Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Für die große Liebe ins Kiliani-Festzelt

WÜRZBURG

Für die große Liebe ins Kiliani-Festzelt

    • |
    • |
    Glückliches Paar: Mario Rockstroh und Andrea Keding bedienen zum zweiten Mal gemeinsam im Kiliani-Festzelt.
    Glückliches Paar: Mario Rockstroh und Andrea Keding bedienen zum zweiten Mal gemeinsam im Kiliani-Festzelt. Foto: Foto: Andreas Kneitz

    Von Midlife-Crisis war die Rede, gelegentlich wurde er als Spinner bezeichnet. Doch all das interessierte Mario Rockstroh nicht. Auf dem Oktoberfest hatte er beim Bedienen Andrea Keding kennen und lieben gelernt. Er gab er seinen Job bei einer Versicherung auf und arbeitet seitdem mit seiner Lebensgefährtin bei Festen im ganzen Land. Auch auf dem Kiliani-Volksfest in Würzburg.

    Die Ausstrahlung der brünetten Frau mit dem bezaubernden Lächeln zieht Mario Rockstroh in den Bann. Auf dem Oktoberfest im Herbst 2010 spricht er die Unbekannte an. Der 42-Jährige arbeitet nebenberuflich in der Wildstuben, ein Zelt im Stil eines Forsthauses, in dem bayerische Speisen serviert werden. Ein guter Nebenverdienst für den Versicherungskaufmann und noch dazu einer, der ihm großen Spaß macht. Zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, bedient auch Andrea Keding. Die gelernte Krankenschwester arbeitet seit vielen Jahren auf Volksfesten. Die „Wiesn“ in München ist eines der Highlights. Schnell lernt die 45-Jährige ihre Kollegen kennen. Mario ist auch dabei. „Mal gucken, was das für einer ist“, denkt sich die 45-Jährige, als sie den gebürtigen Klingenthaler kennenlernt. Liebe auf den ersten Blick sieht anders aus.

    Dennoch geht nun alles schnell: Mario Rockstroh überredet Andrea Keding zur Fahrt mit dem Riesenrad, noch auf dem Oktoberfest werden die beiden ein Paar. „Er hat sich interessant gemacht. Ist halt was Besonderes“, sagt die 45-Jährige und lächelt.

    Vier Monate später zieht das Paar in eine gemeinsame Wohnung in Regensburg. Für Mario Rockstroh ist klar: Sein Hauptjob und der seiner Andrea lassen sich schwer vereinbaren. Denn seine Liebste fährt in ganz Deutschland von Fest zu Fest, um zu bedienen. Sie lebt quasi aus dem Koffer, richtig zuhause ist sie eigentlich nie. Ganz im Vergleich zu ihm, der bis dato ein anderes Leben führt.

    Doch das soll sich ändern. „Es war die leichtere Entscheidung, für die Liebe den Job aufzugeben“, sagt der 42-Jährige – und gibt zum Würzburger Frühlingsfest 2011 seinen Job auf. Von nun arbeitet er mit seiner Andrea zusammen. Gemeinsam Bierkrüge stemmen, im Festtrubel die Nerven behalten und Kunden umsorgen. Es ist eine Art Bewährungsprobe.

    Mario und Andrea meistern sie. „Wir verstehen uns blind. Die Zusammenarbeit ist harmonisch“, schwärmt der 42-Jährige und ergänzt: „Im Zweifelsfall ist Andrea der Chef, sie bedient ja schon länger.“ So hat sie am Anfang ihrem Lebensgefährten zum Beispiel beigebracht, wie man drei Teller mit der Hand trägt. Viel mehr war aber nicht nötig. „Er hat sich sehr gut reingelebt und seinen Platz gefunden“, lobt die 45-Jährige.

    Auch auf Kiliani ist die Teamarbeit nötig – und gut zu sehen. Andrea, die schon seit 1997 auf dem Traditionsfest bedient, und Mario, der Neuling, arbeiten im Festzelt jeden Tag zehn Stunden zusammen. Und genießen es. „Ich mag die Stimmung und die herzlichen Menschen“, sagt Mario.

    Doch auch wenn das Bedienen dem Paar große Freude macht – eine Auszeit im Winter ist zur Erholung notwendig. Wenn der letzte Weihnachtsmarkt vorbei ist, haben Andrea und Mario Pause. Meist geht es dann nach Asien. Der Stress und damit immer wieder neue Bewährungsproben kommen im Sommer schließlich von alleine. Nach dem Kiliani-Volksfest geht es nach Nürnberg zur Kirchweih im Ortsteil Ziegelstein, danach nach Günzburg. Wenn es dann weiterhin so gut klappt, ist auch eine Hochzeit nicht ausgeschlossen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden