Er sah die Bilder von den Flüchtlings-Trecks auf dem Balkan. Damals, 2015, liefen Leute in Flip-Flops und dünner Kleidung durch Nässe in Kälte oder saßen in Lagern fest, wo es am Nötigsten fehlte. "Das war für uns unbegreiflich", erinnert sich Christian Ludwig, heute 25 Jahre alt. "Menschen wurden wie ein Spielball hin- und hergeschoben." Die Gefühle, die in ihm und seinen Freunden beim Anblick dieser Bildern hochkamen, waren erst Unmut, dann Frust - und schließlich Wut. "Es reicht", sagten sie, "wir können nicht mehr zuschauen, wir fahren jetzt da runter." Die Folge: Sie sammelten Hilfsgüter und brachten sie den Notleidenden auf dem Balkan - und hörten damit nicht mehr auf.
Würzburg