Ohne Familienangehörige, ohne großes Rahmenprogramm, aber trotzdem sehr persönlich und fast schon familiär: So verlief die Freisprechung der Metall-Innung Mainfranken Mitte im Penthouse des Bildungszentrums der Handwerkskammer für Unterfranken in Würzburg. Obermeister Detlef Lurz und sein Team ließen sich von den strengen Hygieneauflagen nicht abschrecken, die ehemaligen Auszubildenden zu einem feierlichen Abschluss der Lehrzeit einzuladen.
Es war bereits der zweite Anlauf für die Freisprechung in diesem Jahr, denn die traditionell im Frühjahr geplante Feier musste wegen der damals hohen Infektionszahlen abgesagt werden. Auch jetzt sorgte das Coronavirus dafür, dass die Feier nicht wie gewohnt stattfinden konnte: Keine Familienangehörigen, keine zahlreichen Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, kein Büffet, keine Livemusik. Und trotzdem kamen von 55 Freizusprechenden immerhin 28, um ihren Gesellenbrief persönlich entgegenzunehmen.
Radiomoderator Johannes Keppner (Radio Gong) führte durch die Veranstaltung und hielt auch die Festrede. Er zeigte anhand seines Werdegangs auf, welche Eigenschaften und Vorrausetzungen ganz allgemein für beruflichen Erfolg nötig sind: Leidenschaft für die Arbeit, sich immer wieder erreichbare Ziele setzen und sie auch umsetzen, Kreativität sowie die Bereitschaft, immer wieder dazu zu lernen. „Sucht euch ein gutes Team und baut euch Netzwerke auf“, so Keppner. „Habt auch den Mut, Fehler zu machen. Denn Fehler haben das Potential, Veränderungen herbeizuführen“, lautete sein Appell an die jungen Handwerker.
Neben Johannes Keppner gratulierte auch Kreishandwerksmeister Josef Hofmann den Freigesprochenen. Ganz besonders stellte er die Wertschätzung der Metall-Innung für die jungen Handwerker heraus, weil sie trotz der Umstände diese Feier möglich machte. „Ihr seid die Basis, ohne euch läuft nichts, keine Maschine, keine Innovation“, so Hofmann. Er schloss sich den Worten seines Vorredners an, indem er betonte, dass sich Leidenschaft, Kreativität, Fleiß und Ehrgeiz im Beruf auszahlen. Auch Investitionen in Wissen und Kompetenzen seien Garanten für beruflichen Erfolg.
Gerhard Schenkel, Leiter der Franz-Oberthür-Schule in Würzburg, überbrachte den Gästen stellvertretend für die staatlichen Berufsschulen die besten Wünsche zur erfolgreichen Berufsausbildung. „Sie gehören zurzeit zu den beliebtesten Menschen im Land, denn Handwerker sind gesucht“, so Schenkel. Auch er betonte, wie wichtig Leidenschaft, Kreativität und Lernbereitschaft für den Beruf sind. Wie sein Vorredner Josef Hofmann, dankte Schenkel den Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben für deren Unterstützung.
Welche schwierige Zeit hinter den ehemaligen Auszubildenden lag, und welche Herausforderungen vor ihnen liegen, versuchte Detlef Lurz, Obermeister der Metall-Innung Mainfranken-Mitte, in seiner Rede in Worte zu fassen. „Unser Wissen um die Welt verdoppelt sich in immer kürzeren Abständen. Was heute gut ist, kann morgen schon unwirtschaftlich sein“, so Lurz. Die Flut von Informationen ist enorm. „Ausruhen ist nicht drin.“ In dieser Situation die Work-Life-Balance zu finden ist nicht einfach. „Doch eines bleibt: work finanziert life und nicht andersrum“, lautete sein Fazit. Stetige Weiterbildung und harte Arbeit sind deshalb unabdingbar. Aber: Welches Virus kommt als nächstes? Ist die Talfahrt schon erreicht? Fragen, über die sich alle einmal Gedanken machen sollten und die er den jungen Handwerkskollegen mit auf den Weg gab.
Mit einer Urkunde und einem Geldgeschenk wurden die Innungsbesten für ihre Leistungen geehrt. Im Bereich Feinwerkmechanik, Schwerpunkt Zerspanungstechnik, erreichten Moritz Klüpfel aus Oberpleichfeld und Stefan Rüth aus Obernbreit (beide Ausbildungsbetrieb M. Reuss GmbH Modell- und Formenbau, Schwarzach) die besten Prüfungsergebnisse. Ebenfalls im Bereich Feinwerkmechanik, allerdings Schwerpunkt Maschinenbau, waren Daniel Korbacher aus Heidenfeld, Kilian Herget aus Eibelstadt (beide Ausbildungsbetrieb Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt) und Tim Hilpert aus Geiselwind (Ausbildungsbetrieb Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid) die Besten. Jakob Baumann aus Arnstein (Ausbildungsbetrieb SMB Stahl- und Metallbau GmbH, Arnstein), Thomas Straube aus Hausen (Ausbildungsbetrieb Metz Stahl- und Metallbau GmbH & Co.KG, Würzburg) und Benjamin Roth aus Würzburg (Ausbildungsbetrieb Metallbau Kanler & Seitz GmbH, Geiselwind) sind die Innungsbesten im Bereich Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik.
