Abgesagt wurde heuer in Veitshöchheim wegen Corona die Bürgerversammlung. Um allen Bürgern jedoch die Möglichkeit zu geben, sich über aktuelle und zukünftige Projekte der Gemeinde zu informieren, kann der 55-minütige Vortrag von Bürgermeister Jürgen Götz mit Präsentation aller Folien auf der Internetseite der Gemeinde www.veitshoechheim.de aufgerufen werden.
"Wir sind 2020 noch mit einem blauen Auge davongekommen," stellt Götz zu den Finanzen der Gemeinde fest. Dies obwohl voraussichtlich eine freie Finanzspanne von 856 000 Euro erwirtschaftet werden kann und sich am Jahresende die Liquiditätsreserven um eine Million auf rund 16,5 Millionen Euro erhöhen, während sich die Verschuldung um 1,06 Millionen Euro auf 4,96 Millionen Euro erhöhte.
Gemeinde investierte weniger als geplant
Von den heuer für Investitionen ursprünglich eingeplanten 13,6 Millionen Euro fielen nur 5,8 Millionen Euro an. Die Feuerwehr erhielt für 430 000 Euro ein neues Löschfahrzeug LF 20. Investiert wurden 560 000 Euro in die Bücherei im Bahnhof, 70 000 Euro in das Jugendzentrum, 48 000 in das Vereinsheim des Fotoclubs, 154 000 Euro in die energetische Verbesserung der Dreifachturnhalle und 32 000 Euro für die Rampe am Mittelbau.
Im Waldfriedhof wurde das Urnengräberfeld "Lebensfluss" für 105 000 Euro um 87 Grabstellen erweitert. Für die Aussegnungshalle im Waldfriedhof sind im nächsten Jahr umfangreiche Sanierungsarbeiten mit einem Aufwand von 820 000 Euro geplant.
Von der für 620 000 Euro geplanten Erneuerung der Hartplatzflächen der Freisportanlage konnte heuer der Basketballplatz abgeschlossen werden. In den Sommerferien 2021 steht die Rundlaufbahn an. Bereits begonnen wurde inzwischen mit dem dritten Bauabschnitt für die Sanierung von 52 Wohnungen der Bundeswehr-Wohnanlage in der Gartensiedlung .
Ausbau der WÜ 3 soll im kommenden Jahr beginnen
Der Verkauf der gemeindlichen Grundstücke Baugebiet Sandäcker läuft laut Bürgermeister sehr gut. Es seien lediglich noch einzelne Grundstücke verfügbar.
1,3 Millionen Euro muss die Gemeinde für den im Oktober begonnenen Neubau des Mainstegs beisteuern. Der Dreschplatz wird wohl erst im nächsten Jahr gesperrt.
Der Ausbau der WÜ 3 zwischen Veitshöchheim und Gadheim soll im Februar 2021 beginnen, wenn es die Witterung zulässt.
Da Schüler bei Umsetzung des Gesamtkonzeptes zur Generalsanierung der Eichendorffschule zeitweise in einem temporär zu errichtenden Modulbau ausgelagert werden müssen, wird der Modulbau als nächstes Projekt angegangen.
Kindergarten wird neu gebaut
Sehr bedauerlich sei, so Götz, dass die Caritas-Einrichtungen nun davon Abstand genommen haben, auf dem Gelände des ehemaligen Rewe-Marktes in der Würzburger Straße ein Seniorenzentrum zu errichten. Der Bürgermeister ist aber guter Hoffnung, dass die Verhandlungen mit einem anderen Investor erfolgreich verlaufen.
Die seit Herbst 2018 laufende Errichtung von vier Lärmschutzwänden entlang der Bahnlinie dauert wegen der fehlenden Sperrpausen noch bis Ende 2021.
Für die seit Januar 2020 im Haus der Begegnung untergebrachte Kleinkindgruppe des Kuratie-Kindergartens erfolgt im Frühjahr für 640 000 Euro ein Anbau. Geplant ist weiter aufgrund der gestiegenen Bedarfszahlen ein Kindergartenneubau.
In der Kirchstraße haben die Kanalbauarbeiten im zweiten Bauabschnitt begonnen. Bis Ende 2021 soll die Pflasterung abgeschlossen werden.
Vereine haben große Bedeutung für die Gemeinde
Durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie, so resümierte Bürgermeister Jürgen Götz in seiner Online-Rede zur Bürgerversammlung, sei sehr deutlich geworden, welch immense Bedeutung Vereine, Gruppierungen, Institutionen und Kulturschaffende mit ihrem Angebot in der Gemeinde haben.
Gerade noch rechtzeitig vor dem Corona-Lockdown konnte der Fasching mit der 33. Fernsehsitzung "Fastnacht in Franken", den Prunksitzungen von VCC und TSG sowie der Rosenmontagszug über die Bühne gehen.
Weniger Gäste im Geisbergbad
Historisch war nach dem Brexit die EU-Mittelpunktsfeier in Gadheim in der Nacht zum 1. Februar mit Live-Übertragung in den ARD-Tagesthemen-Extra.
Trotz Corona besuchten rund 41 500 Gäste das Geisbergbad, allerdings über 50 000 weniger als im Vorjahr. Corona-Leidtragende war besonders auch die gemeindliche Jugendarbeit. Mit viel Aufwand konnte jedoch ein alternatives Ferienprogramm stattfinden. Einen Digitalisierungs-Schub habe die Corona-Pandemie der gemeindlichen Sing- und Musikschule gebracht. Die zwölfte Auflage der Sommerkonzerte konnte mit je maximal 50 Gästen in der Christuskirche stattfinden.