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Würzburg: Fotoausstellung: Klima. Wandel.Jetzt.

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Fotoausstellung: Klima. Wandel.Jetzt.

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    Aus Abbildern der Wirklichkeit formiert die Ausstellung "Klima.Wandel.Jetzt." im Spitäle eine mögliche Zukunft.
    Aus Abbildern der Wirklichkeit formiert die Ausstellung "Klima.Wandel.Jetzt." im Spitäle eine mögliche Zukunft. Foto: Joachim Fildhaut

    Ruft die Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens mit dem aktuellen Titel ihrer Ausstellung "Klima. Wandel.Jetzt." im Spitäle an der Alten Mainbrücke eine politische Parole aus? Ja, aber nicht so eindeutig wie der Slogan "Klimaschutz jetzt", mit dem der "Bund Friends of Earth" Spenden einwirbt.

    Die "9 fotografischen Positionen" (Untertitel) gehören klar in die Sparte Engagierte Kunst. Doch sie fordern nicht eindeutig, wir müssten unser klimarelevantes Verhalten jetzt ändern. Es ist viel schlimmer, denn einige Bilder halten uns vor Augen, dass der Klimawandel bereits in der Gegenwart stattfindet, dass es also für Klimaschutz zu spät sein könnte.

    Schau mit schlagkräftiger Wirkung

    Wobei die auf den ersten Blick katastrophalsten Klimawandelfolgen Fotomontagen von Kerstin Römhild sind. Die stilleren Überschwemmungsbilder könnten von einem normalen Jahrfünft-Hochwasser am Main stammen. Nur: Die Kombination der dokumentarischen und der dramatischen fotografischen Positionen macht die schlagkräftige Wirkung dieser Schau aus. Und sie sind gut kombiniert. Außerdem lässt sich auch und gerade mit dokumentarischen Bildern dramatisierend arbeiten – in der Kombination nämlich. Das gelingt im Spitäle gut.

    Das Jahr beginnt an der Alten Mainbrücke seit einer Weile immer mit Lichtbildnerei (2021 fiel der Plan in den Lockdown). Wie aktuell die künstlerischen Positionen sind, lässt sich vielleicht an dem Riesenformat von Michael Ehlers in der Apsis ermessen: Es zeigt der Düsseldorfer Schule die kalte Schulter (wenn man deren Vertreter denn als maßgeblich erachtet).

    Flucht ins Paradies: Gartenarbeit dokumentiert

    Stärker als die neun Einzelpositionen weist die Hängung insgesamt über sich selbst hinaus und in die Zukunft hinein; und das nicht nur in eine Zukunft der Kunst, sondern vor allem des Lebens. Denn wenn man sich lange genug unter den Denkanstößen in ihren meist verhaltenen Farben zu ebener Erde umgeschaut hat, dann fällt der Blick endlich auf die Fotografien über der Empore. Dieser Raum ist einzig dem Künstlerpaar Nabiha & Thom vorbehalten, das seine bunte und nahrhafte Gartenarbeit brillant dokumentiert hat. Die beiden geben ihrem Nachbarn Norbert Schmelz recht, der direkt unter ihrer Flucht ins Paradies präsentiert wird und den Ausstellungsrundgang gegen den Uhrzeigersinn startet: mit Porträts regionaler und nachhaltiger Kochzutaten.

    Sollte der Mensch für die Welt unrettbar verloren sein, bleiben die Insekten. Das lehrt, als kleine Zugabe, die Fenstergalerie hinterm Spitäle. Dort stellt Susanne Eckart ihre überlebensgroßen glücklichen Ameisen aus.

    Außer den genannten Fotografen positionieren sich Petra Winkelhardt, Anita Schwirwitz, Dietmar Modes, Sibylle Braune und Heide Eggermann bis 30. Januar täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr.

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