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Würzburg: Fridays for Future: Über 10.000 Demonstranten in Unterfranken

Würzburg

Fridays for Future: Über 10.000 Demonstranten in Unterfranken

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    Bei der Abschlusskundgebung des Globalen Klimastreiks in Würzburg passten kaum alle Demonstranten auf den Unteren Markt.
    Bei der Abschlusskundgebung des Globalen Klimastreiks in Würzburg passten kaum alle Demonstranten auf den Unteren Markt. Foto: Andreas Jungbauer

    Sie streiken für mehr Umweltschutz und das 1,5-Grad-Ziel: In fast 160 Ländern weltweit gingen heute Klimaaktivisten auf die Straße. In Hamburg waren nach einer Schätzung der Polizei etwa 45 000 Menschen dabei.  Auch Unterfranken war Teil der globalen Bewegung : In Würzburg, Schweinfurt, Bad Neustadt, Lohr und Haßfurt fanden heute Demonstrationen statt .

    Klima-Demo und Gegen-Demo in Lohr (Lkr. Main-Spessart)

    Um 15 Uhr sammelten sich in Lohr Aktivisten zur Klimademo. Aus zunächst 300 Teilnehmern wurden sehr schnell um die 600. Außerdem hatten sich drei Vertreter der Partei Alternative für Deutschland in Lohr zu einer Gegendemo versammelt. Sie hielten Schilder hoch und sagten zu einer Teilnehmerin am Ende des Fridays-for-Future-Zuges, sie sei "auf der falschen Demo". "Grüne stoppen – Umwelt schützen" stand beispielsweise auf einem der Plakate.

    Unter den Demonstranten war auch Lohrs Bürgermeister Mario Paul mit seiner ganzen Familie und der Stadtpfarrer Sven Johannsen.

    Das passierte bei der Fridays-for-Future-Demo in Schweinfurt

    Um 13.30 Uhr startete die Demonstration in Schweinfurt am Schillerplatz. Die Polizei sprach von ursprünglich von rund 300 Teilnehmern – mittlerweile hat sie diese Zahl korrigiert auf zwischen 1300 und 1500 Personen.

    Erika Zienert aus Schweinfurt nimmt am Globalen Klimastreik in Schweinfurt teil.
    Erika Zienert aus Schweinfurt nimmt am Globalen Klimastreik in Schweinfurt teil. Foto: Aaron Niemeyer

    Auch viele Nicht-Schüler wie Demonstrantin Erika Zienert aus Schweinfurt waren dabei. Sie ist der Jugend dankbar für den Anstoß: "Die sollen ruhig die Schule schwänzen, sonst interessiert sich doch niemand für ihre Forderungen", sagte sie im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Um "fünf vor zwölf" fand bereits eine ökumenische Andacht in St.Johannis statt – das evangelisch-lutherische Dekanat Schweinfurt hatte ebenfalls zur Teilnahme am Streik aufgerufen. Auch Vertreter der Initiative "Parents for Future" waren dabei sein.

    Im Anschluss an die Demonstration ist eine 24-stündige Mahnwache geplant.

    So war der Klima-Streik in Würzburg

    In Würzburg hatten sich die Teilnehmer der Demonstration zur Abschlusskundgebung auf dem Unteren Markt versammelt. Die Veranstalter zählten 8000 Demonstranten – die Polizei spricht jedoch von 5000 Personen. Wer vom Straßenrand aus zuschaute, musste etwa 20 Minuten warten, um den kompletten Zug an sich vorüberlaufen zu sehen.

    Auf dem Unteren Markt appellierten Vertreter von Fridays-, Scientists- und Parents for Future an die Demonstranten und die Politik. Außerdem wurde geworben für den Würzburg Radentscheid. Gegen 13.50 Uhr begann die Versammlung, sich aufzulösen.

    Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt war unter den Demonstranten. Er habe mit einer hohen Resonanz gerechnet, sei aber beeindruckt davon, wie gemischt die Gruppe sei. "Ich finde es richtig, dass die Menschen für so ein existenzielles Thema aktiv werden", sagte der OB im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Stadt stehe genauso in der Verantwortung wie der Bund, die Länder und jeder einzelne Bürger.

