Bücherei-Chefin Dr. Hanne Vogt machte einen Freudensprung, als sie von der Auszeichnung erfuhr, die der Deutsche Bibliotheksverband zusammen mit der Zeit-Stiftung jedes Jahr vergibt. Und das, obwohl die städtische Einrichtung eigentlich schon ziemlich erfolgsverwöhnt ist: 2003 gab es den Bayern-Online-Preis und gleich darauf den ersten Rang beim Vergleich der Großstadt-Bibliotheken. Bertelsmann-Stiftung und Deutscher Bibliotheksverband hatten die Leistungen der Würzburger mit etwa 200 anderen Einrichtungen verglichen und einen Index erstellt. Da ging es allein um die Ehre des Titels.
Um wie vieles wichtiger ist in der schlechten Haushaltssituation der Stadt Würzburg jedoch das Preisgeld von 25 000 Euro, das für eine besondere Idee verwendet werden soll. Hanne Vogt will "ein digitales Projekt starten, das neue und alte Medien verbindet und Alt und Jung zusammenbringt". Mehr wollte sie bei der Pressekonferenz der Oberbürgermeisterin Pia Beckmann nicht verraten.
Die lobte Vogt als kreative Führungskraft mit hohem Engagement. Dieser hohe Einsatzwille sei auch im Bücherei-Team zu finden. Die Jury hatte in ihrer Begründung angeführt, Würzburg habe die bürgerfreundlichste und innovativste Bücherei und dabei auch besonders gelobt, dass mit wenig Mitarbeitern sehr viel bewegt werde.
In die Endrunde hatten es neben Würzburg noch die städtischen Einrichtungen von Köln und Dresden geschafft. 19 Bewerbungen lagen der Jury insgesamt vor.
Nicht zum ersten Mal wurde Würzburg auserkoren, Bayern beim Kampf um den Titel "Bibliothek des Jahres" zu vertreten. Im Jahr 2002 holte sich die Bücherei im gleichen Wettbewerb immerhin schon den Titel "Beste Stadtbücherei Deutschlands", ein Preisgeld gab es dafür nicht.
Die feierliche Preisverleihung mit vielen hochkarätigen Gästen wird am 24. Oktober, am Tag der Bibliotheken, in Würzburg stattfinden.