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OCHSENFURT: Feuerwehrhaus wird verkauft

OCHSENFURT

Feuerwehrhaus wird verkauft

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    Stattliche Immobilie: Das Rückgebäude in der Hauptstraße 39 will die Stadt Ochsenfurt an einen privaten Investor verkaufen. Vor 15 Jahren sind dort die letzten Mieter ausgezogen.
    Stattliche Immobilie: Das Rückgebäude in der Hauptstraße 39 will die Stadt Ochsenfurt an einen privaten Investor verkaufen. Vor 15 Jahren sind dort die letzten Mieter ausgezogen. Foto: Foto: Gerhard Meissner

    Die Stadt trennt sich damit von einer ihrer größten Immobilien im Kern von Ochsenfurt und beendet dadurch die jahrelangen Diskussionen über die künftige Verwendung des stattlichen Baudenkmals aus dem 16. Jahrhundert.

    Käufer ist die Wohnbaugesellschaft Maiberg mit Sitz in Nürnberg, zu deren Schwerpunkten die Umwandlung von Baudenkmälern und alter Industriebauten in anspruchsvolle Wohnimmobilien zählt. Dazu gehört etwa die alte Reithalle im Nürnberger Kasernenviertel oder der Umbau der ehemaligen Post-Sortierhallen zu Loft-Wohnungen. In Würzburg hat Maiberg durch den Kauf des ehemaligen US-Hospitals auf dem Würzburger Mönchberg Schlagzeilen gemacht. Dort entsteht derzeit ein großzügiger Wohnpark.

    Welche konkreten Pläne das Unternehmen mit dem ehemaligen Rentamtsgebäude hat, darüber will sich ein Sprecher noch nicht äußern. Die Beurkundung vor dem Notar steht noch aus. Fest stehe aber, dass das Haus wieder wohnlich genutzt wird. Bis in die 90er Jahre war im Erdgeschoss der Schulungsraum der Feuerwehr untergebracht. Im hinteren Teil des Grundstücks stand das Feuerwehrgerätehaus bis zum Umzug in den Neubau an der Südtangente. Im restlichen Gebäude waren Mietwohnungen. Die Stadt hatte damals Eigennutz angemeldet und die Mieter aufgefordert, sich eine neue Bleibe zu suchen. Die Ideen rankten sich um den Umbau des Hauses in ein Seniorenzentrum. Mehrere Interessenten hatten dafür Pläne entwickelt. Auch das Kommunalunternehmen des Landkreises und der BRK-Kreisverband galten zeitweise als potenzielle Investoren. Betreutes Wohnen, eine Seniorentagesstätte und eine Sozialstation hätten einziehen sollen. Das Vorhaben wurde verworfen, nachdem klar war, dass dafür erhebliche Umbauten erforderlich geworden wären. Die Einrichtung wäre zu klein, um sie unter dieser Voraussetzungen wirtschaftliche betreiben zu können, hieß es damals. Erschwert wird eine Nutzung durch die Auflagen des Denkmalschutzes. Das Haus, das Domprobst Friedrich Markgraf zu Brandenburg zwischen 1525 und 1528 als Rentamt und Zehntspeicher hatte bauen lassen, ist als Einzeldenkmal eingetragen. Als besonders schützenswert gilt der dreistöckige Dachstuhl mit einer besonders aufwendigen so genannten Andreaskreuz-Konstruktion. Ein Dachausbau galt deshalb aus ausgeschlossen.

    Jahrelang war es still um das leer stehende Haus, bis mit der Restaurierung des Rathauses neue Überlegungen in Gang kamen. Teile der Stadtverwaltung hätten ins ehemalige Rentamt umziehen können. Das Rathaus, dessen spätgotische Ausmalung fast vollständig hinter Farbe und Wandverkleidungen versteckt ist, hätte dann als Repräsentationsbau dienen können. Für diese Lösung fehlte allerdings das Geld.

    Mit dem Verkauf des Rentamtsgebäudes ist solchen Überlegungen nun ein für alle Mal ein Ende gesetzt. Die Verkaufsverhandlungen seien abgeschlossen, sagt Bürgermeister Rainer Friedrich. Letzte Änderungswünsche des Stadtrats seien in den Kaufvertrag eingearbeitet worden. Was noch fehlt, ist die notarielle Beurkundung. Beim Kaufpreis ist die Stadt weit hinter ihre ursprünglichen Vorstellungen zurückgetreten. Ursprünglich war das Gebäude mit 1,3 Millionen DM bewertet worden. In Haushaltsplan ist nun ein Erlös von 250 000 Euro ausgewiesen. Der Preis werde den wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten gerecht, heißt es dazu seitens der Stadt.

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