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WÜRZBURG: Fast fertig: Rieseneier an der Kläranlage

WÜRZBURG

Fast fertig: Rieseneier an der Kläranlage

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    Prägen die Kläranlage in der Zellerau: Die beiden ei-förmigen Faultürme, die auch beleuchtet werden sollen.
    Prägen die Kläranlage in der Zellerau: Die beiden ei-förmigen Faultürme, die auch beleuchtet werden sollen. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Die beiden Rieseneier am Eingang zum Zeller Bock sind „gelegt“: Fertig sehen sie aus, zumindest was die Betonhülle angeht. Jetzt ist das Innenleben der Faultürme dran, die mit ihrer ungewöhnlichen ovalen Form das neue Entree für Würzburg bilden, wenn man vom westlichen Landkreis kommt.

    Ab dem frühen Frühjahr zumindest, wenn auch der Zeller Bock für den Verkehr wieder geöffnet wird. Auf Dauer, also wenn die komplette Anlage für rund 20 Millionen Euro fertiggestellt ist, werden die Rieseneier mit Leuchtdioden nachts beleuchtet werden – und zwar in allen Farben. Eine Kläranlage als Kunstobjekt? „Das ist nur das Tüpfelchen auf dem i,“ schwärmt der städtische Tiefbauchef Jörg Roth. Die Beleuchtung sei eine Art Zugabe der Stadt. Über die blanken Beton-Eier wird eine Art Membran gestülpt, vergleichbar mit der Beleuchtungstechnik der Allianz-Arena in München.

    Der Bauzeiten-Plan für die beiden neuen Türme des Entwässerungsbetriebs ist lang. Im Herbst 2014 war der Grundstein für die architektonisch auffälligen Bauwerke gelegt worden. „Die Rohbauarbeiten an den beiden 22 Meter hohen Faultürmen werden wir bis Ende des Jahres geschafft haben“, sagt der Tiefbauchef. Die ausstehenden Betonarbeiten, die ohne Frost über die Bühne gehen müssen, sollen Anfang 2016 abgeschlossen sein. Was beim Blick von außen nicht sofort sieht, sind die Rohbauten für Maschinenhaus, Treppenturm und Chemikalienhalle, die auf dem Gelände ebenfalls schon stehen. Eine Annahmehalle für Materialien soll bis Mai 2016 entstehen. Und Roth listet weiter auf: Die tiefen Baugruben werden bis Sommer 2016 verfüllt, der Straßenbau, Kanalarbeiten und die Fertigstellung der Außenanlagen folgen im Herbst.  

    Bald ist das Herzstück der neuen Anlage dran, die im Jahr 26 000 Tonnen Klärschlamm verarbeiten muss. Im April und Mai nächsten Jahres wird die Maschinentechnik für die Faulbehälter und das Maschinenhaus eingebaut. Das Blockheizkraftwerk entsteht bis Mai 2016. Ein eigenes Blockheizkraftwerk für die Kläranlage? Roth erläutert warum das sinnvoll sei: Das in der Kläranlage entstehende Faulgas verschwand früher einfach so in der Würzburger Luft. Nun wird das Biogas im eigenen Kraftwerk für die Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Und auch für die Beheizung der Rieseneier, denn der Klärschlamm braucht für die Verarbeitung bestimmte Temperaturen.

    Sind die beiden Faultürme nicht überdimensioniert für eine Stadt wie Würzburg? Nein, sagt Roth, schließlich leiten auch Stadtrandgemeinden in die städtische Kläranlage ihre Abwässer ein. Die beiden Eier werden zusammen 10 000 Kubikmeter Schlamm fassen, ihre Vorgänger kommen auf 3400 Kubikmeter. Bis die neuen Türme einsatzfähig sind, müssen die alten Behälter täglich entleert werden, der übrig gebliebene Klärschlamm wird mit Lastern entsorgt. Auch nicht gerade umweltverträglich, denn es gibt keine Deponie für diese Hinterlassenschaften. Ab 2017 seien die Fahrten nur noch alle fünf bis sechs Tage nötig, so Roth. Und weil die neue Faulanlage stärker entwässert als das alte System, spart man 4500 Tonnen Schlamm ein. Roth rechnet hoch: „Das sind 200 Fahrten weniger.“ Und die Zellerauer haben auch ihren Mehrwert vo Neubau: Durch den Einsatz von Biofiltern und eine moderne Abluftwäsche soll es wesentlich weniger Gerüche in der Nähe der Kläranlage geben.

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