Freigesprochene und ihre Ausbildungsbetriebe:
Feinwerkmechaniker, Fachrichtung Maschinenbau
Florian Bauer aus Eibelstadt, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Nico Dürr aus Gaukönigshofen, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Lukas Fürtsch aus Wiesenbronn, Fritsch Bakery Technologies GmbH & Co.KG , Markt Einersheim; Nicolas Greubel aus Geroldshausen/Moos, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Sebastian Haubenreich aus Geiselwind, Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid; Kilian Herget aus Eibelstadt, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Tim Hilpert aus Geiselwind, Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid; Daniel Korbacher aus Heidenfeld, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Julian Kuhbandner aus Eibelstadt, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Maximilian Lang aus Uffenheim, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Fabian Lurz aus Veitshöchheim, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Jakub Makles aus Aub, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Max Mathee aus Prichsenstadt, Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid; Dominik Necas aus Mainbernheim, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Simon Ödamer aus Rittershausen, Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt; Justus Schmidt aus Gerbrunn, Universität Würzburg Biozentrum Zentralwerkstatt, Würzburg; Tizian Schmitt aus Volkach, Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid; Marcel Weber aus Großlangheim, Fritsch Bakery Technologies GmbH & Co.KG, Markt Einersheim.
Feinwerkmechniker, Schwerpunkt Zerspanungstechnik
Moritz Klüpfel aus Oberpleichfeld, M. Reuss GmbH Modell- u. Formenbau, Schwarzach; Stefan Rüth aus Obernbreit, M. Reuss GmbH Modell- u. Formenbau, Schwarzach.
Metallbauer, Schwerpunkt Konstruktionstechnik
Jakob Baumann aus Arnstein, SMB Stahl- und Metallbau GmbH & Co.KG, Arnstein; Adrian Baunach aus Neubrunn, Thomas Baunach GmbH, Helmstadt; Kemal Ciftci aus Lohr, Endrich GmbH, Lohr; Leonardo Dentler aus Altertheim, Hubmann Stahl- und Metallbau GmbH seit 1927, Höchberg; Andreas Eydel aus Roden, Schmelz Metallbau GmbH & Co.KG, Karbach; Clemens Geier aus Kreuzwertheim, Mannl GmbH, Kreuzwertheim; Tim Gerberich aus Birkenfeld, Schmelz Metallbau GmbH & Co.KG, Karbach; Pascal Gillich aus Waldbüttelbrunn, Sender GmbH, Güntersleben; Lorenz Hartmann aus Eußenheim, Danz GmbH Stahl- und Behälterbau, Eußenheim; Tobias Harzer aus Zellingen, Hans Mattis GmbH, Lohr; Felix Hofweller aus Albertshofen, Uhl GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG, Würzburg; Cedric Illek aus Arnstein, SMB Stahl- und Metallbau GmbH & Co.KG, Arnstein; Sven Isensee aus Gerhardshofen, Wiedenmann Seile GmbH, Marktsteft; Robert Kurz aus Lohr, Ernst Vormwald GmbH, Lohr; Andre Lang aus Gerbrunn, Lurz Metalltec GmbH, Veitshöchheim; Kevin von Lührte aus Kist, Joachim Röder, Veitshöchheim; Dominik Ortner aus Nenzenheim, Wiedenmann Seile GmbH, Marktsteft; Marvin Piron aus Schollbrunn, Mannl GmbH, Kreuzwertheim; Luca Redelberger aus Roden, Brod Metallbau GmbH, Marktheidenfeld; Felix Erwin Reinhart aus Marktbreit, Pfeuffer GmbH, Marktsteft; Maximilian Rost aus Dettelbach, Dietmar Schiffer, Dettelbach; Benjamin Roth aus Würzburg, Metallbau Kanler & Seitz GmbH, Geiselwind; Jonathan Snop aus Veitshöchheim, Lurz Metalltec GmbH, Veitshöchheim; Thomas Straube aus Hausen, Metz Stahl- und Metallbau GmbH & Co.KG, Würzburg; Sercan Varma aus Würzburg, Ralf Hartmann, Würzburg; Dmitri Nozdriakov aus Thüngen, Metall- und Zaunbau Häusler GmbH, Thüngersheim.
Von: Ausma Salaws, für die Metall-Innung Mainfranken-Mitte, Würzburg