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Würzburg: Feuerwerk: Schlechte Luft in Würzburg und Schweinfurt

Würzburg

Feuerwerk: Schlechte Luft in Würzburg und Schweinfurt

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    Wie in Berlin war die Feinstaubbelastung am frühen Neujahrstag in zahlreichen deutschen Städten erheblich, so auch in Würzburg, Schweinfurt und Bamberg.
    Wie in Berlin war die Feinstaubbelastung am frühen Neujahrstag in zahlreichen deutschen Städten erheblich, so auch in Würzburg, Schweinfurt und Bamberg. Foto: Paul Zinken, dpa

    Das Feuerwerk in der Silvesternacht hat nicht nur für ein Spektakel am Himmel, sondern auch für dicke Luft gesorgt: In vielen Städten und Ballungsgebieten war die Verschmutzung gravierend, so auch in Würzburg und Schweinfurt. Die Feinstaubbelastung ist hier über Mitternacht massiv angestiegen.

    Am Neujahrsmorgen meldete das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) für mehrere Messstationen, dass der Grenzwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter pro Tag überschritten worden sei.  Würzburg hatte ihn bereits am Silvestertag erreicht. Am Neujahrstag stufte das LfU die Luftqualität in der Stadt als "sehr schlecht" ein - ebenso wie an Stationen in Bamberg, Bayreuth, Ansbach, Schwabach und Neu-Ulm.

    Feinstaubexplosion kurz nach Mitternacht

    In Würzburg wird die Belastung durch Feinstaub und andere Schadstoffe am Stadtring Süd und an der Kopfklinik gemessen, in Schweinfurt am Obertor. Hier schnellte der Feinstaubanteil in der Luft kurz nach Mitternacht auf 684 Mikrogramm nach oben, mehr als das 20-fache im Vergleich zur Mittagszeit. Diese Negativspitze baute sich bis in den frühen Morgen wieder ab, dennoch war die Luftqualität am Neujahrstag in Schweinfurt laut LfU "schlecht".

    Würzburg zur Jahreswende: Mit dem Feuerwerk schnellten auch die Feinstaubwerte in die Höhe.
    Würzburg zur Jahreswende: Mit dem Feuerwerk schnellten auch die Feinstaubwerte in die Höhe. Foto: Silvia Gralla

    Ähnliches Bild in Würzburg: Hier stieg der Feinstaubanteil an der Messstation am Stadtring bis zwei Uhr nachts auf 583 Mikrogramm an, ebenfalls rund 20-mal mehr als in den Vormittagsstunden. Wegen der Kessellage hielt sich die Verschmutzung länger, erst um 11 Uhr wurde am Neujahrstag der Grenzwert von 50 Mikrogramm wieder unterschritten. Mit 385 Mikrogramm Feinstaub in der Spitze war die Belastung an der Kopfklinik zwar nicht ganz so extrem, doch auch hier stufte das LfU die Luftqualität als "schlecht" ein.

    Bundesamt: Zwei Prozent Feinstaub durch Silvesterfeuerwerk

    Zum Vergleich: Vor einem Jahr wurde in Schweinfurt in der Stunde nach dem Jahreswechsel ein Rekordwert von 991 Mikrogramm Feinstaub gemessen. In Würzburg  war damals der Standort Kopfklinik in der Spitze mit 452 Mikrogramm sogar stärker betroffen als der Stadtring Süd (125).

    Feinstaub gelangt auch an anderen Tagen des Jahres aus verschiedenen Quellen in die Luft. Er entsteht im Verkehr durch Verbrennungsmotoren, aber auch durch Reifenabrieb. Weitere Quellen sind zum Beispiel die Industrie, Kraftwerke und Holzöfen. Das Silvesterfeuerwerk macht in Deutschland laut Umweltbundesamt (UBA) rund zwei Prozent der jährlich freigesetzten Feinstaubmenge aus.

    Gesundheitsgefahr durch kleinste Partikel

    Das UBA geht davon aus, dass pro Jahr rund 4200 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerk ausgestoßen werden, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Die Feuerwerksindustrie kritisierte diese Berechnung kürzlich als zu hoch und verwies auf eigene Messungen. Die Ergebnisse wolle man im Januar dem Umweltbundesamt und dann der Öffentlichkeit vorstellen, so der der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI).

    Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Extrem hohe Luftbelastung kann kleinen Kindern, Senioren, aber auch Asthmatikern und chronisch Lungenkranken akute Probleme wie Husten und Atembeschwerden bereiten.

    Tagesgrenzwert 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft

    Laut Landesamt für Umwelt gefährdet das Einatmen von Feinstaub die Gesundheit - "und zwar bei kurzfristig hoher wie auch bei langfristig erhöhter Belastung". Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten seit 2005 europaweit Grenzwerte für die Feinstaubfraktion PM10. Der Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf nicht öfter als 35-mal im Jahr überschritten werden. (mit Material von dpa)

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