Gestatten: Friebo - Roboter für Frieden. Friebo ist ein interaktiver Friedensbotschafter. Entwickelt wird er gerade im Hort der Grundschule Randersacker, ausgehend von der AG Experimente. Noch ist er nicht ganz fertig, aber bereits preisverdächtig.
Frieden zu stiften, wird die Mission von Friebo sein. Andererseits soll er aber auch beim Wettbewerb "Es funktioniert?!" antreten. Bereits dreimal in Folge, sagt Hortleiterin Birgid Leicht, seien die Randersacker Hortkinder bei diesem Projekt des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft die Gewinner gewesen. Frieden auf der Welt oder zumindest weniger Streit an der Schule wären aber auch ohne Preis genial.
Was Friebo dafür können muss? "Reden!", "Ein Lied singen!", "Spenden für Arme sammeln." "Einen umarmen, wenn jemand traurig ist!" Die Vorstellungen der Kinder überschlagen sich, wenn man in die Runde fragt und Projektleiterin Cilly Fröhling beschleicht die Sorge, dass er nie fertig werden könnte.
Denn auch der Weg der Entwicklung bis dahin war bereits ziemlich lang. Vom Schrott sammeln und aufbereiten, physikalischen Versuchen mit Metallen und Strom, Pläne zeichnen oder Bildungspartner finden. Für Letzteres hätten es die Kinder kaum besser treffen können. Die Väter Stephan Busch und Rainer Herrler sind beide Informatiker. Busch hat außerdem Weltraumtechnik studiert und beschäftigt sich mit Kleinsateliten.
Herrler schreibt Programme für Industrieroboter. Und sie schaffen es, jeden Donnerstag ihre Arbeit um die Hortstunden herum zu organisieren, um mit den Kindern Ideen umzusetzen und Probleme zu lösen. Das Spannende: es werden auch jede Menge Holzwege beschritten, um nicht zu sagen Schrottwege. Es wird viel ausprobiert, verworfen und neu angegangen. Die Dosenbeine beispielsweise brauchten selbst angerührten Beton, um Standhaftigkeit zu bekommen. Dass Rost mit Cola und Alufolie entfernt werden kann, war zunächst ein Gerücht, funktioniert aber.
Seit Januar wird experimentiert und an Friebo gearbeitet. Einigkeit herrscht, dass sein Gesicht eher friedlich und fröhlich sein soll. Schließlich war es die Traurigkeit von Ariyan über die Kriege auf der Welt, die die Kinder auf die Idee mit dem Friedensroboter brachten. Wenn auch nicht gleich. Inspirierend war auch der Friedensengel von Winfried Henneberger in der Badergasse, eine Metallskulptur, an der unter anderem ein Stück Deutsch-Deutschen Grenzzauns verbaut ist.
Auch an Friebo gibt es interessante Teile wie die Augenhöhlen aus dem 3D-Drucker, LED-Bänder, die die Lippen optisch bewegt erscheinen lassen. Kleine Motoren aus dem Modellbau bewegen die Augenbrauen. Zusammen mit der Stimme wird er Stimmungen ausdrücken können. Zuständig für seine Reaktionen sind Bewegungssensoren.
"Kein Problem sind auch die vielen Botschaften, die die Kinder haben", sagt Rainer Herrler. Oder Gesang. Das Lied "Ein bisschen Frieden" von Nicole hatte die Kinder bereits inspiriert, genau wie das Wort Frieden in den verschiedensten Sprachen. Unzählige Landesflaggen wurden gebastelt, die die Botschaft "Vertragt euch!" in die Welt transportieren sollen.
Fröhling hat zu tun, dass das Ziel nicht verloren geht, denn ständig ist es neu zu definieren. Auch wo Friebo später stehen wird, ist noch zu besprechen. Ob Unstimmigkeiten dann jeweils vor dem Friedensroboter zu klären sein werden? Fröhling: "Wir hoffen schon, dass er einen Einfluss auf die Kinder hat. Beim Lärmfresser, einem der früheren Projekte, hat es funktioniert."

