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Erlabrunn: Gänse sorgen für Aufregung am Badesee

Erlabrunn

Gänse sorgen für Aufregung am Badesee

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    Die Population der Wildgänse am Erlabrunner Badesee wird immer größer, damit auch deren Hinterlassenschaften. Zur Beseitigung wurde schon im Jahr 2016 eine Rasenkehrmaschine angeschafft. Archivfoto: Herbert Ehehalt
    Die Population der Wildgänse am Erlabrunner Badesee wird immer größer, damit auch deren Hinterlassenschaften. Zur Beseitigung wurde schon im Jahr 2016 eine Rasenkehrmaschine angeschafft. Archivfoto: Herbert Ehehalt

    Wellen der Entrüstung schlagen regelmäßig hoch während der Badesaison an den Badeseen in Erlabrunn. Seit Jahren fühlen sich neben den Badegästen auch etliche Nil- und Kanadagänse dort wohl. Ein Facebook-Post sorgt nun wieder für Aufregung: Laut einer Nutzerin sollen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 31. Juli auf 1. August, zahlreiche Tiere auf dem 19 Hektar großen Gelände erschossen worden sein. Klaus Buchner, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naherholung, will auf Anfrage dieser Redaktion "eine solche Aktion weder bestätigen, noch ausschließen."

    Buchner räumt allerdings ein, dass es immer wieder zu Konflikten kommt. Badegäste fühlen sich durch die Hinterlassenschaften der Vögel gestört.  Die Klagen konnte auch das Platzpersonal bestätigen. Dieses hatte wieder eine deutlich verstärkte Population an Nilgänsen, Kanadagänsen und weiteren Wasservögeln registriert. Bereits im Jahr 2016 hatte es ähnlich ausgedehnte Verunreinigungen durch Gänse an den Ufern beider Badeseen gegeben.

    Zur Beseitigung der Hinterlassenschaften hatte der Zweckverband damals eine spezielle Rasenkehrmaschine beschafft zur Reinigung und Pflege des weitläufigen Geländes. Seither stehen laut Buchner den Badegästen an den Wertstoffstationen auch Besen, Rechen, kleine Schaufeln und Eimer zur Verfügung, um Verunreinigungen auf den Liegewiesen selbst beseitigen zu können.

    Nach Schätzung des zuständigen Platzwartes wurden zuletzt täglich zwischen 80 und 100 Tiere gesichtet. Der zuständige Jagdpächter bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion die Eröffnung der Jagdsaison auf Gefieder. "Da den Badegästen das Gelände täglich in der Zeit von 8.30 bis 21.30 Uhr kostenfrei zur Verfügung steht, erfolgte der Ansitz am frühen Morgen des 1. August nach Sonnenaufgang", bestätigte der Jagdpächter.

    Entgegen des Facebook-Posts sei die überwiegende Zahl der Tiere dabei aber lediglich aufgeschreckt worden und geflüchtet - wie zuletzt auch bei den Startschüssen zum Triathlon am 24. Juni. Laut Jagdpächter seien sechs Tiere zur Strecke gebracht worden. "Das beabsichtigte Ziel, die Tiere zu vertreiben, sei erreicht worden", meint der Waidmann.

    Jagdpächter: Ziel der Vertreibung erreicht

    Die Facebook-Nutzerin hingegen beklagt vor allem, dass viele junge Küken ohnehin verletzt und nun auch noch ohne Eltern seien. "Jetzt müssen die Babys ohne ihre Eltern zurecht kommen. Fliegen und jagen können sie leider noch nicht", heißt es in dem Facebook-Beitrag. "Zwar ist laut Jagdrecht der Abschuss von Muttertieren zum Schutz der Nachkommen unzulässig. Allerdings regelt die zeitlich festgelegte Freigabe der Jagdsaison auch, dass Jungtiere bis dahin selbst lebensfähig sind", erklärt der Jagdpächter.

    Nach Aussage von Geschäftsführer Klaus Buchner sieht sich der Zweckverband Naherholung als Betreiber des Geländes in einer dauernden Zwickmühle: "Der Tierschutz wird auf dem kostenfrei öffentlich zugänglichen Gelände immer im Konflikt mit dem Gesundheitsschutz stehen." Was Buchner allerdings ausdrücklich ausschließt, ist ein Zusammenhang eines Jagdeinsatzes mit der BR-Radltour, wie es in weiteren Facebook-Kommentaren vermutet wird. Am letzten Tag der jährlichen Bayern-Rundfahrt auf dem Weg von Kitzingen nach Marktheidenfeld machen deren Teilnehmer am Freitag, 3. August, Mittagsrast an den Badeseen. Am Donnerstag konnten an beiden Badeseen weder Jung- noch Elterntiere gesichtet werden.

    Die Erlabrunner Badeseen sind eine Oase für Mensch und Tier. Da bleiben Konflikte nicht aus.  Foto: Herbert Ehehalt
    Die Erlabrunner Badeseen sind eine Oase für Mensch und Tier. Da bleiben Konflikte nicht aus.  Foto: Herbert Ehehalt
    Am Donnerstag waren keine Gänse zu sehen. Foto: Herbert Ehehalt
    Am Donnerstag waren keine Gänse zu sehen. Foto: Herbert Ehehalt
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