatz in Oberhausen gleich neben dem Windsack eine Attrappe mit Kabine, Flügelstummel, Flügelstrebe, Fahrwerk und der Absprungplatte auf dem Rad. Aus einer Höhe von 3000 Meter wurde, wie am Boden in der Attrappe geübt, gemeinsam abgesprungen.
Anschließend muss alles sehr schnell gehen. In 30 Sekunden sind nun die drei Kombinationen möglichst oft zu greifen. Nur wenn alle drei Springer gleichzeitig die Griffe richtig setzen, gibt es Punkte. Das erfordert perfekte Körperbeherrschung im Freifall und jeder Griff muss sitzen. In 1200 Meter Höhe trennt sich das Team und in 800 Meter wird der Fallschirm geöffnet.
Es war so manches Mal noch vor der Landung zu vernehmen, dass ein Team erfolgreich war, die Freude konnte man bis zum Boden hören. Neben den drei Wettbewerbsspringerinnen und -springern gibt es noch den vierten Mann, versehen mit einer Videokamera. Auch das will gelernt sein, die anderen drei Teamkollegen richtig ins Bild zu setzen, damit die Auswertung auch klappt. Kaum sind die Springerinnen und Springer gelandet, da sind schon alle heiß auf das Ergebnis.
Unter den strengen Augen eines Schiedsrichters und der Konkurrenz wird auf einer Videoleinwand genau gezählt, wie viele korrekte Griffe in 30 Sekunden geklappt haben. An einer großen Tafel in der Halle waren die Ergebnisse dann sofort in Kreide geschrieben zu lesen.
Franz Scheuermann war trotz des anstrengenden Flugtages begeistert und hofft, noch weitere Vereine für die nächste „Bavarian Open“ 2011, wohl in Dinkelsbühl, zu gewinnen. Uli Braune, Präsident des Luftsportverbandes Bayern zeigte sich ebenfalls begeistert und bedankte sich bei allen Akteuren für den tollen, fairen und unfallfreien Wettbewerb. Er betonte den Breitensportcharakter dieser Bavarian Open, dem Ziel des Verbandes mit einer solchen offenen Meisterschaft.
Erfolgreiche Oberhausener
Den Siegerpokal überreichte Präsident Braune mit 41 Punkten an die Lokalmatadore Ede Libero, Patrick Dengler und Markus Scheuermann überreicht, die auf 41 Punkte kamen. Platz zwei mit 23 Punkten belegte das Team der LSG Burgheim mit Robert Utz, Alfred Utz und Armin Büchner. Den dritten Glaspokal für 15 Punkte erhielt das zweite Team aus Oberhausen mit Frank Hirsch, Uwe Raschke und Jens Oster. Auf dem 4. Platz punktgleich mit 10 Punkten drei Teams: Stephan Binner, Benjamin Mayer und Christian Siewert aus Dinkelsbühl, Matthias Prowald, Corinna Minich und Alex Kamenew aus Oberhausen und aus Oberpfaffenhofen Karolin Zehenter - Weiland, Peter Weiland und Stefan Gleiter. Platz 5. mit nur einem Punkt Rückstand das zweite Team aus Oberpfaffenhofen mit Herbert Knorr, Oliver Dettenhoff und Stefan Hinterberger.