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WÜRZBURG: Freiwilliger oder brutal erzwungener Sex?

WÜRZBURG

Freiwilliger oder brutal erzwungener Sex?

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    Einzeln, zu zweit und viele Male sollen ein 30- und ein 31-Jähriger eine 17-Jährige vergewaltigt haben. Vor Gericht geben die Männer zu, dass sie Sex mit dem Mädchen hatten. Dass das alles unfreiwillig geschah, bestreiten sie aber vehement.

    In der Anklage ist die Rede davon, dass die beiden Rumänen, die nur ein paar Brocken Deutsch sprechen, das Mädel am 16. April in der Straßenbahn angesprochen hätten. „Sex, Sex, Party, Party“ hätten sie der 17-Jährigen in Aussicht gestellt, ihr Alkohol versprochen und sie so in die Wohnung des 31-Jährigen auf dem Heuchelhof gelockt. Dort angekommen, hätten sie die Tür abgeschlossen und das Mädchen über mehrere Stunden vergewaltigt. Auf dem Sofa, in der Duschkabine, auf dem Waschbecken . . . Die 17-Jährige habe die Männer immer wieder weg gedrückt, sie habe „no, no“ gesagt, einmal habe sie vor Schmerzen geschrien, einmal habe sie zwischen zwei Geschlechtsakten am offenen Fenster eine Zigarette geraucht.

    Laut Staatsanwaltschaft soll die 17-Jährige, die in einer Wohngruppe lebt, auf dem Rückweg in die Stadt einen Mann in der Straßenbahn gebeten haben, die Polizei zu rufen, weil sie vergewaltigt worden sei. Wenig später wurden die beiden Rumänen festgenommen, sie sitzen seit dem Tattag in Untersuchungshaft.

    Beide Männer bestreiten, der 17-Jährigen Gewalt angetan zu haben. Das Mädchen habe sie an einem Rumänen-Treffpunkt am Hauptbahnhof angesprochen und um ein Bier gebeten, sagen sie vor Gericht. Der 30-Jährige habe ihr eine Flasche gekauft. „Dann erzählte sie, dass sie 19 sei und fragte sie, ob wir nicht zusammen Party machen könnten“, erzählt der Mann über die Dolmetscherin dem Gericht, „sie hatte Lust auf Musik und Alkohol“. „Auch auf Sex?“, habe er das Mädchen gefragt, das ihm gut gefallen habe. „Sie hat Ja gesagt.“

    In die Wohnung seines 31-jährigen Kumpels sei man gefahren, weil er selbst sich sein Ein-Zimmer-Appartement in der Sanderau mit Vater und Schwager geteilt habe, sagt der jüngere Angeklagte weiter. Mit der Straßenbahn sei man zu dritt auf den Heuchelhof gefahren, habe zwei kleine Fläschchen Sekt, eine Flasche Eierlikör und sechs Flaschen Bier gekauft.

    In der Wohnung hat sich der angetrunkene 31-Jährige nach eigenen Angaben zunächst schlafen gelegt. Der 30-Jährige erzählt dem Gericht, er habe mit dem Mädchen geknutscht und dann auch Sex gehabt. Als die Musik vom Smartphone des Älteren verstummt sei, habe die 17-Jährige den Mann geweckt – und ab da habe man, auf ihre Initiative hin, auch Sex zu dritt gehabt. „Gut gelaunt“ sei das Mädchen gewesen, sagt der 30-Jährige, „niemand ist zu etwas gezwungen worden, sie hat nie zu erkennen gegeben, dass ihr etwas nicht gefällt“. Die Wohnungstür sei zu keiner Zeit abgeschlossen gewesen, der Schlüssel habe auf dem Tisch gelegen, die 17-Jährige habe sich weder gewehrt, noch geschrien.

    Der Prozess wird mit der Vernehmung des Mädchens fortgesetzt. Die Anwältin der 17-Jährigen wird bei Gericht beantragen, während der Aussage ihrer Mandantin die Öffentlichkeit vom Prozess auszuschließen.

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