Ob Stammtische etwas typisch Deutsches sind, sei dahingestellt, sie gehören jedenfalls zur guten Tradition einer ordentlichen Gastwirtschaft. Hier wird über Gott und die Welt und natürlich auch über die Politik diskutiert, vor allem aber werden Gemeinschaft, Geselligkeit und Freundschaft gepflegt.
In diesem Sinne haben sich vor 30 Jahren 47 Männer zusammengetan und den Stammtisch Würzburger Hofbräu gegründet, damals der größte seiner Art. Getroffen hat man sich zunächst im Brauchs Keller, der wenig später geschossen wurde und dem Deutschhaus-Gymnasium gewichen ist. Seitdem tagt der Stammtisch immer montags im Hofbräukeller. Die Mitglieder kamen und kommen aus den unterschiedlichsten Ständen, Brauer, Polizisten, Angestellte, Opernsänger. Auch wenn das heimische Hofbräu im Mittelpunkt steht, so geht es doch euch einmal zu anderen Bierfesten und selbst zum Äppelwoi nach Frankfurt.
Manchen Braumeister und Vorstand hat der Stammtisch kommen und gehen sehen. Mit Hans Haug, dem jetzigen Direktor, hat der Stammtisch jetzt sein Jubiläum gefeiert, und das mit Freibier der Hofbräu. Zum Dank für die Treue gab's vom Direktor noch eine schöne Urkunde.
Was der Stammtisch anderen voraus hat, ist seine eigene Band, die „Würzburger Hofbräu-Lerchen“ mit Waldemar Porzelt, Heribert Heim, Milo Rysanek und Horst Stöcker. Der hatte fürs Jubiläum ein eigenes Musical getextet. Das Loblied galt natürlich vor allem dem Freibier und der geselligen Runden nach dem Motto: Lieber einen wackeligen Stammtisch als einen festen Arbeitsplatz.