(ume) Zwei Weltkriege und schwere Zeiten hat Gertraud Beyer erlebt. Sie hat sich jedoch nicht unterkriegen lassen. Geboren wurde sie am 5. Juli 1913 in Markneukirchen (Vogtland), wo sie mit zwei Geschwistern aufwuchs.
Nach ihrer Ausbildung arbeitete Traudel, wie sie genannt wird im Pharmakologischen Institut in Würzburg. Dort lernte sie ihren Mann Karl, der Chemiker und Apotheker war, kennen, und die beiden heirateten 1939. Da ihre Wohnung beim Bombenangriff auf Würzburg zerstört wurde, kam das Ehepaar nach Sommerhausen.
Die alte Apotheke am Kirchplatz in Sommerhausen war während des Krieges geschlossen. Trotzdem wagte es Karl Beyer die Apotheke 1946 wieder zu eröffnen. Nach fünf Jahren entschloss er sich zum Umzug in die Hauptstraße 28 und 1952 wurde die Apotheke komplett umgebaut und unter dem Namen „Dr. Beyers Schlossapotheke“ wieder eröffnet.
Traudel Beyer arbeitete all die Jahre in der Apotheke mit. Daneben kümmerte sie sich um die Familie. 1974 wurde die Apotheke an den Sohn Dr. Wolf-Eberhard Beyer übergeben. Vor 15 Jahren ist Traudels Mann gestorben, so dass sie nun alleine in ihrer Wohnung lebt. „Ich habe den ganzen Tag über zu tun“, erzählt die rüstige und geistig fitte 95-jährige. Spazieren geht sie noch gerne. Gefeiert hat Traudel bereits mit ihrer Familie, den Söhnen mit Ehefrauen, den fünf Enkeln und sieben Urenkeln mit einer Dampferfahrt auf der Mainschleife.