    Die Teilnehmer des Globalen Klimastreiks haben sich zur Abschlusskundgebung auf dem Unteren Markt in Würzburg versammelt.
    Die Teilnehmer des Globalen Klimastreiks haben sich zur Abschlusskundgebung auf dem Unteren Markt in Würzburg versammelt. Foto: Andreas Jungbauer

    Fridays-for-Future-Organisator Benedikt Schürzinger rief junge Leute auf, nicht nachzulassen im Kampf für ein klimapolitisches Umdenken: „Wir haben das Potenzial, die Menschheit vor einer Katastrophe zu bewahren.“ Aus der Politik hätten sich der Bewegung mittlerweile viele mit leeren Versprechungen angeschlossen. An sie appellierte Schürzinger: „Sie sollen ihre hinausposaunten Prinzipien auch leben!

    Viele Straßen zeitweise gesperrt

    Florian Nörig aus dem Organisationskomitee erklärte sich die hohe Beteiligung damit, dass auch Kirchen und Gewerkschaften zum Streik aufgerufen hatten. Außerdem habe man über viele verschiedene Netze kommuniziert und schon frühzeitig den Termin angekündigt.

    Die Demonstration zog vom Bahnhof über den Berliner Ring am Ringpark entlang in die Innenstadt. Der halbe Berliner Ring wurde gegen 11.30 Uhr für den Zug gesperrt, von allen Seiten eilten Teilnehmer herbei. Gegen 12 Uhr wurden die Theaterstraße und die Textorstraße gesperrt. Von der Juliuspromenade ging es über die Karmelitenstraße und die Rückermainstraße zum Unteren Markt.

    Um 11.45 Uhr gingen Beobachter von rund 5000 Teilnehmern aus, die Polizei sprach von rund 4000 Personen. Es ist damit die mit Abstand größte Klimaschutz-Demonstration in Würzburg und Unterfranken. Die Ludwigstraße war zeitweise vom Berliner Ring bis zum Theater voll mit Demonstranten. Eine Zwischenkundgebung in der Eichhornstraße wurde wegen der unerwartet hohen Teilnehmerzahl abgesagt.

    „Wir freuen uns riesig, dass nicht nur Schüler, sondern auch so viele andere dabei sind", sagte Anton Heilig aus dem Organisations-Komitee. Elke Imhoff von Parents for Future sagte: "Wir haben nicht erwartet, dass so viele Unternehmen zu uns stoßen würden, nicht mehr nur Schüler und Wissenschaftler."

    So lief der Klima-Streik in Haßfurt

    In Haßfurt (Lkr. Haßberge) gingen nach Angaben der Polizei 450 Menschen auf die Straße, die Veranstalter sprechen von 550. Viele Schüler hatten die Möglichkeit, an den Protesten teilzunehmen, ohne einen Verweis zu riskieren: Die Realschule und die Mittelschule hatten einen Wandertag angesetzt, der um 11.15 Uhr endete, sodass die Schüler recht leicht zum Beginn der Demo um 11.30 Uhr da sein konnten.

    Rund 450 Personen nahmen am Klima-Streik in Haßfurt teil.
    Rund 450 Personen nahmen am Klima-Streik in Haßfurt teil. Foto: Jonas Keck

    Das war Fridays for Future in Bad Neustadt

    Begonnen hat der unterfränkische Streiktag heute in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld): Dort sind um 9.45 Uhr rund 250 Leute zur Demo erschienen – mehr als zu jeder vorherigen Demo in der Stadt. Abschließend sprachen die Veranstalter von rund 300 Teilnehmern. Unter den Demonstranten waren dabei längst nicht nur Schüler, sondern auch ältere Menschen, Studenten und Senioren. 

    Weitere Demonstrationen fanden heute zum Beispiel in Wertheim, Tauberbischofsheim und Aschaffenburg statt. In Kitzingen, Wiesentheid und Volkach stellte der Bund Naturschutz Infostände auf. 

    Alle Fotos vom Streik in Würzburg

    Alle Fotos von der Klima-Demo in Lohr

    Alle Fotos von der Klima-Demo in Haßfurt

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