Bei der letzten der Fortbildungen, bei der es um die Meisterwerke im Mainfränkischen Museum ging, konnten die Volunteers ihr erworbenes Wissen gleich unter Beweis stellen. Über zerschnittenen Bildern einiger Meisterwerke fanden sie sich zu Grüppchen zusammen. Während der Führung mussten sie zu ausgewählten Werken kleine Vorträge halten. Ob zu den Volkstrachten, zu Riemenschneiders Adam und Eva, dem Schreibschrank des Fürstbischofs - die Volunteers sind jetzt fit und die Museumsleiterin ist beeindruckt. "Sie brauchen mich in Zukunft ja gar nicht mehr", lobt sie ihre Freiwilligen. "Wir wollen keine Konkurrenz zu den offiziellen Führern sein, aber es einfach gut, auf einfache Fragen Auskunft geben zu können", so Gerlinde Zeller.
Volunteers sind ehrenamtliche Helfer, die sich um die Besucher kümmern. Sie informieren, helfen weiter, ordnen die Besucherströme, sorgen manchmal auch ein bisschen für Ruhe, sind einfach da. "Uns macht es großen Spaß, hier dabei zu sein", sagen Lieselotte und Klaus Schaller, die wie die meisten der Volunteers seit der Riemenschneider-Ausstellung im Museum helfen. "Der Kontakt mit den Besuchern, das ist meine Passion", schwärmt Gerlinde Zeller, "man merkt, dass man hier gebraucht wird". Dieser persönliche Service wird von den Besuchern sehr geschätzt. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind, zum Beispiel ein vermisster Schließfach-Schlüssel. "Wir sind dann zusammen durch das ganze Museum gelaufen und haben ihn gesucht und gefunden", erzählt Zeller.
"Ich gebe gern ein bisschen von meiner freien Zeit, man bekommt sehr viel zurück", Barbara Schenk, die sonst in der Uni-Bibliothek arbeitet, freut sich besonders über den Kontakt mit Besuchern aus aller Welt. "Manchmal muss man auch trösten", erzählt sie und erinnert sich an den Griechen, der am 5. Januar, dem Weihnachtstag in Griechenland, ganz allein im Museum stand und an seine Familie in der fernen Heimat dachte.
Insgesamt 80 Volunteers gibt es im Mainfränkischen Museum derzeit, so Lichte. Die meisten kommen einmal pro Woche für drei bis vier Stunden. Manche aber auch nur einmal im Monat, je nachdem wie viel Zeit jemand aufbringen kann. Besonders für den Wochenenddienst brauche man aber noch dringend ein paar Freiwillige. Wer Interesse hat, meldet sich unter Tel. 2 05 94-0.