Für Hugo Hauck, der am Mittwoch, 7. März, das 95. Lebensjahr vollendet, stand der Dienst für das Vaterland zeitlich gesehen vor der pädagogischen Laufbahn: Mit 17 Jahren zum Wehrdienst einberufen, folgte der Einsatz als Jagdflieger, dann Kriegsgefangenschaft in Ägypten, Kanada und England.
Ab 1947 konnte Hugo Hauck in Erlangen und München die Fächer Englisch, Geschichte und Sport studieren. Zwei Jahre Assistentenzeit am Hochschulinstitut für Leibesübungen, dem heutigen Sportzentrum der Universität Würzburg, folgten. 1954 begann er seine Lehrtätigkeit am Siebold-Gymnasium. Er blieb im Sport engagiert, organisierte die Fortbildung der unterfränkischen Sportlehrer, war im Sportbeirat der Stadt, hatte einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule und war Seminarlehrer für Sportlehrer.
1970 berief der Stadtrat von Würzburg Hugo Hauck zum Schulleiter des Mozart-Gymnasiums. Im Jahre 1972 erreichte die damals noch reine Mädchenschule, im Volksmund als „Backfisch-Aquarium“ bezeichnet, mit 1218 Schülerinnen ihre höchste Schülerzahl. Das 1957 eingeweihte Gebäude des „Moz“ an der Ecke Maxstraße/Hofstraße wurde zu klein: Auslagerung von Klassen bei damaligem Lehrermangel, zumal auch das angeschlossene Abendgymnasium großen Zulauf hatte.
Kernstück von Hugo Haucks pädagogischem Konzept war eine leistungsfähige Schule, in der die Schüler nicht ausschließlich Kenntnisse erwerben: sie sollten darüber hinaus eine Lernatmosphäre vorfinden, die ihnen Freude an der Schule gibt und eine breit angelegte gymnasiale Bildung ermöglicht. In den 16 Jahren unter Hugo Hauck wurde 1976 die Kollegstufe eingeführt und im Herbst 1977 die reine Mädchen- in eine koedukative Schule umgewandelt.
Das Mozart-Gymnasium war eine der beliebtesten Schulen in Würzburg, als er sie im Herbst 1986 an seinen Nachfolger Ewald Schellenberger übergab. Nach seiner Pensionierung verfasste Hugo Hauck zur 50 Jahr-Feier des „Moz“ eine Geschichte der Schule (1987) und war Vorsitzender des 1991 gegründeten „Förderverein des Mozart-Gymnasiums“, der versuchte, den Standort des „Moz“ bei der Residenz zu verteidigen.
Hugo Hauck beschäftigt sich mit der ostasiatischen, insbesondere der japanischen Kultur. Seit mehreren Aufenthalten in Japan pflegt er die Verbindung zu japanischen Familien, deren Kinder er einmal an der Schule persönlich betreut hatte. Dem japanischen Germanisten Minoru Nambara half er bei der Neuauflage von dessen Deutsch-Japanischem Wörterbuch.