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GIEBELSTADT: Gabalier wartet auf die Fans

GIEBELSTADT

Gabalier wartet auf die Fans

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    Typisch Gabalier: Mit einem Hirschgeweih als Mikrofon und Lederhose – so kennen ihn seine Fans.
    Typisch Gabalier: Mit einem Hirschgeweih als Mikrofon und Lederhose – so kennen ihn seine Fans. Foto: Fotos: Sylvia Gralla

    Der Giebelstadter Flugplatz hat den Ansturm der Massen überstanden. 15 000 Besucher waren am Freitagabend zum Open Air-Konzert von Volksrocker Andreas Gabalier gekommen. Die Bilanz fällt positiv aus. Nur bei der Verkehrsregelung muss nachgebessert werden.

    Eine Stunde vor dem geplanten Konzertbeginn herrscht auf dem Gelände entspannte Stimmung. Auf den Grillrosten brutzeln Brat- und Bockwürste, die Schlangen an den Getränkeständen sind überschaubar kurz. Der Veranstalter hatte sich gut auf die erwartete Menschenmenge vorbereitet. Viele der Besucher sind in Dirndl und Lederhose erschienen, um ihrem Idol auch optisch nahe zu sein.

    Schier unendlicher Stau

    Auf der Bundesstraße 19 entwickelt sich zur gleichen Zeit ein Verkehrschaos. Fast bis an die Würzburger Stadtgrenze reicht die Fahrzeugschlange. Der letzte Kilometer zum Konzertgelände stellt die Geduld der Autofahrer auf eine harte Probe. Viele haben ihren Wagen bereits nahe der Bundesstraße abgestellt und machen sich zu Fuß auf den Weg. Fußgängerströme und Autoschlangen kreuzen sich. Die Polizei hat Mühe, beide auseinanderzuhalten.

    Kurzerhand besteigt Flugplatzleiter Charles Herrmann ein Sportflugzeug und schaut sich die Situation aus der Luft an. Als klar ist, dass viele das Gelände nicht rechtzeitig erreichen werden, verschiebt Andreas Gabalier seinen Auftritt um eine halbe Stunde.

    BHs fliegen auf die Bühne

    Die Verkehrsverhältnisse sind wohl das einzige, was Helmut Mantel negativ in Erinnerung bleiben wird. Ansonsten ist der Prokurist der Manfred Hertlein Veranstaltungs GmbH vollauf zufrieden mit seinem ersten Open Air auf dem stillgelegten Teil der ehemaligen US-Airbase.

    Dabei hatte sich der Veranstalter große Mühe gegeben, den Verkehr zu entzerren. 1400 Besucher kamen in eigens gecharteten Shuttle-Bussen. Der Aufruf, möglichst früh nach Giebelstadt anzureisen, um den Verkehr zu entzerren, hat aber offenbar nicht bei allen gefruchtet.

    Als Andreas Gabalier wenig später loslegt und schon beim zweiten Lied die ersten BHs auf die Bühne fliegen, beginnt auch für die Polizeibeamten und Feuerwehrleute der entspanntere Teil des Abends. Die Feuerwehren aus Giebelstadt und Euerhausen sind ausgerückt, um den Sicherheitsdienst bei der Parkplatzeinweisung zu unterstützen. Armin Fuchs, der Einsatzleiter der Ochsenfurter Polizei, hat Kollegen aus der Freischicht geholt, um der Aufgabe personell gewachsen zu sein.

    Normales Verkehrschaos

    Trotzdem sieht Armin Fuchs das vorhergehende Verkehrschaos auf den Straßen gelassen. „Das Durcheinander ist für eine solche Großveranstaltung normal“, sagt er. Selbst vor den auf Zuschauermassen eingerichteten Bundesligastadien bleibe ein kurzzeitiges Verkehrschaos nicht aus. Dennoch wolle man natürlich Lehren ziehen und das Verkehrskonzept weiter optimieren.

    „Das Durcheinander auf den Straßen ist für eine solche Großveranstaltung normal.“

    Armin Fuchs, Einsatzleiter der Polizei

    Eine dieser Lehren könnte sein, sämtliche Parkplätze nahe dem Veranstaltungsgelände gleichzeitig zu öffnen. Der verantwortliche Sicherheitsdienst habe die angemieteten Flächen erst nacheinander freigegeben und damit dafür gesorgt, dass viele Besucher ihr Auto schon viele hundert Meter zuvor abgestellt haben, sagt einer der Polizeibeamten. Am Ende blieben viele der Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Konzertgeländes leer. Giebelstadts Bürgermeister Helmut Krämer kann sich vorstellen, dass der Auftritt einer Vorgruppe ebenfalls dazu beigetragen hätte, den Anfahrtsverkehr zu entzerren.

    Auf 15000 Karten beschränkt

    Wie gut also, dass sich der Veranstalter auf 15 000 Karten beschränkt hatte, obwohl er leicht noch mehr hätte verkaufen können. Man wolle sich langsam an die möglichen Kapazitäten herantasten, sagt Helmut Mantel. Schließlich hat die Hertlein GmbH noch viel vor mit dem Giebelstadter Flugplatz. Mindestens einmal im Jahr will man einen überregional erfolgreichen Künstler dort auftreten lassen.

    Fans mit Kreislaufproblemen

    Während sich Security, Polizei und Feuerwehr in einer langen Einsatzbesprechung auf das Konzertende und das erneut drohende Verkehrschaos vorbereiten, haben die 60 Sanitäter des BRK alle Hände voll zu tun. Neun Teams haben sich unters Publikum gemischt. Es sind fast ausschließlich Kreislaufprobleme, die sie behandeln müssen. Nur eine Zuschauerin hat mehr Pech. Kurz vor Konzertbeginn war sie gestürzt und musste mit einem gebrochenen Bein in die Ochsenfurter Main-Klinik gebracht werden. „Wir haben alle ordentlich geschafft“, resümiert BRK-Einsatzleiter Martin Falger nach dem Konzert, „aber das ist nichts Ungewöhnliches für eine solche Großveranstaltung.“

    Als nächstes kommt die Münchner Freiheit

    Alles in allem also eine bestandene Bewährungsprobe. Das sieht auch Bürgermeister Helmut Krämer so, als er sich kurz vor Gabaliers erster Zugabe einen Überblick vom Geschehen hinter der Bühne verschafft. Die Airbase ist reif, zu einer angesagten Open Air-Location zu werden. Die nächste Gelegenheit bietet sich beim zweiten Giebelstadter Food Truck Festival am letzten August-Wochenende. Am 26. August wird es das nächste Open Air mit der „Münchner Freiheit“ geben.

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