Zahllose Köpfe hat Maria Kammler im Laufe ihres langen Berufslebens verschönert. Am Samstag feiert die ehemalige Friseurmeisterin ihren 90. Geburtstag. Noch heute lebt sie in Frickenhausen, wo sie am 15. November 1924 als ältestes von drei Kindern zur Welt kam.
Eigentlich, erzählt ihre Tochter Ilse Heer, habe die Winzertochter Bildhauerin werden wollen. Nachdem aber ihr Bruder im Krieg gefallen war, musste Maria, die damals mit Nachnamen noch Körber hieß, dem Vater zu Hause helfen. Der Traum von der Bildhauerlehre zerplatzte. Doch durch ihren Mann Helmut Kammler kam die junge Frickenhäuserin trotzdem zu einem kreativen Beruf, der ihr ein Leben lang viel Freude bereitete.
Der Friseur bildete seine Frau selbst aus, und später brachte sie es bis zur Meisterin. 1949 gründete das Paar einen Salon in Frickenhausen. Als auch Tochter Ilse und deren Mann Werner Heer in das Geschäft einstiegen, wurde der Salon zu klein. Deshalb verlegten Kammlers das Geschäft 1969 nach Ochsenfurt.
1977 übernahmen Tochter und Schwiegersohn den Betrieb. Anna Kammler konnte in den Ruhestand gehen und durfte auch noch miterleben, wie Enkeltochter Angela das Geschäft im Jahr 2008 von den Eltern übernahm und somit schon in der dritten Generation führt.
Ihr Abschied aus dem Berufsleben hat die begeisterte Friseurin aber nicht weniger aktiv werden lassen. Noch immer ist sie der Mittelpunkt ihrer großen Familie, für die sie leidenschaftlich gern kocht. Sie hat zwei Enkelkinder und auch schon zwei Urenkelinnen, die ihr nach dem Tod ihres Mannes 2007 neuen Lebensmut gaben. Auch zu ihrer Schwester Rosa und ihrem Schwager Reinhard sowie deren Kindern hat Maria Kammler noch immer engen Kontakt.
Obwohl es ihr gesundheitlich derzeit nicht gut geht, hat sich Maria Kammler ihre positive Lebenseinstellung bis heute bewahrt und ist noch immer überall beliebt. Am heutigen Samstag soll der runde Geburtstag mit vielen Freunden, Verwandten und Nachbarn groß gefeiert werden.