Anlässlich des 100. Geburtstags von Wolfgang Lenz (1925–2014), einer bedeutenden Künstlerpersönlichkeit der Würzburger Nachkriegsmoderne, präsentieren das Museum im Kulturspeicher, das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (MvWM) und die Residenz Würzburg eine gemeinsame Ausstellung. Diese Schau beleuchtet das besondere Verhältnis von Lenz zu Orten und seinen Reisen, die sein künstlerisches Schaffen prägten, schreibt eine Pressemitteilung des Museum im Kulturspeicher, dem die folgenden Informationen entnommen sind.
Bekannt ist Lenz durch seine Werke im Würzburger Ratssaal, in der Laube des Ratskellers und seine Beteiligung an der Rekonstruktion des Spiegelkabinetts in der Würzburger Residenz. Seine Gemälde, die die Zerstörung Würzburgs 1945 thematisieren, zeugen von seinem tiefen Bezug zur Stadt. Für sein Schaffen erhielt er 1975 das Bundesverdienstkreuz und 1992 einen Gastaufenthalt in der Deutschen Akademie „Villa Massimo“ in Rom.
Eine Reise durch Kunst und Imagination
Die Ausstellung „Wolfgang Lenz: Phantastische Orte“ wird vom 15. März bis 15. Juni 2025 an drei Standorten in Würzburg gezeigt. Im Martin von Wagner Museum stehen Werke im Fokus, die während seiner Reisen nach Italien entstanden. Lenz verarbeitete seine italienischen Eindrücke in traumwandlerischen Bildsequenzen, die die Betrachtenden in eine Welt zwischen Realität und Fantasie entführen.
Das Museum im Kulturspeicher zeigt Arbeiten, die mit seinen Reisen nach Spanien, Frankreich, Japan, der Türkei und innerhalb Deutschlands verbunden sind, mit einem Schwerpunkt auf dem Rokokogarten in Veitshöchheim sowie auf seiner intensiven Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt Würzburg und dem Trauma ihrer Zerstörung. In der Residenz Würzburg wird das rekonstruierte Spiegelkabinett sowie bisher nie gezeigte Entwürfe präsentiert.
Zwischen Wirklichkeit und Traumwelt
Lenz' Werke zeichnen sich durch eine besondere Wahrnehmung von Orten aus, die ihn faszinierten, Orte, die ihn immer wieder in ihren Bann zogen, und Orte, die seine Fantasie anregten. Auf seinen zahlreichen Reisen entstanden Zeichnungen und Aquarelle, die oftmals als Grundlage für seine Gemäldekompositionen dienten. Lenz griff auf die altmeisterliche Qualität der Malerei zurück, er kombinierte altmeisterliche Malerei mit einer Bildsprache, die an die Pittura Metafisica, den Surrealismus und die Neue Leipziger Schule erinnert.
Die Ausstellung entstand in enger Abstimmung mit den Erben von Wolfgang Lenz und wird von einer Broschüre begleitet, die über 180 Werke umfasst. Die öffentliche Vernissage findet am 14. März 2025 im Museum im Kulturspeicher (MiK) statt. Der Einlass beginnt um 18.30 Uhr, die Veranstaltung um 19 Uhr. Redner sind Christian Schuchardt, Oberbürgermeister von Würzburg, Marcus Andrew Hurttig, Direktor des MiK, Damian Dombrowski, Direktor der Gemäldegalerie im MvWM, und Susanne Hoppe, Museumsreferentin der Bayerischen Schlösserverwaltung für die Residenz Würzburg. Die Redebeiträge werden in Gebärdensprache übersetzt.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, jedoch sind die Sitzplätze begrenzt, so die Pressemitteilung. Im Anschluss können die Besucher die Ausstellung besichtigen und den Abend bei Getränken ausklingen lassen. Die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf kommen dem MiK zugute.