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Würzburg: Faulenbergkaserne Würzburg: Scheitert der Verkauf doch noch?

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Faulenbergkaserne Würzburg: Scheitert der Verkauf doch noch?

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    Die ehemalige Faulenbergkaserne an der Nürnberger Straße in Würzburg steht seit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte leer. In der Stadt wird über eine zukünftige Nutzung bereits länger diskutiert.
    Die ehemalige Faulenbergkaserne an der Nürnberger Straße in Würzburg steht seit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte leer. In der Stadt wird über eine zukünftige Nutzung bereits länger diskutiert. Foto: Thomas Obermeier

    Einige Zeit schien es, als würde in Sachen Faulenbergkaserne etwas Ruhe einkehren. Seit Abzug der US-Soldaten verhandelt die Stadt Würzburg mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über einen Kauf des Geländes, das sie überwiegend für Gewerbeansiedlungen nutzen möchte. Wie im Herbst 2019 aus dem Rathaus gemeldet wurde, schienen sich die Verhandlungen auf der Zielgerade zu befinden. Auch bei einer Podiumsdiskussion über die Zukunft der Posthallen bestätigte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, dass er mit dem geschichtsträchtigen Komplex auch in kultureller Hinsicht plane. "Dieses Gebiet schreit geradezu nach solchen Nutzungen", sagte er Anfang Dezember. 

    Masterplan in Gefahr?

    Nun lässt ein Schreiben aus Berlin jedoch verlauten, dass der Kauf doch noch scheitern könnte. Der Hintergrund: Anfang Januar 2019 teilte Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz (SPD) mit, dass das Technisches Hilfswerk (THW), das Zollamt Würzburg und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit ebenfalls Platz auf dem 12,5 Hektar großen Faulenberg-Areal finden sollen. Der Wunsch der Stadt, das gesamte Gelände nutzen zu können, wäre damit durchkreuzt. Dementsprechend reagierte die Stadt auch auf diesen Vorstoß. Sie sprach sich dafür aus, am ausgearbeiteten Masterplan für die städtebauliche Gestaltung aus dem Jahr 2011 festhalten zu wollen.

    Benötigt werden Büroflächen und Stellplätze

    Jetzt wurde auf Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel bekannt, dass der Ankauf daran scheitern könnte. In einem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, teilt die Parlamentarische Staatssekretärin für Finanzen, Bettina Hagedorn (SPD), mit, dass die Faulenbergkaserne "nicht entbehrlich ist und nicht zum Verkauf steht", solange keine Lösung für diese Einrichtungen gefunden ist.

    Zur Konversion des Areals gibt es bereits seit 2011 einen Masterplan.
    Zur Konversion des Areals gibt es bereits seit 2011 einen Masterplan. Foto: Stadt Würzburg

    Für die Finanzkontrolle und das Zollamt gehe es um Büroflächen von rund 1900 Quadratmetern Nutzfläche. Dazu kommen Stellplätze für Dienstwagen und Besucher. Das Zollamt benötige zudem auch 15 Lkw-Stellplätze sowie eine überdachte Lkw-Rampe. Für die Unterbringung des THW Ortsverbandes Würzburg handelt es sich laut BImA unter anderem um ein Baugrundstück mit rund 3100 Quadratmetern und um eine Lagerhalle.

    Stadt: Lkw-Verkehr sorgt für Umweltbelastung

    Die Stadtverwaltung bewertet Teile der Nutzungen für das Areal am Rand der Innenstadt jedoch weiterhin als kritisch. Eine Ansiedlung des Zollamts lehnt die Stadt an dieser Stelle beispielsweise komplett ab. "Dieser zusätzliche Lkw-Verkehr würde nicht nur einer angedachten Wohnnutzung des Areals widersprechen, sondern wäre auch mit einer hohen Verkehrs- sowie Umweltbelastung verbunden", so die Stadtverwaltung auf Nachfrage dieser Redaktion. Zum Hintergrund: Zum 1. Januar 2004 wurde das Würzburger Zollamt in das neue Amt Dettelbach-Mainfrankenpark verlagert. Ein wichtiger Grund hierfür war, vor allem den Schwerlastverkehr im Würzburger Stadtgebiet zu verringern.

    Vorschläge, die zwei anderen Einrichtungen im rückwärtigen Teil des Areals unterzubringen, sind laut Schreiben aus dem Bundesministerium der Finanzen abgelehnt worden. Doch wie sieht das weitere Vorgehen nun aus? Die Stadt prüfe derzeit alternative Flächen. Das fordert auch die SPD-Stadtratsfraktion in einem aktuellen Antrag. Laut Rathaus-Pressesprecher Christian Weiß sind beispielsweise Flächen im Gewerbegebiet nördlich von Ikea sowie im Stadtgebiet im Gespräch. Dies sei auch Bestandteil der aktuellen Verhandlungen mit der BImA. Gleichzeitig fordert die Stadtverwaltung den Bund auf, andere, für diese Zwecke verkehrsgünstigere gelegene Flächen außerhalb der Stadt zu prüfen.

    Am Zeitplan soll festgehalten werden

    Doch hat das Auswirkungen auf den Zeitplan? Geplant war jüngst, die Kosten für Rückbau und Entsiegelung sowie die Sanierungskosten für denkmalgeschützte Gebäude zu ermitteln. Noch in diesem Monat sollte eigentlich auf dieser Grundlage ein Wertgutachten vorgelegt werden. Damit stünde dann auch der Kaufpreis für das Areal fest. Nach Planungen der Stadt ging man noch im vergangenen Oktober davon aus, dass dies etwa im Mai der Fall sein könnte. Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, sehe der gemeinsam mit der BImA vereinbarte Zeitplan nach wie vor einen Ankauf des Geländes in diesem Jahr vor.

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