„Von nichts kommt nichts“, so Röttingens Bürgermeister Martin Umscheid beim Festabend 40 Jahre Partnerschaft Röttingen-Bad Mitterndorf (Österreich) in der Festhalle Knoppen. Mit dem viertägigen Ausflug der über 90-köpfigen Delegation aus Franken ins steierische Salzkammergut „tun wir wieder was, dass unsere gute Freundschaft weiter erhalten bleibt“, so Umscheid weiter.
Am 27. August 1978 hatten der Bürgermeister von Bad Mitterndorf Siegfried Saf, sein Vize Hubert Huber, der Röttinger Bürgermeister Günter Rudolf und dessen Stellvertreter Anton Engelhardt die Urkunde über die Verschwisterung unterzeichnet. Mitterndorf ist Standort der größten Naturskischanze der Welt, dem „Kulm“ und Heimat des Vierschanzentourneesiegers und Weltmeister Wolfgang Loitzl.
Mit dem Verweis auf die aktuelle Friedenspolitik, betonte Rupert Peinsipp in seiner Begrüßungsrede die Wichtigkeit solcher Partnerschaften. Als Hauptinitiatoren nannte er den begeisterten Mitterndorfurlauber Helmut Gura und Günter Rudolf auf Röttinger Seite und seine Bad Mitterndorfer Kollegen Siegfried Saf und Hubert Huber. Sie legten die Saat und diese begann zu wurzeln und zu wachsen, „Allerdings nicht gleichmäßig“ so Peinsipp weiter. Für den zögerlichen Start der Mitterndorfer gebe es mehrere Gründe. Neben den Mentalitätsgründen zählte er die fehlende Kontinuität in der politischen Verantwortung. Während Röttingen in diesen 40 Jahren gerade einmal zwei Bürgermeister aufzuweisen hat, sind es in Mitterndorf sechs. „Da war diese Partnerschaft nicht immer das Hauptanliegen“. Dies habe sich aber geändert und die partnerschaftlichen Aktivitäten wurden belebt. Vorbild seien die beiden Schützenvereine und Max Schruff mit den jährlichen Abschlussfahrten der NMS Bad Mitterndorf an die Tauber, aber auch Erni und ihr verstorbener Ehemann Lambert Grill sowie Traudl und Horst Stiendl.
Günter Rudolf ging in seiner Festrede vor allem auf die Proklamation Röttingens am 30. August 1953 zur ersten Europastadt ein, die für den damaligen einstimmigen Stadtratsbeschluss als Grundlage für die Partnerschaft diente. Für ihn zählt vor allem das Engagement des damaligen Kurdirektors Karl Stuhlhofer als Garant der guten Partnerschaft. „Ohne ihn wäre unsere Partnerschaft wahrscheinlich ins Schleudern geraten“, so Rudolf.
Bad Mitterndorfs Bürgermeister Manfred Ritzinger unterstrich die Qualität der vier Jahrzehnte Partnerschaft und verwies besonders auf den verstorbenen Pfarrer Michael Etzel. Nach den Begrüßungsworten von Röttingens Weinprinzessin „Anna I“ und Präsentation der drei Narzissenhoheiten 2018/19 sowie Diashow/Film kam man in der voll besetzten Festhalle zu den Ehrungen von Bad Mitterndorfer Seite an Röttinger Bürger. In Würdigung der Partnerschaftspflege erhielten als Dank und Anerkennung Ingrid Gura, Josef Gessner, Christine Hubert und Martin Umscheid die „Große Ehrennadel mit Urkunde“. Da Röttingens Altbürgermeister Günter Rudolf diese Ehrung bereits hat, wurde er mit der Ehrennadel mit neuem Wappen der über 5000 Einwohner zählenden Marktgemeinde ausgezeichnet.
Umrahmt wurde der Jubiläumsabend von Moderator und Partnerschaftsbeauftragten Klaus Neuper und musikalisch von der Familie Marchner, die auch das Röttinger Lied spielten.
In Röttingen ist nach Mitteilung von Bürgermeister Martin Umscheid der Festakt mit den Österreichern am Gauvolksfestwochenende 25./26. August vorgesehen.