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GIEBELSTADT: Feuer und Flamme für Hulk Hogan

GIEBELSTADT

Feuer und Flamme für Hulk Hogan

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    Schmerz lass' nach: Beim Wrestling besteht hohes Verletzungs-Risiko. Davon kann der Giebelstädter Wrestling-Veranstalter Christian Flammersberger ein Lied singen. Unser Archivbild stammt von einer Wrestling-Veranstaltung in Nürnberg..
    Schmerz lass' nach: Beim Wrestling besteht hohes Verletzungs-Risiko. Davon kann der Giebelstädter Wrestling-Veranstalter Christian Flammersberger ein Lied singen. Unser Archivbild stammt von einer Wrestling-Veranstaltung in Nürnberg.. Foto: Foto: HÖPFL

    Wild schreiend stürzen sich die Kontrahenten aufeinander. Die Bretter beben, als einer der beiden Bauch voran auf dem Boden aufschlägt. Solche Szenen sind es, die Christian Flammersberger schon als Buben fasziniert haben. Wenn im Fernsehen Hulk Hogan und andere Wrestling-Strars zu sehen waren, war Flammersberger dabei. Mittlerweile ist er 31 Jahre alt und Bestattungsunternehmer. Wrestling ist aber noch immer seine Leidenschaft. Gemeinsam mit dem Wrestler Alex Wright betreibt der Giebelstadter seit kurzem eine Wettkampfarena bei Erlangen.

    „Wrestling ist eine Mischung aus Ringkampf und Unterhaltung“, beschreibt Flammersberger die Sportart, die vor allem in den USA und in Japan eine große Fangemeinde hat. Was im Fernsehen wie eine gut geprobte und daher risikoarme Show aussieht, ist Hochleistungssport mit erheblicher Verletzungsgefahr. „Ich hatte selbst schon Rippenbrüche“, sagt Christian Flammersberger, der seinen jetzigen Geschäftspartner Alex Wright seit vielen Jahren kennt und früher auch bei ihm trainierte.

    „Ich hatte selbst schon Rippenbrüche.“

    Christian Flammersberger Wrestling-Veranstalter

    Alex Wright stammt aus einer Wrestler-Familie. Der Vater ist Brite, die Mutter kommt aus Nürnberg. Als einziger Deutscher habe es Wright geschafft, sich in der amerikanischen Wrestling-Szene einen Namen zu machen, sagt Flammersberger. Mittlerweile ist Wright Mitte 30 und nach Deutschland zurückgekehrt. Er hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Sport hierzulande zu etablieren, und sich der Nachwuchsförderung verschrieben. Neben der Wrestlingschule „The Wright Stuff“ hat er auch die Wrestlinghalle „Slam City“ bei Erlangen eröffnet, die er gemeinsam mit Christian Flammersberger betreibt.

    Es sei die erste fest installierte Einrichtung dieser Art in Deutschland, sagt der Unternehmer aus Giebelstadt. Zuvor hatte Alex Wright, ebenso wie andere Veranstalter, immer eine Halle mieten müssen. Im Dezember 2011 fand die erste Veranstaltung in Erlangen statt. Mit der Resonanz ist Flammersberger zufrieden. „Es läuft gut“, sagt er. Die Kämpfe sollen aus der Halle bald live im Internet übertragen werden.

    Besonders gern gesehen wird Wrestling von Jungen zwischen sechs und 16 Jahren, hat Flammersberger beobachtet. Die Veranstaltungen in Erlangen, die ab Februar regelmäßig einmal im Monat stattfinden sollen, sind deshalb familienfreundlich gestaltet. „Es fließt kein Blut, und böse Schimpfwörter werden bei uns auch nicht geduldet.“

    Bei einer Wrestling-Show darf die Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Die Gegner beschimpfen sich vor Beginn des Kampfes ausgiebig, was ihnen ein gehöriges Schauspiel-Talent und eine ausdrucksvolle Mimik abverlangt. Jeder Wrestler muss sich nämlich entscheiden, ob er als „der Gute“ oder aber als „Unsympath“ in den Ring steigen will. Da hat auch der Trainer ein Wörtchen mitzureden, weil er einen Blick dafür hat, welche Rolle zu welchem Sportler passt. Die Kämpfe werden im Vorfeld grob abgesprochen. Wie genau der Kampf abläuft, ist aber Sache der Athleten.

    Ohne intensives Training und Körperbeherrschung ist Wrestling deshalb nicht denkbar. Die Sportler müssen die Griffe und Würfe kennen und vor allem gelernt haben, wie man richtig fällt. Nicht umsonst kommt es beim Wrestling immer wieder zu Verletzungen. „Die Schläge sind nicht nur angedeutet, wie manche glauben“, erklärt Christian Flammersberger. Hin und wieder werfen sich die Sportler gegenseitig über die Seile, die den Ring begrenzen. Das ist nicht ohne, vor allem dann, wenn sich zwei Athleten zum ersten Mal gegenüber stehen und noch nicht aufeinander eingespielt sind.

    Alex Wright und Christian Flammersberger haben ihre GmbH „New Sports Entertainment“ genannt. NEW (New European Championship Wrestling) heißt auch die Liga, deren vorwiegend noch junge Athleten in der „Slam City“ antreten. Dort kämpft der vermutlich schwergewichtigste deutsche Wrestler, der sich Demolition Davies nennt und bei 1,90 Metern Körpergröße 175 Kilo auf die Waage bringt. Ob er wohl je gegen Mädchenschwarm Tommy Blue Eyes antreten wird? Der wiegt nämlich nur zierliche 78 Kilo.

    Informationen im Internet unter www.new-wrestling.de

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