Drei Grundstückseigentümer aus Rieden haben eine Gesellschaft namens "PV Rieden GbR" gegründet. Sie wollen gemeinsam eine Freifeld-Photovoltaikanlage errichten, haben sich von einer Firma einen Plan erstellen lassen und bei der Gemeinde Hausen einen Antrag gestellt. Er wurde im Gemeinderat diskutiert.
Beim Antrag an die Gemeinde geht es um die Einleitung eines Verfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Ausweisung eines Sondergebiets. Die Antragsteller bitten darum, eine bestimmte Fläche nördlich von Rieden in den Flurlagen Siegenholz und Mühlhausener Straße für Freiflächen-Photovoltaikanlage sowie für die Speichertechnologie und Technik zur Aufbereitung von Wasserstoff auszuweisen.
Betriebsfläche von rund 26,8 Hektar
Ein Teil dieser Fläche liegt zwar im seit 2010 wirksamen Bebauungsplan "Sondergebiet Freiflächen-Photovoltaikanlage Siegenholz". Aber die geplante Photovoltaik-Betriebsfläche beträgt rund 26,8 Hektar. Sie würde die damals beschlossene Größenbeschränkung für Freifeld-Photovoltaikanlagen übersteigen. 2010 wurden in allen drei Hausener Ortsteilen jeweils rund elf Hektar Sondergebiete ausgewiesen.
Die Vorhabenfläche wir derzeit landwirtschaftlich genutzt. Sie liegt nicht an einer Verkehrsachse wie einer Autobahn oder Bahnlinie. Deshalb ist es kein sogenanntes "landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet". Eine Freifeld-Anlage dort müsste ohne Zulagen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auskommen.
Die Antragsteller Harald Rottmann, Pascal Keller und Michael Sauer verweisen auf die Wirtschaftlichkeit. Weil es keine Zuschüsse nach dem EEG-Gesetz gibt, würde sich der wirtschaftliche Ausbau und Betrieb einer Freifeld-Photovoltaikanlage auf den derzeit beschränkten lediglich elf Hektar nicht darstellen lassen.
Erneuerbare Energien regional erzeugen
Für Bürgermeister Schraud gibt es gute Argumente, die für Freifeld-Photovoltaikanlagen sprechen. Die Investition und Wertschöpfung bleibe in der Region. Die erneuerbare Energie werde regional erzeugt und die Gelder dafür müssten "nicht nach Russland oder Saudi-Arabien überwiesen werden". Zudem sei Photovoltaik mittlerweile eine vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit, sauberen Strom zu erzeugen.
Die Antragsteller haben die Mitglieder des Hausener Gemeinderats vor der Ratssitzung zu einem Ortstermin eingeladen und ihr Vorhaben erklärt. Dabei baten mehrere Gemeinderatsmitglieder darum, dass die drei Grundstücksbesitzer aus Transparenzgründen einen weiteren Ortstermin für interessierte Bürgerinnen und Bürger anbieten. Erst dann soll über über den Antrag auf den Aufstellungsbeschluss entschieden werden.
Dieser Ortstermin zu einem einstündigen Informationsgespräch für ortsansässige Bürgerinnen und Bürger ist am Donnerstag, 11. August, um 18 Uhr. Die Einladung und der genaue Ort stehen unter der Rubrik "Aktuelles" auf der Homepage der Gemeinde Hausen.
Planungskosten tragen die Antragsteller
Die PV-Rieden GbR erklärt sich bereit, im Bebauungsplanverfahren die Kosten der Planung, der Erschießung und der vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen zu tragen. Voraussichtlich wird die Abstimmung zum Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes für das Sondergebiet in der Gemeinderatssitzung vom 22. September erfolgen.
Keine Bedenken und Anregungen hat der Hausener Gemeinderat übrigens zur Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans in der benachbarten Marktgemeinde Werneck. Der Solarpark Zeuzleben wird 19,08 Hektar Fläche umfassen. Der Markt Werneck will die bisher landwirtschaftliche Nutzfläche zum Sondergebiet für Freifeld-Photovoltaikanlagen ausweisen.