Die Don Bosco Berufsschule aus Würzburg erhielt den 3. Preis des Deichmann-Förderpreises für Integration in der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“. Die Schule widme sich laut Pressemitteilung als Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung der Aufgabe, benachteiligte junge Menschen und junge Menschen mit Behinderungen beruflich zu qualifizieren. Etwa 600 Schüler werden von 50 Lehrern unterrichtet. Die Schulgemeinschaft setze sich außerdem für ein Leben ohne Ausgrenzungen und mit der Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ein.
Um Bildungserfolge zu sichern, entwickelt die Schule mit Partnern regionale Netzwerke und gestaltet berufliches Lernen durch individuelle Beratung, Begleitung und Förderung. Seit 2012 umfasst dieser Bereich auch die Personengruppe der Strafgefangenen der Würzburger Justizvollzugsanstalt, die auf eine Externen-Prüfung vorbereitet werden. Das Projekt „Duale berufsqualifizierende Maßnahmen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg“ vertieft und erweitert das Konzept „Schule für schwierige Lebenslagen“. Bislang nahmen 20 junge Männer daran teil. Neben dem Team der JVA sind derzeit drei Lehrkräfte und der mobile Dienst der Don Bosco Berufsschule am Unterricht in der JVA beteiligt.
Das Modell wurde in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Kammer zunächst für die Berufe Maler und Metallbauer entwickelt und aktuell mit Unterstützung des Bayerischen Justizministeriums erweitert. Junge Frauen können Qualifizierungen im Berufsfeld Textilreinigung erwerben. Die Ausweitung auf weitere Berufe stehe laut Pressemitteilung auf der Agenda. Der Fachunterricht wird über die Don Bosco Berufsschule gesichert. Lehrer unterrichten in der JVA und klären gemeinsam mit den Ausbildern und dem pädagogischen Dienst der JVA die notwendigen Schritte zur Abschlussprüfung und deren Organisation wie etwa die Teilnahme an der Prüfung mittels Freigang. „Ein Ansatz, der ganz im Sinne des Förderpreises ist und die Jury daher überzeugt hat“, begründete Heinrich Deichmann die Entscheidung, die Don Bosco Berufsschule auszuzeichnen. Für dieses Engagement wurde der Schule ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro durch den Initiator des Förderpreises, Heinrich Deichmann, überreicht.
In diesem Jahr wird der Deichmann-Förderpreis bereits zum dreizehnten Mal verliehen. Ziel des Preises ist es, Projekte, die sich in herausragender Weise für Integration engagieren, ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Die Schirmherrin ist auch in diesem Jahr die Moderatorin Nazan Eckes, die auch als Jury-Mitglied bei der Auswahl der Sieger des Förderpreises beteiligt ist. Für sie stellt Integration ein zentrales Thema in ihrem Leben dar. „Integration in Deutschland ist für mich ein Gefühl, das mir sagt: Hier bin ich zu Hause und hier will ich leben“, erklärt Nazan Eckes.