Es hat sich viel getan in Thüngersheim. Folgerichtig lautet das Motto für das Höfe-Fest, das am kommenden Wochenende stattfindet, „Thüngersheim im Spiegel der Zeit“.
Im historischen Altort wurden viele alte Gebäude saniert und renoviert. Besonders stolz sind die Thüngersheimer auf die sanierten Kirchgaden, die erst im Mai offiziell eröffnet wurden und bei der Festgestaltung eine zentrale Rolle spielen.
So wird es etliche Ausstellungen im Ort geben – darunter die Leitausstellung „Gelebtes Denkmal – Baugeschichte in Thüngersheim und Franken“. Sie soll das „Highlight“ der Ausstellungen werden und wurde bereits am Samstag, eine Woche vor dem Höfe-Fest, im Anwesen Prof. Paeth, Dürrengasse 4, feierlich eröffnet. Die Ausstellung widmet sich der Baugeschichte in Thüngersheim und Franken mit Schwerpunkt Kirchenburgen. Dafür stellen der Bezirk Unterfranken und die Direktion für Ländliche Entwicklung die Wanderausstellung „Unterfränkische Kirchenburgen heute“ mit zahlreichen Schautafeln zur Verfügung.
Der Sprecher der Festgemeinschaft Michael Roth wies in seiner Begrüßung auf die zahlreichen Baudenkmäler im Winzerort hin. In der aktuellen Denkmalliste sind 68 Baudenkmäler, darunter 42 Gebäude verzeichnet. Darunter befindet sich auch das Anwesen in der Dürrengasse mit Wohngebäude und Hoftoranlage, in dem die Ausstellung während des Höfe-Festes zu besichtigen ist. Als besonderes Highlight der Eröffnung hielt der Heimatkundler und Buchautor Edmund Zöller einen Vortrag über Kirchenburgen als Wahrzeichen Frankens und über die Nutzung der historischen Bausubstanz. Mit einer kleinen Dia-Serie unterstrich er die Bedeutung der Gadenkirchenburgen, so wie sie auch in Thüngersheim zu finden ist. In seinem Grußwort wies Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf die vielfältigen Möglichkeiten hin, Fördermittel für die Sanierung denkmalgeschützter Objekte zu erhalten. Denkmalpflege ist Könner-Arbeit, so seine Aussage, die Sanierung braucht Mut, Geduld und natürlich auch die finanziellen Mittel. Manfred Grüner, Baudirektor der Regierung von Unterfranken, zeigte sich in seiner Ansprache erfreut darüber, dass es wieder aktuell ist, das Alte zu bewahren, ganz im Gegensatz zu den 70er Jahren. Durch Öffentlichkeitsarbeit, wie auch diese Ausstellung, müsse immer wieder auf die Möglichkeiten zur Bewahrung von Baudenkmälern hingewiesen werden.
Bürgermeister Markus Höfling sieht Thüngersheim auf einem guten Weg und wies auf die bereits sanierten privaten und öffentlichen Gebäude und Anwesen hin.
Letztmals dabei beim Höfe-Fest mit einer Foto-Ausstellung in der Schulzengasse im Anwesen von Ingrid Öchsner ist der in Fürth lebende Thüngersheimer Reinhard Leibold. Sein Thema lautet „Das Dorf im Wandel der Zeit damals und heute.“ Den historischen Aufnahmen stellt Leibold die heutigen Ansichten gegenüber. Dabei geht es um die Geschichte der Bäckerei Weber, deren Umzug von Untertheres nach Thüngersheim, die neben dem Verkauf von Backwaren, auch mit Fahrrädern gehandelt hat. Kriegsschicksale, die Vertriebenenfamilie Hans Hufnagel, die alte Kinderbewahranstalt und Bau der Schleuse 1934, sind weitere Beispiele, die Leibold vorstellen wird.
Festprogramm
Das 4. Höfe-Fest startet bereits am Freitag, 3. Juli, mit einem Live-Konzert in der einzigartigen Umgebung zwischen Pfarrkirche, Rathaus und Gaden. Die Kultband Bob & the Bananas bieten ab 20 Uhr Rock und Pop der letzten 40 Jahre.
Am Samstag und Sonntag, 4./5. Juli erwarten viele offene Höfe im Altort die Besucher. Zu den Highlights gehören Ausstellungen und Handwerksvorführungen ebenso wie Live-Musik verschiedener Gruppen und Formationen auf den sechs verschiedenen Festplätzen. Dort wird auch für das kulinarische Wohl der Besucher gesorgt. Auch für junge Besucher wird einiges geboten, wie die Lego-Modelleisenbahnanlage oder das Kasperltheater.
Das Höfe-Fest in Thüngersheim ist geöffnet Freitag, 3. Juli, 19-24 Uhr, Samstag, 4. Juli, 14-24 Uhr und Sonntag, 5. Juli, 10.30-23 Uhr;
Weitere Infos: www.hoefe-fest.de