Vor viereinhalb Jahren gründeten Stadt und Landkreis Würzburg die gemeinsame „Gesundheitsregion plus“. Beim vierten Gesundheitsforum, das vom Gesundheitsamt Würzburg organisiert wurde, konnte der ehemalige Geschäftsstellenleiter Christian Kretzschmann eine beeindruckte Bilanz der geleisteten Arbeit präsentieren.
Die Projektförderung läuft zum Jahresende aus, Stadt und Landkreis Würzburg sind sich jedoch einig, die etablierte Koordinationsstelle zur Optimierung der Gesundheitsversorgung für die nächsten fünf Jahre fortzuführen, so eine Pressemitteilung. Der Aufbau und die Intensivierung von Netzwerken zwischen den Kommunen, Einrichtungen und Trägern des Gesundheitsbereichs ist dabei grundlegendes Ziel.
Interkommunale Zusammenarbeit
Am Gesundheitsforum nahmen Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kliniken, Wohlfahrtsverbänden, Hilfsorganisationen, Selbsthilfe, Hochschulen, Krankenkassen, der Ärzteschaft und der Gesundheitsförderung und Prävention teil. In ihrer Begrüßung unterstrich die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer die Notwendigkeit der interkommunalen Zusammenarbeit und dankte allen für ihre Unterstützung bei den vielfältigen Aktivitäten der Gesundheitsregionplus.
Christian Kretzschmann zeigte die Handlungsfelder auf, in denen die Gesundheitsregion plus seit 2015 aktiv war. Sechs Arbeitsgruppen befassten sich mit „Lebenswelten“, „Gesunde Hochschule“, „Migration“, „Peripartale Krisen“, „Geburtshilfe“ und „Hebammen“. Ein erster Gesundheitsbericht für Stadt und Landkreis Würzburg mit dem Schwerpunkt „Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ wurde erstellt und eine eigene Homepage eingerichtet.
Drei Ausstellungen
In welcher Form allgemeinbildende und berufliche Schulen Unterstützung wünschen, um die Gesundheit der Schüler zu fördern, erforschte eine Analyse, die in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden soll. Das Thema Hausärzteversorgung in Stadt und Landkreis Würzburg soll ebenfalls weiterhin auf der Agenda stehen.
Drei Ausstellungen zu den Themen psychische Kindergesundheit, Demenz und Depressionen fanden großen Anklang. Ein Herzensprojekt war dem Geschäftsstellenleiter das Projekt „Musiktherapie zur Prävention psychischer Beeinträchtigungen bei Geschwistern krebskranker Kinder“. Zur Umsetzung der Projekte konnten Fördergelder von 247 081 Euro eingeworben werden, wovon seitens der Geschäftsstelle 82 186 Euro selbst verwaltet wurden.
Die Geschäftsstelle bleibt in den kommenden fünf Jahren am Gesundheitsamt Würzburg, das für Stadt und Landkreis zuständig ist, angesiedelt. Anfang des Jahres soll die Stelle der Geschäftsstellenleitung neu besetzt sein. Ein Antrag für die Fortführung der Gesundheitsregion plus wurde im November beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gestellt, so die Pressemitteilung weiter.
Plan für 2020
Stephanie Scheckenbach und Tonia Ebner vom Gesundheitsamt Würzburg, die die Geschäftsstelle derzeit kommissarisch leiten, stellten den Umsetzungsplan für 2020 und die neue Förderrichtlinie des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vor, die eine Projektförderung von maximal 50 000 Euro pro Jahr vorsieht. Stadt und Landkreis Würzburg tragen darüber hinaus gehende Kosten gemeinsam als Eigenanteil mit rund 37 Prozent.
Ebner nannte Themen, die aufgegriffen werden sollen. Dazu gehören die Gesundheitsförderung an Schulen und Hochschulen sowie das Handlungsfeld „Gesunde Stadtteile und Gemeinden“. Außerdem geht es weiterhin um Geburtshilfe und Migration, um hausärztliche Versorgung und um das Thema „Klimawandel und Gesundheit“. Der vom Ministerium neu geforderte Themenschwerpunkt Pflege wird gemeinsam mit den in der Region bereits etablierten Akteuren analysiert und weiterentwickelt.