Am Morgen nach dem Bombenfund herrscht beim Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer in Würzburg eine angespannte Ruhe. Auf den ersten Blick läuft am Freitagmorgen auf dem Gelände normaler Betrieb, der Parkplatz vor dem Stammhaus im Würzburger Norden ist gut gefüllt. Im Hintergrund allerdings herrscht bei den Verantwortlichen große Betriebsamkeit: Es läuft die Koordinierung der Evakuierung, die für den frühen Nachmittag geplant ist, wie Dagmar Ringel, Leiterin der Kommunikationsabteilung der Koenig & Bauer AG bestätigt. "Die Lage ist im Griff", sagt sie. Das Unternehmen arbeite eng mit dem Katastrophenschutz zusammen. Der Fundort des Blindgängers ist abgesichert und werde bewacht.
Am Nachmittag muss das komplette Firmengelände geräumt werden. Auch Anwohner im Stadtteil Dürrbachau werden ihre Häuser verlassen müssen. Gegen 15 Uhr soll mit der Entschärfung der Fliegerbombe begonnen werden. Dann werden auch die Eisenbahnstrecke Würzburg – Aschaffenburg sowie die B27 gesperrt werden, mit größeren Verkehrsbehinderungen muss gerechnet werden.
Am Donnerstagnachmittag war bei Pflasterarbeiten auf dem Werksgelände des Druckmaschinenherstellers ein Baggerfahrer auf einen metallischen Gegenstand gestoßen. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, ist mittlerweile klar, dass es sich um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Das habe ein Sprengmeister, der noch am Abend eingetroffen ist, zweifelsfrei feststellen können.
Weitere Details zum Blindgänger waren der Polizei zunächst noch nicht bekannt. Fest stehe, dass für die Entschärfung in einem Sicherheitsbereich von etwa 500 Metern Wohnhäuser und Betriebe evakuiert werden müssen.
Blindgänger soll am Freitagnachmittag entschärft werden
Am Donnerstagabend war auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Am späten Abend teilt er mit, dass es sich um eine 250 Pfund schwere US-Fliegerbombe handelt. Laut Mitteilung des Amts für Zivil- und Brandschutz soll die Entschärfung ab 15 Uhr rund zwei Stunden dauern. Auch, weil der Sprengmeister dafür noch spezielle Werkzeuge benötigt.
Schuchardt bestätigt, dass im Umfeld des Blindgängers Wohnhäuser und Betriebe evakuiert werden müssen. Die Evakuierungen betreffen einen Umkreis von 500 Meter um den Fundort und müssen bis 14 Uhr erfolgt sein, die betroffene Bevölkerung wird entsprechend informiert.
Hilfe-Hotline eingerichtet
Die Stadt Würzburg und die Feuerwehr haben eine Telefonnummer eingerichtet, bei der Bürgerinnen und Bürger Hilfe abrufen können. Darunter fallen zum Beispiel die Unterstützung beim Verlassen des Hauses und Krankentransporte. Würzburgerinnen und Würzburger können die Nummer unter 0931 / 30906600 erreichen.
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