Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

OCHSENFURT: Feldhasen machen sich vom Acker

OCHSENFURT

Feldhasen machen sich vom Acker

    • |
    • |
    „Hasenhochzeit“: Zur Frühjahrszeit versammeln sich die Langohren häufig auf den Feldern.
    „Hasenhochzeit“: Zur Frühjahrszeit versammeln sich die Langohren häufig auf den Feldern. Foto: Foto: GERHARD KLINGLER

    Im Jagdjahr 2013/2014 wurde ein neuer Tiefststand erreicht: 58 464 Hasen lagen laut Statistik auf der Strecke in Bayern. Klingler: „Zurückzuführen ist das auch auf die freiwillige Zurückhaltung vieler Jäger. Vielerorts im Landkreis wurden Treibjagden abgesagt, um der Population die Chance zu geben, sich zu erholen.

    Der Feldhase, ursprünglich ein Steppenbewohner, ist ein Symbol für die Fruchtbarkeit, sagt Gerhard Klingler. Eine gesunde Häsin setzt dreimal im Jahr drei bis vier Junge, aber nur wenige Nachkommen überleben.

    Die immer dünnere Besiedelung hängt von mehreren Faktoren ab, besonders davon, wie trocken und warm der Boden in der Zeit ist, wenn die Junghasen gesetzt werden. Die Häsin legt ihre Jungen in Mulden auf dem Feld ab und säugt sie nur einmal pro Tag. Anhaltende Nässeperioden in den ersten drei Lebenswochen sind der sichere Tod des Nachwuchses.

    „Zur Nässe kommen weitere Gefahren“, wie Klingler erklärt. Der Feldhase steht auf dem Speiseplan vieler Fressfeinde. Nicht nur der Fuchs hat laut Klingler den Hasen zum Fressen gern. „In einem alten Reim von Ludwig von Wildungen heißt es: Menschen, Hunde, Wölfe, Lüchse, Katzen, Marder, Wiesel, Füchse, Adler, Uhu, Rabenkrähen, jeder Habicht, den wir sehen, Elstern auch nicht zu vergessen, alles, alles, will ihn fressen.“

    Aber auch die Lebensraumbedingungen, ein breites Nahrungsangebot und die Deckungsmöglichkeiten in der intensiven Agrarlandschaft haben sich laufend verschlechtert, so Klingler weiter. Feldraine, Grabenböschungen und Graswege werden mehrmals gemulcht oder gemäht, die Vielfalt an Wildkräutern geht verloren.

    Schafgarbe, Wegerich, Löwenzahn und Vogelmiere haben eine gesundheitsfördernde Wirkung für den Feldhasen. Sie aber sind ein Teil der so genannten „Hasenapotheke“, die der Hase braucht, um gesund zu bleiben.

    Bereits Anfang des Jahres wurden heuer die ersten Hasen gesetzt, sagt Gerhard Klingler. „Dieses Jahr sind dank des relativ kurzen und trockenen Winters auf den Äckern deutlich mehr Feldhasen unterwegs.“ Mit der so genannten Scheinwerfer-Taxation zählen die Jäger zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst, die Bestände, um dann entscheiden zu können, ob eine Bejagung angesichts des Besatzes vertretbar ist.

    Das Ziel der Jäger ist es, in Zusammenarbeit mit den Landwirten den Lebensraum der Hasen zu verbessern. In drei Pilot-Landkreisen, in Nördlingen, Ochsenfurt und Erding, will der Jagdverband mit seinen Revierinhabern exemplarisch zeigen, was zu tun ist, um den Feldhasen wieder auf die Sprünge zu helfen. Erste Ergebnisse liegen Ende 2015 vor. Auch die Jäger aus dem Ochsenfurter Gau arbeiten an dem Pilotprojekt aktiv mit.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden