Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Fünf ehemalige Domherren-Höfe

WÜRZBURG

Fünf ehemalige Domherren-Höfe

    • |
    • |
    Auch der „Guttenberghof“ am Kardinal-Döpfner-Platz Nr. 1 öffnet zum Tag des offenen Denkmals am 14. September seine Tore.
    Auch der „Guttenberghof“ am Kardinal-Döpfner-Platz Nr. 1 öffnet zum Tag des offenen Denkmals am 14. September seine Tore. Foto: FOTO Patrick WÖtzel

    35 Jahre war Julius Döpfner alt, als er am 14. Oktober 1948 in dem nach dem Krieg nur notdürftig reparierten Neumünster zum Würzburger Bischof geweiht wurde. Später war er vier Jahre Bischof von Berlin, dann im Jahr 1961 – als Vorgänger von Joseph Kardinal Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., Erzbischof von München und Freising. Döpfner war einer von vier Moderatoren des II. Vatikanischen Konzils, danach Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er verstarb im Juli 1976 im Alter von 63 Jahren unerwartet in München.

    Der nach ihm benannte „Kardinal-Döpfner-Platz“ liegt unmittelbar östlich des Doms im früheren geistlichen Viertel der Innenstadt. Die dort heute noch vorhandenen fünf ehemaligen Domherren-Höfe waren standesgemäße Unterkunft für Mitglieder des Dom-Kapitels, das zu früheren Zeiten den Bischof wählte und an der Regierung des Bistums beteiligt war. Unter der Adresse Kardinal-Döpfner-Platz 1 findet sich mit „St. Gallum“ oder „Guttenberghof“ der älteste der fünf Domherrenhöfe. An seiner Stelle stand eine im frühen zwölften Jahrhundert erbaute Kapelle, die dem heiligen Gallus geweiht war. Der Domherrenhof entstand im Jahr 1284, seine heutige Gestalt erhielt er zwischen 1710 und 1720.

    Der „Hof Conti“, benannt nach der Familie von Contus, die ihn bewohnte, dient seit dem frühen 19. Jahrhundert als bischöflicher Wohnsitz. Er wurde durch einen Neffen von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn in seiner heutigen Form als Renaissancebau mit zwei dreigeschossigen Flügeln gestaltet. Den Hauptschmuck des Gebäudes bildet ein prächtiger Erker an der Südwestecke: „Der schönste, den Würzburg besitzt“, so Stadtrat Willi Dürrnagel.

    Im „Palais Thüngen“ gegenüber dem bischöflichen Palais nistete sich 1939 die SA ein, im so genannten „braunen Haus“ bei Freiin Margarethe von Thüngen, die deshalb den Beinamen „Mutter der SA“ erhielt.

    Zahlreiche Geschichten und Anekdoten rund um die Domherrenhöfe wird Monika Kania-Doerck am 14. September bei ihren Führungen erzählen. Unter anderem erfahren die Besucher, in welchem Haus welcher französische Offizier Anfang des 19. Jahrhunderts den Begriff „Schorle-Morle“ erfunden haben soll, was die „Harmonie-Gesellschaft e.V.“ mit dem Kardinal-Döpfner-Platz zu tun hat und wann und in welches Gebäude die „Englischen Fräulein“ einzogen. „Berichtet wird über die wichtigsten und ehrwürdigsten Besitzer und so die Jahrhunderte in kleinen Geschichten den alten Gemäuern entlockt“, so Kania-Doerck.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden