Das ehemalige Hotel Karl in der Georg-Engel-Straße in Lengfeld wird die dritte dezentrale Flüchtlings-Unterkunft der Stadt Würzburg, teilt Stadtsprecher Georg Wagenbrenner mit. Wie bereits im Schäferhaus in Heidingsfeld und am Prager Ring am Heuchelhof sollen dort Familien untergebracht werden, deren Asylverfahren bereits laufen und sehr große Aussicht auf Erfolg haben.
Sozialreferentin Hülya Düber informierte zusammen mit ihren Mitarbeitern Thomas Stolzenberg und Burkhard Fuchs vor Ort die Nachbarschaft und gewährte Interessierten einen Einblick in das Hotel, das ab nächster Woche 15 bis 18 Menschen aus Syrien, dem Irak oder der Ukraine beherbergen wird.
Die exakte Auslastung sei von der Zahl der Kinder abhängig, die mit den Eltern gemeinsam untergebracht werden können und kein Extra-Zimmer benötigen, so Wagenbrenner. „Unser Team recherchiert im Vorfeld alle Informationen, die wir bekommen können. Natürlich werden wir auch in Lengfeld Menschen zusammen bringen, die kein Konflikt aufgrund von Religion, Abstammung oder Kultur trennt“, erklärte Düber den rund 60 interessierten Lengfeldern.
In den Wortbeiträgen der Bürger gab es Hilfs- und Kooperationsangebote, oft auch stellvertretend für Vereine und Gruppen im Stadtteil. Dieser ehrenamtliche Einsatz ist laut Koordinator Fuchs wichtig und auch besonders lohnend im Stadtteil. Hier in Lengfeld hätten die Helfer eine mittel- oder sogar langfristige Perspektive im Gegensatz zur Zellerau. Das dortige Zelt, das die Regierung hat errichten lassen, diene nur der Erstaufnahme und sei für viele Flüchtlinge eine Durchgangsstation.
Die Sozialreferentin betonte, es sei schon heute klar, dass die Stadt von der Regierung weitere Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen bekomme. Bei den bundesweit nach oben korrigierten Zahlen könnten dies sehr kurzfristig 200 bis 300 Menschen sein, die dann in einer ersten Übergangsphase nur in Hallen ein Dach über den Kopf finden würden.