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MARGETSHÖCHHEIM: Für Überdachung am Grillplatz sind alle

MARGETSHÖCHHEIM

Für Überdachung am Grillplatz sind alle

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    Was ist sinnvoll und finanzierbar? Mitglieder des Margetshöchheimer Sozialausschuss ließen sich vom Günterslebener Landschaftsarchitekt Norbert Stieger Möglichkeiten zur Umgestaltung des Grillplatzes am Main vorstellen.
    Was ist sinnvoll und finanzierbar? Mitglieder des Margetshöchheimer Sozialausschuss ließen sich vom Günterslebener Landschaftsarchitekt Norbert Stieger Möglichkeiten zur Umgestaltung des Grillplatzes am Main vorstellen. Foto: Foto: Gideon Zoryiku

    Gemütlich beieinander sitzen, den schönen Tag oder den lauen Abend genießen und sich nebenbei etwas Leckeres grillen: Für viele Margetshöchheimer Jugendliche scheint es in den warmen Monaten nichts Schöneres zu geben. Seit Jahren wünschen sie sich den Ausbau des Grillplatzes am Main.

    Die Wunschliste der Jugendlichen hat das Büro für Garten- und Landschaftsplanung Stieber und Seelhorst aus Güntersleben jetzt im Auftrag der Gemeinde in einen Bauplan aufgenommen und eine Kostenrechnung erstellt. Bei einem Ortstermin stellte Landschaftsarchitekt Norbert Stieber Mitgliedern des Gemeinderatsausschusses Soziales, Kultur und Sport den Plan vor. Für die meisten Räte ein schönes Projekt, das aber auch mit großer Vorsicht zu betrachten ist.

    Würden alle Wünsche verwirklicht, müsste die Gemeinde über 300 000 Euro für die Umgestaltung berappen. Viel Geld für einen Grillplatz. Erschwerend kommt hinzu, dass Margetshöchheim sich in den nächsten Jahren sehr anstrengen muss, um etwa die Finanzierung des neuen Mainstegs und die Sanierung der Mainlände zu stemmen.

    Nicht zuletzt aus diesen Gründen hat Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) vorgeschlagen, das Projekt in mehreren Schritten anzugehen. So soll zunächst der zentrale Bereich mit der Grillfläche und einem überdachten Bereich in Angriff genommen werden. Die Bruttokosten dafür belaufen sich nach Angaben des Landschaftsarchitekten auf 72 000 Euro.

    Derzeit fristet das Areal unter der Eisenbahnbrücke am Main ein trostloses Dasein. Unter der Mehrheit der Gemeinderäte herrscht schon lange Konsens darüber, dass hier etwas geschehen muss.

    Ist Toilettenanlage finanzierbar?

    Da das Gelände im Überschwemmungsgebiet liegt, muss das Wasserwirtschaftsamt dem Vorhaben zustimmen. Laut Brohm hat die Behörde bereits grünes Licht gegeben. Der jetzt vorgestellte Gesamtplan sieht eine Schutzhütte und eine Art Wasserspielplatz zum Main hin vor. Auf dem Gelände befindet sich ein kleiner Bach; er soll so ausgegraben werden, damit das Wasser vom Main zufließen kann. Dies wiederum soll es möglich machen, dass auch Kinder dort spielen können. Auch eine fest installierte öffentliche Toilettenanlage, vergleichbar mit der am Mainsteg in Veitshöchheim, ist angedacht. Allein die würde mit über 70 000 Euro zu Buche schlagen.

    In den nächsten Bauabschnitten sollen dann der Parkplatz und die Wege neu gestaltet und schließlich eine Seilbahn und weitere Spielgeräte errichtet werden. Wegen der Nähe zur Staatsstraße sollte die Fläche teilweise aufgeschüttet werden, um den Verkehrslärm einzudämmen und den Platz von der Straße abzugrenzen.

    Womöglich müsste man die Schutzhütte bei Hochwasser abbauen, was die Unterhaltskosten vermutlich in die Höhe treiben würde. Landschaftsarchitekt Stieber warnte daher davor, die jährlichen Unterhaltskosten zu unterschätzen.

    Angesichts der Haushaltslage könne es eine „große Lösung“ am Grillplatz nicht geben, sagt Norbert Götz (CSU). „Der Kernbereich des Areals sollte aber baldmöglichst instand gesetzt werden.“ Die Erstellung einer Schutzhütte hält Götz für sehr sinnvoll. Er spricht sich dafür aus, den Blick zum Main zu öffnen. Auch ein Sicht- und Lärmschutzwall zur Staatsstraße ist seiner Meinung nach wünschenswert. Ob eine öffentliche Toilettenanlage im Bereich des Radwegs, des Grillplatzes und des neuen Mainstegs kostengünstig verwirklicht werden könne, werde die Zukunft zeigen, so Götz.

    Auch die SPD-Fraktion plädiert dafür, mit dem ersten Bauabschnitt im Kernbereich zu beginnen. Die weiteren Bauabschnitte müssten jeweils am Jahresende vom Finanzausschuss vorberaten werden, schlägt Fraktionssprecher Werner Stadler vor.

    Raps warnt vor Lärmbelästigungen

    Einen ganz anderen Ton schlägt die Margetshöchheimer Mitte an. Der gewählte Platz an der Staatsstraße sei aus mehreren Gründen nicht optimal, kritisiert Fraktionssprecher Andreas Raps. Dort würden Lärmbelästigungen für die Anwohner in Margetshöchheim-Süd entstehen, die die Gemeinde nicht verhindern könne. Selbst eine mögliche Grillplatzsatzung könne hier nur bedingt Abhilfe schaffen. Hinzu komme, dass der Grillplatz selbst stark unter dem Verkehrslärm leide, was auch durch die geplanten Aufschüttungen nicht verhindert werden könne, da der Lärm durch die ICE-Brücke reflektiert werde.

    Da auf dem Grillplatz asphaltierte Flächen und Wege sowie Parkplätze vorhanden sind, vertritt Raps die Auffassung, dass man mit einfachen Mitteln den Grillplatz ertüchtigen könnte. Somit würde man dem Kernanliegen der Jugendlichen auch gerecht werden, ohne eine kostenintensive Planung umzusetzen. Die geplante Schutzhütte erscheint Raps durchaus als sinnvoll. Am Main soll ein kleiner Uferbereich aufgeschüttet werden. „Diese Idee ist sicherlich reizvoll, aber auch sehr teuer“, so Raps.

    Dass die Gemeinde nie und nimmer 350 000 Euro für einen Grillplatz ausgeben wird, wissen auch die Margetshöchheimer Jugendlichen. Sie wollten den Ausbau des Platzes auch nicht um jeden Preis haben, gibt Lukas Götz (CSU), Jugendbeauftragter des Gemeinderats, die Meinung der Jugendlichen wieder.

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