Die Verbandsvorsitzende, Landrätin Tamara Bischof, blickte „dankbar zurück und zuversichtlich nach vorne“ und ermunterte natürlich zum Wassertrinken.
Im Juni 1951 sei der Zweckverband Wasserversorgung Mittelfranken West ins Leben gerufen worden. Der akute Wassermangel im niederschlagsarmen Gips-Keuper-Gebiet Westmittelfrankens sei seinerzeit wohl der Hauptgrund für diese kluge und richtungweisende Entscheidung gewesen, vermutet Verbandsvorsitzende Tamara Bischof.
In diesen sechs Jahrzehnten habe zwischen Kunden und der FWF als den für das Trinkwasser zuständigen Versorger, eine unangefochtene Solidargemeinschaft bestanden. Nur so sei es möglich gewesen und sei es möglich, „dass wir jeden Ort, ganz gleich wo er liegt, an unser Netz anschließen, ohne dabei Fragen der Wirtschaftlichkeit diskutieren zu müssen. „Ich bin sicher, dass diese bisherige Solidargemeinschaft auch in Zukunft Bestand haben wird“, sagte Bischof. Dann werde die Fernwasser auch weiterhin die dünn besiedelten ländlichen Räume sicher und zu erträglichen Preisen mit Trinkwasser versorgen können.
Von 1990 bis 2010 seien 141 Millionen Euro in die Anlagen investiert worden. Die vordringlichsten Investitionen seien nun bewältigt. Der Freistaat Bayern habe von 1980 bis 2003 den stolzen Betrag von umgerechnet 96 Millionen Euro an Zuwendungen gewährt. Hätte die FWF nicht konsequent investiert und die Anlagen auf Verschleiß gefahren, hätten wir heute Zustände wie bei der Bahn und müssten jetzt, ohne staatliche Zuwendungen, in verstärktem Maße investieren, betonte Bischof. Da gleichzeitig die Verschuldung des Verbandes zurückgeführt worden sei, sei der nötige Spielraum für mittlerweile zwei Senkungen des Wasserpreises entstanden.
Heute stehe der Verband auf zwei gesunden Beinen. Das eine Bein beinhalte die nach den anerkannten Regeln der Technik sanierten baulichen Anlagen und ein an den wichtigen Stellen saniertes Leitungsnetz. Das zweite Bein sei ein schuldenfreies Unternehmen auf einem stabilen finanziellen Fundament. Ein in weiten Bereichen saniertes Unternehmen, schuldenfrei, finanziell gesund, personell gut aufgestellt und mit verlässlichen und treuen Kunden, lasse schon eine gewaltige Menge an Zuversicht zu. Die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte werde möglicherweise der Klimawandel sein. Doch die vorhandenen Brunnen seien saniert, neue Brunnen gebohrt und in Betrieb. Wasserwerke, Wassertürme und übrige Bauwerke seien saniert. Die Fernleitungssanierung sei in vollem Gange. Die langfristige Wasserbilanz der FWF habe entsprechende Reserven. Die Wasserrechte in den eigenen Gewinnungsgebieten seien – mit momentan einer Ausnahme – neu gesichert.
Mit den Bewirtschaftern in Wasserschutzgebieten werde vertrauensvoll zusammen gearbeitet. Die seit 15 Jahren gewährten freiwilligen Leistungen würden angenommen und zeigten auch Wirkung beim Grundwasserschutz. Mit geringstem bürokratischem Aufwand gewähre die FWF jährlich rund 160 000 Euro an freiwilligen Ausgleichsleistungen für Maßnahmen, die über die ordnungsgemäße Bewirtschaftung hinaus im Interesse des Trinkwassers erbracht werden.
Zur Zukunftssicherung gehört auch die Hochwassersituation am Main. Auch hier sei die FWF gegenüber früheren Jahren nicht mehr anfällig, weil sowohl in Volkach/Astheim, als auch in Sulzfeld neue Brunnen hochwasserfrei angelegt worden seien. Damit werde auch in solchen Situationen die Wasserversorgung gesichert.
Fernwasserversorgung Franken
Das Verbandsgebiet der Fernwasserversorgung Franken umfasst 4700 Quadratkilometer. 146 Städte und Gemeinden mit 665 Ortsteilen sind Kunden der FWF. Diese versorgt zurzeit rund 275 000 Einwohner voll und weitere rund 380 000 Einwohner über Weiterverteiler mit eigener Gewinnung in weiten Teilen Mittel- und Unterfrankens mit Trinkwasser. Rund 16,3 Millionen Kubikmeter Wasser werden jährlich abgegeben, am Tag zwischen 40 000 bis 50 000. Die höchste Tagesabgabe war am 2. August 1990 mit 78 948 Kubikmetern. Verfügbar wären 108 000 Kubikmeter am Tag. Im Verbandsgebiet gibt es fünf Aufbereitungsanlagen, 44 Wasserbehälter und sieben –türme. Das Leitungsnetz hat eine Länge von 1100 Kilometern.